Ausstellungen

 

 
Ausstellungshalle / UG, 5. Juni 2014 bis 7. Dezember 2014

 

1914–1918. Der Erste Weltkrieg

1914–1918
Der Erste Weltkrieg

 


Der Erste Weltkrieg prägte die Geschichte des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Bis heute wirkt er in politischen Strukturen und Mentalitäten der Europäer nach: Der von 1914 bis 1918 geführte Krieg war der erste moderne, industrialisierte und totale Massenkrieg, durch ihn starben Millionen von Soldaten und Zivilisten. Im Gegensatz zu den Ländern Westeuropas ist das Wissen über und die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg in Deutschland vom Zweiten Weltkrieg, der nationalsozialistischen Diktatur, dem Völkermord an den Juden und von der deutschen Teilung überdeckt. Hier gilt es, verschiedene Erinnerungskulturen einander anzunähern.

Die facettenreiche Ausstellung des Deutschen Historischen Museums „1914–1918. Der Erste Weltkrieg“ verbindet ereignis- und kulturgeschichtliche Ansätze. Ausgehend von 15 ausgesuchten Orten (u.a. Berlin, Brüssel, Petrograd, Ypern, Verdun oder Gorlice-Tarnow) erzählt sie Verlauf und Folgen des Kriegsgeschehens mit seinen unterschiedlichen Auswirkungen auf die Gesellschaften und die Bevölkerungen. Die Ausstellung ist in europäischer und globaler Perspektive konzipiert. Die Gewalteskalation und -erfahrung des Ersten Weltkrieges bestimmte die europäische Geschichte im 20. Jahrhundert. Die grauenhaften Verlustraten gleich zu Beginn des Krieges 1914 brachten allen beteiligten Staaten zu Bewusstsein, dass die Illusion eines schnellen und sauberen Krieges hinfällig war. Die Steigerung der Gewalt im Verlauf des Krieges hin zum industrialisierten Massentod, die Brutalisierung des Kampfes und die Erfindung immer neuer Techniken des Tötens und Verletzens (Giftgas, Flammenwerfer, Flugzeugbomben) sowie die fast totale Mobilisierung auch der Zivilbevölkerung für den Krieg prägten nicht nur nachfolgende Kriege, sondern auch das politische Denken. Sogenannte unnütze oder gar als schädlich wahrgenommene Menschen gerieten als „innere“ Feinde in den Blick, gegen die man ebenfalls bereit war, Gewalt anzuwenden.

Durch die Zusammenstellung von besonders aussagekräftigen Exponaten aus dem In- und Ausland will die Ausstellung eine wirkungsvolle Erzählung der Schrecken, aber auch eine Analyse der Strukturen des Krieges leisten.

 

 

 

 

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