Bis heute steht der Erste Weltkrieg hierzulande im
Schatten der NS-Zeit, der Diskussion über die
Entfesselung des Zweiten Weltkrieges und über
den Holocaust - und dies mit Recht. Dagegen ist besonders
bei unseren westlichen Nachbarn die Erinnerung an
den "Großen Krieg" noch immer lebendig.
In Frankreich ist der 11. November, der Tag des Waffenstillstands,
ein Nationalfeiertag. In England und Ländern
des ehemaligen Empire dient der 1. Juli, der Jahrestag
der Somme-Schlacht, als Anlass, ehemalige Schlachtfelder
und Soldatenfriedhöfe zu besuchen.
Jedes Jahr am 25. April wird mit zahlreichen Zeremonien
und Feierlichkeiten an die Landung australischer und
neuseeländischer Truppen auf der Mittelmeerhalbinsel
Gallipoli erinnert. Der ANZAC-Day (benannt nach dem
Australian and New Zealand Army Corps) ist in Australien
und Neuseeland bis heute einer der wichtigsten nationalen
Feiertage. In den osteuropäischen Staaten wiederum
ist die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg weitgehend
durch die Revolutions- und Unabhängigkeitserfahrungen
überlagert.