AUSSTELLUNGSRUNDGANG

1. Teil der Ausstellung - 1. Untergeschoss

 

Friedensschlüsse

Die »Pariser Vorortverträge«
veränderten die Landkarte Europas und
regelten die internationalen Beziehungen neu.
Der Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919
hatte für Deutschland territoriale Verluste
sowie die Abtretung aller Kolonien zur Folge.
Das Land hatte gewaltige
Reparationszahlungen zu leisten.
Heer und Marine durften künftig
nur 115 000 Mann stark sein.
Luftstreitkräfte waren laut Vertrag ganz verboten.
Am 10. September 1919 verpflichtete
sich Österreich in Saint-Germain-en-Laye
zur Anerkennung der Tschechoslowakei und des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen.
Durch den Vertrag von Trianon, unterzeichnet
am 4. Juni 1920, verlor das Königreich Ungarn
67 Prozent seines Territoriums und
58 Prozent seiner ursprünglichen Bevölkerung.
Bulgarien musste als Verbündeter
der Mittelmächte gemäß dem Vertrag von
Neuilly-sur-Seine vom 27. November 1919
Grenzgebiete abtreten und 2,25 Milliarden
Goldfranken zahlen.
Im Vertrag von Sèvres, unterzeichnet am
10. August 1920, verzichtete das
Osmanische Reich auf große Gebiete
und unterwarf sich ausländischer
Militär- und Finanzkontrolle.
Die ersehnte Revision der Friedensschlüsse
stand in den Verliererstaaten im Zentrum
erbitterter innenpolitischer Auseinandersetzungen.

 

 


 

Peace Settlements

The Paris Peace Treaties
altered the map of Europe and redefined
international relations.
The Treaty of Versailles of 28 June 1919
stripped Germany of important
territories and all its colonies.
The country also had to pay
staggering war reparations.
The army and navy were reduced
to a size of 115,000 men and the air force
was prohibited entirely.
On 10 September 1919, Austria agreed
in Saint-Germain-en-Laye to
acknowledge Czechoslovakia and
the Kingdom of Serbs, Croats, and Slovenes.
The Treaty of Trianon, signed on
4 June 1920, stripped Hungary
of 67 percent of its territory and
58 percent of its original population.
On 27 November 1919, Bulgaria,
as an ally of the Central Powers,
was obliged by the Treaty of
Neuilly-sur-Seine to hand over its border
territories and to pay 2,250 million gold francs.
In the Treaty of Sèvres, signed on
10 August 1920, the Ottoman Empire gave
up large portions of its territory and
submitted to foreign military and financial control.
In the defeated states, the desired
revision of peace agreements
Became the focus of bitter
domestic disputes.



Grafik zur Überreichung des Friedensvertrages in Versailles, 1919.
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden

 

Völkerbund | League of Nations