Tod

Die Zahl der Toten des
Weltkrieges war lange Zeit unbekannt.
Die statistischen Grundlagen
erwiesen sich als ungenau.
Vermisste wurden schließlich
doch zu den Toten gezählt.
Heute geht man für die Entente
und die Mittelmächte von weit über neun
Millionen Kriegstoten aus.
Anders gesagt: Ein Siebentel
der 70 Millionen Soldaten verlor das Leben
auf den Schlachtfeldern.
Der Tod kannte keinerlei Regel, er konnte jeden treffen.
Die meisten Gefallenen
blieben ohne Grab und ohne Grabstein.
Im Laufe des Krieges bestattete man die Toten
immer öfter in Massengräbern.
Neuerliche Granattreffer schändeten die Leichen.
Von vielen blieben nicht einmal körperliche Überreste.
Der Tod ohne Zeit und Ort war für die Angehörigen besonders schwer zu ertragen.
Angesichts der Unerbittlichkeit des Kriegstodes
stellte sich den Hinterbliebenen die Frage
nach dem Sinn des Verlustes.
Mit religiösem Pathos und propagandistischer
Sprache suchte man in allen Nationen
die Todeserfahrung zu beschönigen.

Death

The number of people who died
in World War I was long unknown,
with statistical sources proving too imprecise.
Eventually, men reported as missing
in action were included among the war dead.
Today it is estimated that ther
were well more than nine million war
dead among the Entente and the Central Powers.
To put it another way: one in seven
of the 70 million soldiers died on the battlefield.
Death knew no rule, death could come to everyone.
Most of those who died remained
without a grave or a headstone.
In the course of the war the dead were
increasingly buried in mass graves
Direct hits by artillery shells violated the corpses.
Many soldiers had no mortal remains.
This death with neither a time nor
a place was particularly hard for relatives to bear.
In view of the pitiless context of war deaths,
the bereaved wondered what
was the meaning of their death.
In all nations, one attempted
with religious pathos and
a propagandistic language
to alleviate the experience of death.