Ausstellungslogo – Fashioning fashion
21. März 2012 bis 29. Juli 2012 Ausstellungshalle DHM Schriftzug
Ausstellungsplakat – Fashioning fashion

Fashioning fashion – Europäische Moden 1700 – 1915

 

Mode zeigt in chronologischer Abfolge den Wandel der Kleidersilhouette bei Frauen und Männern und gibt einen Überblick über die Konturen von Ärmeln, Saumlängen und Proportionen. Um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Silhouette zu lenken, wird vorwiegend weiße Damenkleidung gezeigt. Weiß war in jeder Epoche in Mode. In den vergangenen Jahrhunderten war weiße Kleidung auch ein Statussymbol, da das Waschen dieser Kleidung damals noch sehr aufwändig war. Herrenkleidung war dagegen nicht so häufig Änderungen unterworfen. Männer von Stand kleideten sich im 18. Jahrhundert ebenso farbenfroh und prächtig wie Frauen. Nach der Französischen Revolution bevorzugten dann die Bürger für ihre schlichten Anzüge Tuchstoffe und seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmen dunkle Farben die Herrenkleidung.

 

Textur führt die Vielfalt der textilen Oberflächen, die durch komplizierte Web-, Färbe- oder Drucktechniken entstehen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden Kleider nur auf Bestellung hergestellt: Der Kunde kaufte den Stoff bei einem Textilhändler, dann nahm der Schneider Maß und anschließend stellte er das gewünschte Kleidungsstück her. Zu Beginn der Industrialisierung spielte der Textilsektor eine Pionierrolle: Spinn- und Dampfmaschinen, mechanische Webstühle und Musterwebstühle, Nähmaschinen und Konfektionierung verbilligten Stoffe und Kleider. Dadurch wurde Mode ab dem 19. Jahrhundert für viele Menschen erschwinglicher.

 

Form befasst sich mit der Verarbeitung flächiger Textilien zu Kleidung und berücksichtigt besonders die formenden, stützenden und einengenden Techniken. Traditionell wurde komplizierte und teure Kleidung wie Herrenanzüge, Korsetts und Hofkostüme von Schneidern hergestellt. Näherinnen waren eher für Frauenkleider und Kinderkleidung zuständig.

 

Dekoration präsentiert Besatz und Aufputz modischer Kleidung: prächtige Metallstickereien, kunstvolle Posamenten aus Seide, feine Spitzen oder Accessoires mit farbigen Mustern und Pailletten. Der Aufputz war vielfältig und häufig der kostspieligste Posten eines Ensembles. Kolonialpolitik und internationaler Handel machten im 18. und 19. Jahrhundert den Import reich verzierter Waren aus Ländern wie China, Japan und Indien in großer Menge möglich. In Europa wurden Materialien und Techniken der eingeführten Waren zunehmend imitiert und fremde Moden mit den eigenen vermischt. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich das Angebot an maschinell hergestellten Produkten. Bedruckte Textilien, die wie bestickt aussahen, oder Maschinenspitzen konnten zu einem Bruchteil des Preises von handgefertigter Ware erworben werden.

 

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