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Ausstellungsplakat - Für immer Jung. 50 Jahre Deutscher Jugendfotopreis

Füreinander – Freunde und Gemeinschaft

 

Auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben suchen Kinder und Jugendliche mehr Kontakt außerhalb ihrer Familien. Freunde und Freizeit bekommen mit zunehmendem Alter einen immer größeren Stellenwert: Hier können sie das ganze Repertoire des jugendlichen Übermutes auskosten.

 

Für Kinder sind Freunde vor allem Spielpartner, mit denen sie selbstvergessen die Zeit verbringen, Streiche aushecken und durch die Gegend ziehen. Für Jugendliche ändert sich die Bedeutung von Freunden. In der Gruppe entwickeln sie ihre Identität weiter und lernen, wie man Freundschaften knüpft und füreinander da ist – auf dem Jahrmarkt oder zu Hause bei der Pyjamaparty.

 

Mädchen wie Jungen üben gemeinsam mit Freunden rollenspezifische Posen und Attitüden, denen sie ›Weiblichkeit‹ oder ›Männlichkeit‹ zuschreiben. Sie inszenieren sich in der Gruppe in ihren neuen erwachsenen Rollen – etwa im Autoscooter oder als gestylte, zum Ausgehen bereite Frauen.

 

Es findet in dieser Lebensphase eine nachhaltige Werteorientierung statt. Die daraus abgeleiteten Lebensstile werden häufig mit Gleichgesinnten durch Kleidung, Frisuren, Musik und Freizeitverhalten expressiv zum Ausdruck gebracht. So ist etwa der Rückgriff auf den jugendlichen Lebensstil der 1950er Jahre oder auf die Punkbewegung der 1970er Jahre Abgrenzung und Gemeinschaftsbildung zugleich.

 

In dem Maße, wie die jugendliche Lebensphase in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat, werden die Erlebnisse von jungen Menschen vermehrt fotografisch festgehalten. Hier entwickelt sich ein eigenes Genre mit einer spezifischen Bildsprache. Durch die sozialen Netzwerke im Internet, in denen die visuelle Kommunikation eine zentrale Rolle spielt, wurde diese Entwicklung in den letzten Jahren noch verstärkt. Fotografien dienen nicht selten der Vergewisserung, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie halten ausgelassene Unternehmungen fest und bewahren gleichzeitig die Jugendlichkeit der Dargestellten auf den Fotos für die Ewigkeit. Die Fotos fangen unterschiedlichste Arten dieser Inszenierungen ein, die sich unter anderem an Moden und Trends aus Zeitschriften, Fernsehsendungen, Musikvideos oder Internetblogs orientieren.

 

Die Kamera ist beim Feiern, Tanzen, bei Konzerten und beim ›wilden WG-Leben‹ dabei und dient der Beweisführung, dass zusammen neue Freiheiten erkundet werden.

Jörg Meyer, ohne Titel, 1982, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Roman Schramm, ohne Titel, 1996, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Philippe Gerlach, O.T. (bleed), aus der Serie O.T., 2006, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Nina Krupadziorow, Mitten im Leben, 2010, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
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