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Ausstellungsplakat - Für immer Jung. 50 Jahre Deutscher Jugendfotopreis

In Bewegung

 

Die Faszination für Bewegung ist von Anfang an für die jungen Teilnehmer des Deutschen Jugendfotopreises charakteristisch. Hüpfende, rennende oder springende Kinder tauchen seit 1961 regelmäßig in den eingereichten Arbeiten auf. Der rasante technische Fortschritt erleichtert das Festhalten von Bewegungsabläufen, die das menschliche Auge normalerweise nicht wahrnehmen kann.

 

Bereits die Fotopioniere im 19. Jahrhundert interessierten sich für diese Möglichkeit. Allerdings war damals die Darstellung von Bewegung aufgrund der zum Teil sekundenlangen Belichtungszeiten nur sehr eingeschränkt möglich und mit einem großen Aufwand verbunden. In der Porträtfotografie wurden sogar Fixierapparate eingesetzt. Diese stützten vor allem den Kopf der zu fotografierenden Person und sollten verhindern, dass sich diese zu stark bewegte und die Fotografie dadurch unscharf und somit unbrauchbar wurde. Spontane Aufnahmen waren vor diesem Hintergrund fast ausgeschlossen.

 

In der Gegenwart hat die Technik eine neue Stufe erreicht. Kontinuierlich ablaufende Bewegungen können inzwischen problemlos durch das Drücken auf den Auslöser ›still‹ gestellt und für die Ewigkeit fixiert werden: Dem Betrachter eröffnet sich plötzlich eine neue, vorher unbekannte Welt.

 

Zusätzlich sind in den letzten Jahrzehnten Fotoapparate immer leichter und bedienungsfreundlicher geworden. Ein Foto zu schießen ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht geworden und nicht mehr nur Eingeweihten mit einem Lichtmesser vorbehalten. Gleichzeitig sind die Kosten für Material und Entwicklung rapide gesunken. Selbst in Handys werden serienmäßig Kameras eingebaut. Jederzeit griffbereit warten sie in der Tasche oder im Rucksack auf ihren Einsatz, um den ›entscheidenden Moment‹ einzufangen. Anders als früher kann man seine gemachten Fotos sofort an Ort und Stelle anschauen und kontrollieren, um danach aus einer sehr großen Anzahl von Bildern die gelungenste Fotografie auszuwählen. Missglückte Versuche werden unerheblich, da sie einfach von der Speicherkarte gelöscht werden können. Der Experimentierfreude werden dadurch keine Grenzen gesetzt.

 

Inhaltlich verbindet alle hier gezeigten Arbeiten das Bewegungsmotiv. Eine Vielzahl der Fotografien strahlt Dynamik, Lebensfreude und Übermut aus. Nicht zufällig dominieren Kinder, die von Natur aus einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben und auf unterschiedlichste Art ihre Geschicklichkeit testen.

 

Die Entstehungsbedingungen der einzelnen Fotografien sind sehr unterschiedlich: Einige Bilder sind spontante Schnappschüsse, andere sind erst nach einer langen Zeit des geduldigen Wartens und zahlreichen zuvor missglückten Versuchen entstanden. Wieder andere scheinen ihre Existenz Photoshop zu verdanken, sind aber ähnlich mühsam entstanden wie ihre analogen Vorläufer.

Wilfried Bauer, Beat, 1967, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Fotogruppe Theodor-Heuss-Schule, Foto AG 7/8, Unheimliche Besucher an unserer Schule, 1995, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Carolin Lätsch, aus der Serie Schwebende Pflichten, 2008, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Ludwig Fichtl, ohne Titel, 2000, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
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