Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

SCHMUCKURNE (HAMBURG-) OHLSDORF,

UM 1900; ZINN; 55 X23 X17 CM

FÖRDERKREIS OHLSDORFER FRIEDHOF E.V., SAMMLUNG PRASSE, HAMBURG ABB. SEITE 56

 

Auf der Schauseite der als Amphore gestalteten, ebenfalls oberirdisch plazierten Urne sind Name und Lebensdaten der Verstorbenen festgehalten: "Adeline Pieper geh. Liedtke geb. 22. Febr. 1831 gest. 17. Sept. 1899". Im Inneren der Schmuckurne befand sich die eigentliche Urne zur Aufbewahrung der Asche.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Mediziner und Hygieniker die Leichenverbrennung als hygienische und ökonomische, weil platzsparende Bestattungsart befürwortet. Nach 1870 kämpfte eine sich in Vereinen organisierende Feuerbestattungsbewegung für die Einäscherung als moderne Bestattungsart. Kirchen und konservatives Bürgertum reagierten mit heftigen Angriffen gegen die als "pietätlos" kritisierte Kremation. Insgesamt blieb die Feuerbestattung um die Jahrhundertwende die Angelegenheit einer kleineren, weltlich orientierten Minderheit innerhalb des Bürgertums.




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