Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

PLAKAT "30 JAHRE GST / ERLEBNIS UND BEWÄHRUNG"

ENTWURF: RALF-JÜRGEN LEHMANN DRUCK: DRUCKHAUS KARL-MARX-STADT 1979; OFFSET; 57,3 X 40,6 CM

DHM, BESTAND ZEUGHAUS (P 82/390) ABB. SEITE 156

 

Das Plakat zeigt mögliche Sportarten, die bei der Gesellschaft für Sport und Technik erlernt werden konnten: Tauchen, Fallschirmspringen, Modellschiffbau sowie Schießen.
Die "vormilitärische Ausbildung der männlichen Jugend im Alter von 16 bis 18 Jahren" war die Hauptaufgabe der 1952 gegründeten Organisation, die deshalb auch als "Schule der Soldaten von morgen" bezeichnet wurde.
Die GST, die dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstand, war mit dem sozialistischen Jugendverband, der FDJ, eng verbunden. Neben dem Wehrkundeunterricht, seit 1978 in der 9. Klasse obligatorisch (seit 1979 auch in der zehnten), war für männliche Schüler und Lehrlinge eine zweiwöchige Geländeübung in einem GST-Lager vorgesehen; die Mädchen übten in dieser Zeit Maßnahmen der Zivilverteidigung. Während dieser Zeit durften sie nicht nach Hause fahren, trugen eine Uniform und wurden in der Waffenhandhabung unterrichtet.
Für die Jungen war die GST eine Möglichkeit, den Führerschein zu machen (bei nur geringer finanzieller Selbstbeteiligung), so daß die mehrjährigen Wartezeiten auf einen Ausbildungsplatz in einer öffentlichen Fahrschule entfielen. Zugleich war dies die Vorbereitung auf die militärische Laufbahn als Militärkraftfahrer, die unter den Jugendlichen begehrt war, da sie "angenehmer" war als anderer Dienst.

 



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