Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerungen  
   
 


Schweiz

Die häßliche Kehrseite

Eine kritische Sicht auf die Flüchtlingspolitik begann 1967 mit Alfred A. Häslers Buch „Das Boot ist voll“. Die aus den USA lancierte Debatte um die nachrichtenlosen Vermögen und die Goldkäufe stellte 1996/97 das Geschäftsgebaren der Schweizer Banken und ihren vorgeblich seriösen Umgang mit den Opfern des Völkermords in Frage. Der gute Ruf war ruiniert. Die Schweiz mußte sich Fragen nach ihren wirtschaftlichen Beziehungen zum Deutschen Reich stellen lassen. Die pazifistische Bewegung demontierte in den 80er Jahren das patriotische Bild von der „wehrhaften Schweiz“. Aber auch die Verwissenschaftlichung der Zeitgeschicht--schreibung drängte die tradierten Bilder in den Hintergrund. Inzwischen sind diese kritischen Elemente in das Geschichtsbild integriert, wenn auch nicht unumstritten.
Vergrößerung
1981 schuf Markus Imhoof den auf der Berlinale ausgezeichneten Flüchtlingsfilm „Das Boot ist voll“. Der Film schildert auf eindrückliche Weise das Schicksal jüdischer Flüchtlinge, die es bis in die Schweiz geschafft hatten, um dann zurück geschickt zu werden. Das Plakat zeigt die vor den Schweizer Beamten auf einem Motorrad Fliehenden kurz vor ihrer Festnahme und Abschiebung. Der Bauer, der sie retten, und sie in nächtlicher Fahrt ins Landesinnere bringen will, wird ebenfalls verhaftet.
Vergrößerung

1989 stellte die satirische Zeitschrift „Der Nebelspalter“ die Sichtweise der „barmherzigen Schweiz“, grundsätzlich in Frage, indem sie herausstellte, wie die Schweiz Flüchtlinge abwies.



   
 
   
 
   
   
  DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM                                                                           Impressum · Suche · Gästebuch  
www.berlin.de - Stadtplan weitere Besucherinformationen Begleitband Begleitprogramm Museumspädagogik Kinoprogramm Pressespiegel Rundgang Eröffnung 360° Panoramen Leihgeber Ausstellungsstartseite Zur englischen Seite Zu polnischen Seite Zum Seitenanfang Das Eingeständnis / Israel