Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerungen  
   
 


Bundesrepublik Deutschland

Das andere Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland lassen sich im Laufe der Zeit eine Reihe sehr erfolgreicher Entlastungsstrategien erkennen. Die erfolgreichste dürfte die Verherrlichung der Widerstandskämpfer des 20. Juli gewesen sein. Die Vorstellung, die Wehrmacht sei im Kern unangetastet geblieben und habe Widerstand geleistet, entstand über die Stilisierung des Attentats auf Adolf Hitler zu einer Tat der Wehrmacht.
Schon 1946 ist die Idee der Wehrmacht als Ort des Widerstandes präsent. Der Titel eines der ersten Bücher zu diesem Thema lautet entsprechend: „Offiziere gegen Hitler“ von Fabian von Schlabrendorf. Im Laufe der Zeit wurde der 20. Juli zum Gedenktag, an dem Briefmarken erscheinen und Gedenkfeiern stattfinden. Die Wehrmacht erhält den Status einer integeren Institution, für die Verbrechen seien die SS und die Nationalsozialisten verantwortlich gewesen. Nach dem Ende des Krieges herrschte auch die Meinung vor, die Deutschen seien vor allem Verführte, wenn nicht gar Opfer, ja in vielerlei Hinsicht die ersten Opfer des NS-Regimes gewesen. Auch die Soldaten gehörten dazu.
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Eine erste Briefmarke zum 20. Juli 1944 erschien 1954 und zeigt einen Heroen im Strahlenkranz, ohne das Beteiligte genannt sind. Sie bildet das „Ehrenmal der Opfer des 20. Juli 1944“ von Richard Scheibe im Bendlerblock in Berlin ab. Das Ehrenmal war 1953 eingeweiht worden.
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Nicht nur der 20. Juli 1944 wurde zum Brennpunkt des Widerstandswillens innerhalb der Wehrmacht, auch Personen wurden in den 50er Jahren zu Helden des Widerstands erhoben. Carl Zuckmayers Drama, das 1946 in Zürich uraufgeführt worden war, hatte den Flieger Ernst Udet zum Vorbild. 1955 wurde es von Helmut Käutner verfilmt.
General Harras hat keine Sympathien für den Nationalsozialismus. Da er jedoch für die technische Leitung der Luftwaffe verantwortlich ist, kann man nicht auf ihn verzichten. Nach dem Absturz vieler neuer Flugzeuge glaubt man an Sabotage und betrachtet Harras als den Schuldigen. Nachdem einer seiner besten Freunde abgestürzt, und er selbst verhaftet worden war, versucht er selbst, den Schuldigen zu finden. In der dafür entscheidenden Szene befragt er seinen Freund Oderbruch und muß erkennen, daß dieser für die Sabotage verantwortlich ist. Harras entschließt sich zum Selbstmord, um seinen Freund zu schützen.
   
 
   
 
   
   
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