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SCHWEDEN

Woher wir kommen...

Der Freiheitskampf Gustav Wasas von 1521 bis 1523

Die Union der drei Kronen Dänemark, Norwegen und Schweden, die 1397 in Kalmar beschlossen wurde, erwies sich schon bald als konfliktreiches Gebilde. Erhebungen gegen die dänische Vorherrschaft blieben jedoch erfolglos.

Erst Gustav Wasa gelang es in einem neuerlichen Aufstand, Schweden zu befreien und 1523 in die Eigenstaatlichkeit zurückzuführen. Im selben Jahr wurde er zum König erhoben. Gustav vollendete nach der äußeren Befreiung auch die innere Befriedung des Landes durch umfassende Reformen. Seither wird er in Schweden als Gründerpersönlichkeit verehrt, die die Nation zu Unabhängigkeit und Größe geführt habe. Insofern ist er mit dem norwegischen König Olav dem Heiligen zu vergleichen, dessen mythische Bedeutung ebenfalls auf die Verbindung von äußerem militärischen Erfolg und der Stiftung der inneren Einheit zurückgeführt wird.

Die oppositionelle Sture-Partei, der Gustav Wasa angehörte, hatte 1520 eine vernichtende Niederlage gegen die Dänen erlitten. Gustav floh unter dramatischen Umständen in die Provinz Dalarna, wo er versuchte, die Bauern zum Widerstand gegen den Dänenkönig zu bewegen. Sie folgten ihm jedoch erst nach einem Gemetzel, das die Dänen 1523 unter schwedischen Oppositionellen angerichtet hatten. Über diese dreijährige Flucht und Verfolgung wurden im Schweden des 19. Jahrhunderts viele abenteuerliche Geschichten verbreitet, die Gustavs Tapferkeit und politischen Weitblick priesen. In zahlreichen Kunstwerken wird Gustav als Redner vor einer Volksmenge dargestellt. Auch die Unterstützung einzelner tapferer Bauern, die ihn vor den dänischen Verfolgern versteckten, ist für die Künstler ein Thema. In Mora, jenem Ort im mittelschwedischen Dalarna, in dem Gustav Wasa seine Reden vor den Bauern hielt, wurde ihm 1903 ein von Anders Zorn entworfenes Denkmal gesetzt.

 

Freiheit

Die Reichseinigung unter Gustav Wasa im Anfang des 16. Jahrhunderts

Mit der Krönung Gustav Wasas zum schwedischen König 1523 endete für das nordeuropäische Land die ungeliebte Union mit Dänemark. Und nach mehr als einem Jahrhundert war die staatliche Eigenständigkeit wiederhergestellt. Doch der vorausgegangene Krieg mit Dänemark hatte das Land verwüstet und verarmt zurückgelassen. Die Hauptschuld für diese Notlage sah der von der noch jungen protestantischen Lehre eingenommene Monarch beim katholischen Klerus liegen. Unterstützt von zwei Reformatoren, den Brüdern Laurentius und Olaus Petri, begann Gustav Wasa seit seinem Regierungsantritt schrittweise den Protestantismus einzuführen. Einen ersten Höhepunkt stellte der Reichstag von Västerås (1527) dar, der in zähen und gegensätzlichen Verhandlungen schließlich im Sinne des Königs die Grundlagen für die schwedische protestantische Staatskirche schuf. Der geistliche Grundbesitz wurde in die Verwaltung der Krone überführt und dem Monarchen das Recht zuerkannt, über die Besetzung hoher Kirchenämter zu entscheiden.

Nicht allein die wiedererlangte Unabhängigkeit, sondern vielmehr auch die innere Befriedung begründeten im 19. Jahrhundert Gustav Wasas Ruhm als nationaler Heros und pater patriae. In diesem Sinne ist auch das von Ernst Josephson 1875 geschaffene Gemälde zu verstehen. Es zeigt den um sein Land besorgten Gustav Wasa als unerbittlichen Ankläger seines schärfsten Widersachers, Bischof Peder Sunnanväder. Dieser hatte 1523 versucht, eine Erhebung gegen den König anzuzetteln, die frühzeitig entdeckt und vereitelt worden war. Gustav Wasa stellte den Bischof unter Anklage, setzte ihn anschließend ab und ließ ihn hinrichten.

 

Glaube und Krieg

Der Tod Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen 1632

Gustav II. Adolf galt im Schweden des 19. Jahrhunderts als außergewöhnliche nationale Intergrationsfigur. Mit ihm wurde an den Beginn einer glorreichen Epoche Schwedens erinnert, vor allem aber wurde Gustav Adolf als Verteidiger und Retter des Protestantismus verehrt.

Schweden trat 1630 in den Dreißigjährigen Krieg ein, einerseits um die Interessen des Landes an der Ostseeküste zu wahren, andererseits um den evangelischen Reichsständen gegen die kaiserlich-katholische Partei beizustehen. Nach großen Erfolgen fiel mit Gustav Adolf eine der charismatischsten Persönlichkeiten des Dreißigjährigen Krieges in der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632.

25.jpg (21988 Byte)Es ist der für die Sache des Glaubens sich opfernde König, den die Historienmalerei des 19. Jahrhunderts symbolisch überhöht hat. Gustaf Hellqvist zeigt in seinem monumentalen Ölgemälde die Einschiffung der Leiche Gustav Adolfs im Hafen von Wolgast. Hinter dem Leichnam unter der Nationalflagge steht eine Trauergemeinde stellvertretend für das schwedische Volk.

 

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