1926
Michael Mathias Prechtl wird am 26. April in Amberg/Oberpfalz geboren. Vater Mathias Prechtl, Bergmann. Mutter Margarete, geborene Donhauser, Hausfrau.

1932
Volksschule. Die Sommerferien der frühen 30er Jahre verbringt MMP auf dem Einödhof des Großvaters.

1937
Oberrealschule.

1943
Einsatz als Luftwaffenhelfer in einer Flugabwehr-Batterie in Nürnberg.

1944
Zum Arbeitsdienst nach Polen, dann Soldat an der Ostfront.

1944
Februar/April: Arbeitsdienst in Polen. Mai: Einberufung zur "Wehrmacht" nach Straubing. Ausbildung am Jagdpanzer 38. Oktober: Abkommandierung an die Front an der Memel.

1945
April: Bei der Kapitulation der Stadt Königsberg Gefangennahme durch die Rote Armee. Eine fast fünf Jahre andauernde Kriegsgefangenschaft beginnt. Arbeit im Sägewerk, im Bergwerk, in der Raffinerie, in der landwirtschaftlichen Kolchose. In dieser Zeit Erkrankung an Ruhr, Skorbut, Distrophie.

1949
Dezember: Heimkehr aus der Gefangenschaft.

 
 

 

 

1950
Mai bis Oktober: Arbeit als Röhrengießer bei der Luitpoldhütte in Amberg. November: Beginn des Studiums an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg in Schloss Ellingen.

1951
Radtour über die Alpen nach Venedig. Im Herbst Fahrt nach Reims, Paris und Chartres.

1952
Erster Preis im Wettbewerb für das Plakat zur Ausstellung Das internationale Plakat in Karlsruhe. Beteiligt an der Ausstellung Eisen und Stahl in Düsseldorf. Rundreise durch Spanien.

1954
Rückkehr der Akademie nach Nürnberg.

1955
Erstes Keramikwandbild. Teilnahme an der Ausstellung Farbige Graphik, Kestner-Gesellschaft Hannover und zehn deutsche Museen (1957 abermals beteiligt).

1956
Heirat mit der Malerin Frydl Zuleeg. Beginn der Arbeit als freischaffender Künstler. 1957 Erster Preis mit einem großen Ölbild im Wettbewerb Künstler sehen Nürnberg heute.

1957
Erster Preis mit einem großen Ölbild im Wettbewerb Künstler sehen Nürnberg heute.

1958
Beteiligt an der Ausstellung Aufbruch zur modernen Kunst in München. Im Oktober: Geburt der Tochter Pamela. Erster Museumsankauf einer Lithographie durch die Staatliche Graphische Sammlung München.

1959
In der Kunstausstellung des Nationalen Olympischen Komitees Sport in der Kunst. Kulturförderungspreis der Stadt Nürnberg.

1960
Intensive Beschäftigung mit dem Holzschnitt. Ausstellung von Keramiken in Nürnberg.

 

 

 

 

 

 

1961
Wandbild Gesundbrunnen im Klinikum Nürnberg.

1963
Erster Porträtauftrag. Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden des Albrecht-Dürer-Vereins in Nürnberg. MMP schlägt eine Satzungsänderung und die Neukonstituierung des Vereins vor.

1964
Reise durch Frankreich entlang der Loire. Eine Reihe Landschaftsbilder in Gouache-Technik entsteht. Beginn mit dem Bilderzyklus zu Bertolt Brechts Stück Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Umbenennung des Albrecht-Dürer-Vereins in die Albrecht Dürer Gesellschaft. MMP wird zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

1965
Einzelausstellung in der Neuen Münchner Galerie. Beginn der Bildserie mit dem Arbeitstitel Intime Sitten- und Kulturgeschichte des Abendlandes. Erstes Bild Die Geburt der Idee.

1966
Teilnahme an der Ausstellung Bilder zu Bertolt Brecht in der Neuen Münchner Galerie des Kunsthistorikers Dr. Richard Hiepe. Dieser gründete in den 60er Jahren auch die Kunstzeitschrift tendenzen, die mehrere Beiträge über Prechtls Kunst bringt. Ergebnis einer Reise nach Kärnten: Katastrophenbilder.

1967
Organisation der Ausstellung ars phantastica in Zusammenarbeit mit Dr. Richard Hartmann im Schloss Stein. Keramische Rundplastiken und keramische Tafelbilder.

1968
Beteiligung an Phantastische Kunst in Deutschland in Hannover und am Autumn Arts Festival in Bromsgrave, England. Konzeption und Organisation der Ausstellung Cranach & Picasso, die Picassos Lob erntet. Prechtls Ausstellungsplakat wird international bekannt und in den USA verlegt. Fernsehfilm Gegen den Strom: Drei Maler von heute von Heinz Dieckmann im ZDF.

1969
Beginn einer Reihe großformatiger Rötelzeichnungen, die Motive aus dem Werk Albrecht Dürers transformieren (unter dem Titel Dürer-Suite 1986 abgeschlossen). Erste Porträtzeichnungen des Schriftstellers Hermann Kesten. Aquarellzeichnungen für das Nürnberger Bilderbuch in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Godehard Schramm.

 

 

 

 

 

 

1970
Keramikbrunnen Gockelreiter für das Nürnberger Spielzeugmuseum. Reise nach Belgien und Holland, begleitet von einem Fernsehteam unter der Leitung von Heinz Dieckmann zur Erstellung des Films Reise in die Niederlande, Michael Mathias Prechtl auf den Spuren Dürers (Sendung 1971 im ZDF). Ausstellung in der Wiener Secession. Teilnahme an der dritten Internationalen Plakat-Biennale in Warschau.

1971
Organisation der Ausstellung Posada und die Mexikanische Druckgraphik. Reise nach Paris. Begegnung mit Picassos Galeristen D. H. Kahnweiler. Konzeption und Organisation der Ausstellung Albrecht Dürer zu Ehren im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Das Nürnberger Bilderbuch wird von der Stiftung Buchkunst, Frankfurt, als "Schönstes Buch" ausgezeichnet. Erster Porträtauftrag der New York Times (in den folgenden Jahren zahlreiche Porträtzeichnungen für die New York Times und die New York Times Book Review).

1972
Erster Illustrationsauftrag der Büchergilde Gutenberg: Zeichnungen zu Oskar Maria Grafs Das bayerische Dekameron. Einzelausstellung in Antwerpen. Jahrespreis des Art Directors Club of New York für das Porträt des Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt.

1973
Beteiligt an der Wanderausstellung Art of the Times (Zeichner der New York Times, Bordeaux, Paris, New York u. a.). Joseph-E.-Drexel-Preis.

1974
Kulturpreis der Stadt Nürnberg. Das Skizzenbuch der niederländischen Reise erscheint im Druck.

1975
Vorhang, Bühnenbild, Kostümentwürfe und Plakat für die Oper Aus einem Totenhaus von Leos JanácŠek nach Dostojewskij zur Aufführung im Opernhaus Nürnberg. Einzelausstellung in der Staatlichen Graphischen Sammlung München.

1976
Sepiazeichnungen zur Göttlichen Komödie von Dante. Die Stiftung Buchkunst wählt das von MMP illustrierte Buch Die Saat von Gustav Regler unter die "Schönsten Bücher" des Jahres.

1977
Prechtls bebilderte Göttliche Komödie erscheint zugleich in zwei Buchgemeinschaften und einem Verlag für den Buchhandel. Aufgabe der ehrenamtlichen Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender, Geschäftsführer und Ausstellungsorganisator der Albrecht Dürer Gesellschaft aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen.

1978
Aufenthalt in Bonn und Bergneustadt. Hier Porträtzeichnungen von Willy Brandt. Die vierte Ausgabe der von MMP illustrierten Göttlichen Komödie wird von einem brasilianischen Verlag herausgegeben. Leitung der Marburger Sommerakademie. Ehrengabe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Ausstellung der Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie in Stuttgart.

1979
Arbeit am Bild Hermann Kesten im Café. Teilnahme an der 1. Biennale der Europäischen Graphik in Heidelberg.

1980
Vortrag Dort ein Herr und hier ein Schmarotzer, Von den Möglichkeiten, in der Provinz Kunst zu machen im Bayerischen Rundfunk. Teilnahme an der Internationalen Druckgraphik Biennale Norwegen in Fredrikstad. Titelbild für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel: Der Papst in Luthers Land.

 

 

 

1981
Einzelausstellung in der Kunsthalle Nürnberg. Spiegel-Titel: Denker Nietzsche/Täter Hitler. Mit drei Werken an der ersten offiziellen BRD-Kunstausstellung in Havanna/Kuba, beteiligt.

1982
Gruppenbild deutscher Klassiker, später Klassikerlandschaft genannt.

1983
Ausstellung im Goethe-Institut New York. Begegnung mit Günter Grass. Bildposter für das Beethovenfest Bonn. Aquarellzeichnungen zum Leben des Lazarillo von Tormes. Kulturpreis Ostbayern. Das Plakat Lolas Floß für die Ausstellung Die Isar - ein Lebenslauf im Münchner Stadtmuseum erregt Protest.

1984
Prechtls Literaturkalender mit 13 Charakterporträts erscheint im Orwell-Jahr 1984.

1985
Das Plakat zur Ausstellung Das Oktoberfest, einhundertfünfundsiebzig Jahre Bayerischer National-Rausch im Münchner Stadtmuseum sorgt erneut für Aufregung. Aquarellzeichnungen zu Thomas Mores Utopia.

1986
Große Ausstellung mit über dreihundert Arbeiten auf Papier unter dem Titel Denkmalerei im Münchner Stadtmuseum. Das Ausstellungsplakat Himmelfahrt einer Wasserleiche stößt auf Kritik monarchistischer Vereine. Utopia als "Schönstes Buch" von der Stiftung Buchkunst prämiert. Ausstellungen in Hannover und Krakau.

1987
Der Nürnberger Stadtrat erteilt MMP einen "Vertrauensauftrag" zur Ausarbeitung von Entwürfen für die Ausmalung des Historischen Rathaussaales. Beteiligt an der Ausstellung Effetto Arcimboldo im Palazzo Grassi in Venedig.

1988
Entwürfe für die Wandmalerei im Rathaussaal.

1989
Öffentliche Präsentation der Entwürfe im Rathaussaal. Nach massiven Angriffen zieht Prechtl seine Entwürfe zurück. Ausstellung in der Galerie für moderne Kunst in Palermo. Nachfolgeausstellungen in Neapel, Rom und Triest. Die römische Zeitung La Republica veröffentlicht über Wochen Prechtls Zeichnungen. Aquarellzeichnungen zu Candide oder der Optimismus von Voltaire. Beteiligt an der Ausstellung 1789/1989 - zweihundert Jahre Französische Revolution, Staatliche Kunsthalle Berlin.

1990
Beginn mit der Arbeit am Cellini, die drei Jahre in Anspruch nimmt.

1994
Auszeichnung mit der Medaille Pro Merite des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Das Leben des Benvenuto Cellini mit 32 Bildern, einem Vorwort und Anmerkungen von MMP erscheint bei der Büchergilde Gutenberg und im C. H. Beck Verlag.

1996
Ausstellung Michael Mathias Prechtl: Die illustrierten Bücher im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Aquarellzeichnungen Galerie berühmter Katzen, 24 Katzengeschichten und 36 Federzeichnungen zum Leben des Kapellmeisters Johannes Kreisler.

1997
Ausstellung der Bilder zu E. T. A. Hoffmanns Kater Murr in Bamberg. Ausstellung der Bilder zu Thomas Mores Utopia in Duisburg. Spiegel-Titel: Heinrich Heine.

1998
Zwölf Charakterporträts für das Deutsche Haus in New York. Spiegel-Titel: Irrungen, Wirrungen, Fontane beschreibt Bismarck. Wolfram von Eschenbach Preis des Regierungsbezirks Mittelfranken.

1999
Johann Wolfgang von Goethe: Reineke Fuchs, mit Bildern von MMP, erscheint bei der Büchergilde Gutenberg. Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

2000
Michael Mathias Prechtls literaTierkalender erscheint bei der Büchergilde Gutenberg.

Kai Artinger