Der Anlaß  


Vor fast dreihundert Jahren, am 18. Januar 1701, krönte sich der brandenburgische Markgraf und Kurfürst Friedrich III. in Königsberg zum König Friedrich I. in Preußen. Dieser Königstitel war auf das Herzogtum Preußen (das spätere Ostpreußen ohne das Ermland und Elbing) beschränkt, das außerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation lag. Da es neben dem Herzogtum Preußen auch ein königlich-polnisches Preußen gab, dessen Herrscher Friedrich I. natürlich nicht war, konnte er nur ein „König in Preußen“, nicht „von Preußen“ sein. Erst sein Enkel Friedrich II. der Große trug den Titel König von Preußen.
Schon die Probleme, den richtigen Titel für das Königtum zu finden, zeigen an, welch komplizierter und hartnäckiger diplomatischer Bemühungen es bedurfte, auf friedlichem Wege die Rangerhöhung auf internationalem Parkett durchzusetzen, namentlich gegenüber Kaiser Leopold I. in Wien. Der Erwerb der Königswürde war in der Tat die bedeutendste Leistung Friedrichs I.
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