Deutsches Historisches Museum - Verf�hrung Freiheit. Kunst in Europa seit 1945 - Blog

07.12.2012
15:26

Geschichten von der Reise, Part III

Eine kurze Anekdote: Wie Frau Flacke in Łódź das Bild "Figuren" von Wojciech Fangor fand und warum man bei manchen Bildern einfach noch mal zurücklaufen muss: 

„Im kalten Januar 2009 sind Co-Kurator Henry Meyric Hughes und ich zusammen nach Warschau gefahren. Von dort aus haben wir Sternfahrten nach Krakau, nach Poznań und auch nach Łódź gemacht, um verschiedenen Museen zu besuchen, wir haben uns mit Museumsdirektoren getroffen und das Konzept besprochen. In Łódź haben wir uns die wunderbaren Sammlungen des Museums Sztuki angesehen.

Bei einem Werk, an dem ich vorbeigelaufen war, dachte ich „Das ist ja ein merkwürdiges sozialistisch-realistisches Bild mit dieser American Lady“. Ich bin wieder zurückgegangen, um meinen Gedanken zu überprüfen. Ich fand das Bild Figuren von Wojciech Fangor nicht nur merkwürdig, ich dachte sogleich; „Hier stimmt was nicht“ – dieser Widerspruch zwischen den Figuren, der nicht aufgelöst wird. Ich fand, das Bild passt aber gut zu dem Léger“, denn beide Bilder sind von 1950 und beide haben mit Sozialismus zu tun. Fangor zeigt eine solche Spannbreite zwischen Zweifel, Hoffnung und Glauben, was Sozialismus wird und Kommunismus nach diesen schrecklichen Erfahrungen vor 1945 vielleicht sein könnte und vielleicht doch nicht ist. Insofern fand ich das ein wunderbares Bild zu diesen Fragen nach Utopie und Wirklichkeit - und für mich war klar, dass Fangor in die Ausstellung gehört.

Und in diesem Museum befindet sich auch das erste Bild von Opalka, das die erste Zahlenreihe zeigt, das also mit diesen Zählwerk beginnt. Das Bild hätte ich natürlich auch sehr gerne für die Ausstellung gehabt, aber das erste gibt man einfach nicht aus der Hand. Damit war auch die Opalka-Idee geboren.“

Wiebke Hauschildt(hauschildt[at]dhm.de)Trackback-Link
Tags: geschichten von der reise, die reise, polen, fangor, lodz
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