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Geschichten von der Reise, Part IV
Von Mai bis Juli 2014 hätte ein Teil unserer Ausstellung in die Kunstgalerie von Bosnien und Herzegowina in Sarajewo wandern sollen. Zeitgleich war ein internationales Seminar zum Thema „Realismus des Politischen“ geplant. Beide Veranstaltungen mussten abgesagt werden, da die Kunstgalerie schließen musste. Zuvor hatten deren Angestellten fast ein Jahr ohne Bezahlung oder andere finanzielle Mittel versucht, den Betrieb noch aufrecht zu erhalten. Anfang Oktober dieses Jahres musste auch das Nationalmuseum und weitere sechs Institutionen schließen. Die Angestellten des Museums nagelten dicke Holzlatten vor die Eingangstür. „Closed“ – nach 124 Jahren. Die Hintergründe – so tragisch wie politisch – erzählt unser Co-Kurator Henry Meyric Hughes in der Geschichte von der Reise nach Sarajewo.
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Zwischen Capital und Ism: Dan Perjovschi
69 Sekunden braucht der rumänische Künstler Dan Perjovschi, um sein Bild an unsere Ausstellungswand zu zeichnen. In 69 Sekunden wird das Wort „Capitalism“ entzwei geteilt und bebildert. Das Capital erhält ein Strichmännchen. Das Ism eine ganze Gruppe. Einmal, zweimal macht der Künstler ein, zwei Schritte zurück. Betrachtet die Zeichnung. Dann wird die Ism-Gruppe um weitere Strichmännchen vergrößert.
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Edi Hila: Brautkleid zu vermieten oder von Systemübergängen und Überlebensstrategien
„Auf den Landstraßen zwischen zwei Städten fand man ein Aquarium. Ein Aquarium mit lebenden Fischen. Jemand hatte sie aus dem See gefischt und an der Straße ausgestellt. In der Hoffnung sie an jemanden verkaufen zu können, der mit dem Auto vorbeikommt, anhält und diese frischen Fische kauft. Das nennt man Parallelwirtschaft - im Gegensatz zur organisierten Wirtschaft, die von der Regierung, dem Staat geplant wird. Diese Parallelwirtschaft wurde als Mittel zum Überleben erfunden.“
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