Berlin und Cölln

An einem 3. Januar

1344 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt eine Stiftung des Bürgers Peltz zu Berlin für einen von der dortigen Schiffergilde in der Nikolaikirche gestifteten Altar.
1344 Markgraf Ludwig der Ältere überträgt Tyle Brücke vier Hufen im Dorfe Mehrow für einen innerhalb der Parochie der Stadt Berlin zu errichtenden Altar.
1425 Der Rat von Berlin verkauft für 60 Schock böhmischer Groschen an die Eheleute Tyle und Agnes Wusterhuwen eine Jahresrente von sechs Schock gleicher Währung.
1448 Bei Auseinandersetzungen zwischen Berlin-Cölln und Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn kommt es in der Doppelstadt zu gewaltätigen Aktionen, die bis zum 25. August andauerten und als "Berliner Unwillen" in die Geschichte eingingen.
1448 Die Ratsleute zu Berlin und Cölln antworten Balthasar Boytin wegen des von diesem nachgesuchten sicheren Geleits.
1571 Kurfürst Joachim II. Hektor stirbt im Köpenicker Schloß im Alter von 66 Jahren an einem Herzanfall.
1698 Es wird eine Deklaration (Erläuterung) zum Edikt vom 10. Oktober 1697 abgegeben, demzufolge nur Fleischer zur Versorgung der Residenz- und anderer Städte Mastvieh auf dem Lande kaufen dürfen, während andere nur ungemästetes Jungvieh kaufen dürfen.
1739 Karl Wilhelm Hennert wird in Berlin geboren. Der Forstmann, der auch zahlreiche forstwirtschaftliche Werke verfaßte und eine Zeit lang an der Forstakademie zu Berlin Forstmathematik lehrte, war der Begründer einer modernen Forstwirtschaft in Preußen.
1741 In Berlin treffen der "Grand Maitre" der Artillerie, Baron von Schmettau, sowie Generalleutnant von der Marwiz, Gouverneur zu Breslau, und Graf von der Lippe-Biesterfeld ein.
1742 Der Herzog von Braunschweig-Wolffenbüttel trifft in Berlin ein, um der Trauung von Prinz August Wilheln und Prinzessin Luise Amalie von Braunschweig-Wolffenbüttel beizuwohnen.
1742 Vom Königlichen Polnischen Hof zu Dresden kommend, trifft der Königliche Polnische Gesandte von Bülow in Berlin ein.
1746 Friedrich II. erläßt eine Ball- und Redouten-Ordnung.
1778 Karl Philipp Heinrich Pistor wird in Berlin geboren. Pistor trat 1797 in den preußischen Postdienst. 1813 gründete er die Werkstatt "Pistor & Martins", die u.a. europäische Sternwarten mit Instrumenten versorgte.
1803 Henriette Gertrude Walpurgis Sonntag (Sontag) wird in Koblenz geboren. Die später gefeierte Sängerin trat oft in Berlin auf. Sie bezeichnete Berlin als Wiege ihres Triumphes.
1855 Die Stallschreiberstraße (Kreuzberg) wird in Prinzessinnenstraße umbenannt.
1868 Das erste Obdachlosenasyl in Berlin öffnet seine Pforten. Es diente der Unterbringung wohnungsloser Frauen.
1869 In den ehemaligen Artilleriewerkstätten an der Marschallbrücke wird ein Frauenasyl mit 60 Betten eröffnet.
1878 Im Lokal "Eiskeller" in der Chausseestraße 88 (Wedding) wird die "Christlich-Soziale Arbeiterpartei" (CSAP) gegründet, die zunächst gegen die Sozialdemokraten antrat, sich später aber mehr auf bürgerliche Wählergruppen ausrichtete.
1880 Der Feuilletonist und Musikkritiker Ernst Ludwig Kossak stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Matthäi-Friedhof beigesetzt.
1883 Das Magistratskollegium erörtert den Etat der Schulverwaltung. Der Etat für die Erteilung des Handarbeits- und des Turnunterrichts an den Gemeindeschulen sollte um dreißigtausend Mark gekürzt werden.
1884 Die Dankeskirche auf dem Weddingplatz wird eingeweiht.
1886 Das Museum für Völkerkunde in der Königsgrätzer Straße zeigt sich erstmals im strahlenden Lichterglanz. Die Fenster wurden mit Kerzenreihen beleuchtet. Für die Schätze des Museums wurden alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
1901 Prof. Emil Hoffmann, der seit 1895 die Vorlesungen und Übungen in der architektonischen Formenlehre an der Technischen Hochschule in Charlottenburg übernommen hatte, stirbt in Berlin.
1913 Es erscheint das erste Heft der Zeitschrift "Die Naturwissenschaften" im Verlag Julius Springer in Berlin. Ihr Herausgeber und erster Redakteur war der Physiker Arnold Berliner.
1917 Die Stadt gewährt Kindern bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr zusätzlich zu den übrigen Lebensmittelzuteilungen je ein Pfund Haferflocken.
1920 Auf Anordnung der Schulaufsichtsbehörde wird der Schulbeginn im zukünftigen Groß-Berlin einheitlich auf den 19. Januar 1920 festgelgt.
1930 Der 63jährige Direktor des Trianon-Theaters, der Bühnenschriftsteller Leo Walter Stein, erschießt sich in seiner Wohnung in der Uhlandstraße.
1930 An der Ecke See-/Togostraße (Wedding) kommt es um 18.30 Uhr zu einem Zusammenstoß von Arbeitslosen und zwei Polizeibeamten. Die abgegebenen Schüsse verletzten einen Zivilisten. Ein Überfallkommando zerstreute die Menge.
1930 Die preußische Finanz- und Baudirektion bietet die frühere Militärstrafanstalt auf dem Tempelhofer Feld zum Kauf an. Es war wohl das erstemal, daß ein Gefängnis öffentlich zum Kauf angeboten wurde.
1930 Bürgermeister Scholtz gibt in einer Pressekonferenz eine Darlegung der Finanzlage Berlins. Trotz Sparmaßnahmen sollte der Wohnungsbau weitergeführt werden. Die Stadtbäder in der Gartenstraße und in Schöneberg sollten zu Ende geführt werden.
1933 Im Gau Berlin beginnt die NSDAP mit vier Massenkundgebungen die Forderung zu untermauern, Hitler als Reichskanzler einzusetzen. Einer der Redner war Goebbels.
1933 Die Justizpressestelle teilt mit, daß der frühere Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß auf Grund eines Beschlusses der 6. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin aus der Haft entlassen wurde.
1938 Der "Riviera-Neapel-Expreß" tritt seine Jungfernfahrt um 12.53 Uhr ab Anhalter Bahnhof an. Der Expreß verkehrte dreimal wöchentlich.
1946 Dem KPD-Vorsitzenden Wilhelm Pieck wird anläßlich seines 70. Geburtstages die Ehrenbürgerurkunde der Stadt überreicht. Den Beschluß dazu hatte der Magistrat am 30. 12. 1945 gefaßt. 1948 wurde W. Pieck aus der Westberliner Ehrenbürger-Liste gestrichen.
1946 Der französische Stadtkommandant genehmigt den teilweisen Wiederaufbau der Scheringwerke (Wedding).
1946 Ein Antrag des Berliner Magistrats zur Bewaffnung des Forstpersonals wird von der Alliierten Kommandantur abgelehnt.
1947 Im Verwaltungsbezirk Wedding und in einigen anderen Bezirken werden zahlreiche Angestellte der Bezirksämter, die überwiegend der SED angehörten, entlassen.
1949 Die Immelmannstraße im Bezirk Kreuzberg, die auch durch die Bezirke Schöneberg und Tempelhof verläuft, wird in Dudenstraße umbenannt.
1955 Die durch Modernisierung und Erweiterung der Schultheiß-Brauerei in Niederschöneweide entstandene volkseigene Brauerei "Bärenquell" wird in Betrieb genommen.
1956 Der "Deutsche Fernsehfunk" der DDR beginnt mit der Ausstrahlung eines regulären Fernsehprogramms, das von mehr als 13 600 angemeldeten Geräten (Typ "Leningrad") empfangen werden konnte.
1958 Der Physiker Alexander Meissner stirbt in Berlin. Meissner war seit 1928 Professor an der Berliner Universität für die Gebiete Funktechnik, Navigation und Elektronik.
1962 Ein unbekannter Dieb entwendet aus der Terrarienabteilung des Westberliner Aquariums mehrere gefährliche Giftschlangen.
1963 Der neue amerikanische Stadtkommandant, Generalmajor James H. Polk, stattet im Rathaus Schöneberg dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt seinen Antrittsbesuch ab.
1963 Der Oder-Spree-Kanal trägt eine bis zu 40 cm dicke Eisschicht. Der Kohletransport auf dem Wasser nach Berlin war nicht mehr möglich.
1973 Bei Glatteis und Nebel kommt es auf der Stadtautobahn (Wissell-Brücke) zu einem Massenunfall.
1975 Infolge der milden Witterung der letzten Tage zeigen sich in Berlin bereits Gänseblümchen und Fliederknospen.
1976 Der erste Orkan seit dem "Jahrhundertsturm" vom 13. November 1972 erfaßt Berlin, wobei Windgeschwindigkeiten bis zur Stärke 12 (gemessen in Dahlem) erreicht wurden.
1978 Der erste Intendant des Senders Freies Berlin (SFB) , Alfred Braun, der dieses Amt von 1954 bis 1957 innehatte, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 und Heerstraße.
1980 Rudi Dutschke, einer der führenden Köpfe der Berliner Studentenbewegung der 60iger Jahre, wird auf dem Friedhof der Dahlemer St.-Annen-Kirche beigesetzt. Er war an den Spätfolgen des 1968 auf ihn verübten Attentates gestorben.