Berlin und Cölln

An einem 16. Januar

1337 Der Propst Sifrid zu Berlin erkennt das Patronatsrecht des dortigen Rates über einen Altar in der Marienkirche an.
1397 Markgraf Wilhelm von Meißen fordert die Ratsherren zu Berlin und Cölln auf, mit Poppe von Holzendorff wegen der Sicherheit der Landstraßen im Barnim zu verhandeln.
1466 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn fordert die Ratsherren zu Berlin und Cölln auf, seinem Rat Ulrich Küchenmeister die fällige Landbede zu zahlen.
1740 Die "Berlinische Privilegierte Fiakergesellschaft" wird gegründet.
1742 Friedrich II. trifft, aus Potsdam kommend, in Charlottenburg ein, wo er speist und übernachtet.
1816 Der preußische Finanzminister Karl Georg Maaßen erhält das Eiserne Kreuz am weißen Bande.
1828 Am Geburtstag des Konsistorialrats Prof. Daniel Amadeus Neander wird der "Neandersche Krankenverein" mit dem Zweck der Unterstützung kranker Theologiestudenten gegründet.
1836 König Friedrich Wilhelm III. erteilt dem Justizkommissar J. C. Robert und dem Bankier I. Arons Expropriationsrecht für den beantragten Bau einer Eisenbahnanlage von Berlin nach Potsdam.
1844 Paul Singer wird als Sohn eines Berliner Kaufmanns geboren. Er war sozialdemokratischer Arbeiterführer, Stadtverordneter und Reichstagsabgeordneter.
1851 Der Organisationsplan des Polizeipräsidenten für die königliche Feuerwehr tritt in Kraft. Die Anordnung sah die Einteilung des Stadtgebiets in fünf Brandinspektionen und die Errichtung von 18 Feuerwachen vor.
1872 Die Berliner Universität veranstaltet eine Gedenkfeier zum 300. Geburtstag von Johannes Keppler, auf der der Direktor der Sternwarte, Wilhelm Foerster, einen Vortrag hält.
1886 Im Berliner Rathaus (Mitte) werden Schuldscheine im Wert von 2 739 610 Mark verbrannt. Es handelte sich dabei um eingelöste Stadtobligationen und Anleihescheine, deren Verbrennung "in feierlicher Weise" stattfand.
1892 Im Deutschen Theater in der Schumannstraße wird Gerhart Hauptmanns Stück "College Crampton" uraufgeführt.
1899 Das neue preußische Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht-Straße (Mitte) wird eröffnet.
1902 Der "Verein für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung" wird in Berlin gegründet.
1909 Der Meteorologe Adolf Friedrich Wichard Sprung, ab 1886 wissenschaftlicher Oberbeamter am Königlich Preußischen Meteorologischen Institut in Berlin, stirbt in Potsdam.
1910 50 000 Berliner verlangen in 61 Versammlungen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Männer und Frauen über 20 Jahre.
1911 Dr. Ernst von Simson wird zum ersten Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ernannt.
1911 Ein Erlaß des Kaisers Wilhelm II. an den Preußischen Kultusminister legt das Tragen von Mitgliedsabzeichen und Festtracht für die Mitglieder der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft fest.
1922 Der erste Flugzeugaufstieg für wissenschaftliche Zwecke zur Erforschung der freien Atmosphäre wird von der wissenschaftlichen Flugstelle in Berlin-Adlershof aus gestartet.
1924 Die Straßenbahnlinie 73 "Heinersdorf - Tempelhof, Flughafen" wird mit einer Streckenlinie von 13,6 km in Betrieb genommen.
1926 Der Magistrat beschließt, den für die Schiffahrt bedeutungslos gewordenen Luisenstädtischen Kanal (Kreuzberg) zuschütten und als Grünanlage gestalten zu lassen.
1928 Die Straßenbahnlinie 58 "Spandau, Stadtpark - Bahnhof Neukölln" wird mit einer Streckenlänge von 25,0 km in Betrieb genommen.
1930 Die Lichtspieltheaterbesitzer treffen sich im Gebäude der Schlaraffia, um die Notlage im Kinogewerbe zu besprechen. Sie protestierten gegen teure Kinobauten und gegen den Tonfilm, dessen Apparate zu teuer seien.
1930 Der Allgemeine Automobil-Club nimmt die an den Kreuzungen der Strecke Königs Wusterhausen - Storkow an unbeschränkten Eisenbahnübergängen errichteten Warnblinkanlagen in Betrieb.
1930 In der Nacht zum Freitag wird aus der Villa des Syndikus der Berliner Handelskammer, Eduard Meyerstein, am Griebnitzsee, das gesamte Tafelsilber im Werte von 5 000 bis 6 000 M gestohlen.
1931 Das Stück "Liliom" des ungarischen Dramatikers und Erzählers Franz Molnár hat in der Regie von Günther Stark an der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) Premiere.
1934 Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozeß gegen Prof. Alois Hauser, den früheren ersten Restaurator der staatlichen Gemäldegalerie. Er wurde beschuldigt, in den vergangenen Jahren aus Gewinnsucht hunderte unrichtiger Gutachten erstattet zu haben.
1934 Der Schriftsteller Ludwig Renn wird vom Reichsgericht "wegen Vorbereitung zum Hochverrat", der in den "zersetzenden Artikeln der Zeitschrift 'Der Aufbruch' erblickt wird", zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
1936 Der Transport der Olympischen Glocke von Bochum nach Berlin beginnt.
1936 Der Tempelhofer Bürgermeister Reinhard Bruns-Wüstefeld eröffnet einen Schießstand auf dem Boelcke-Sportplatz (Tempelhof).
1943 Nach 14monatiger Bombenpause greifen in der Nacht zum 17. Januar wie auch in der folgenden Nacht Hunderte britischer Bomber die Reichshauptstadt an. Dabei wurden 88 Berliner getötet. Die Deutschlandhalle ging in Flammen auf.
1943 Bei einem Luftangriff auf Tempelhof werden Betriebe zum Teil schwer getroffen und in allen Ortsteilen Wohnhäuser und Straßen stark zerstört. Mindestens 73 Menschen kamen ums Leben.
1948 Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) konstituiert sich. Zum ersten Vorsitzenden wurde Walter Bartel (SED), zu seinen Stellvertretern wurden Heinz Galinski (parteilos) und Jeanette Wolff (SPD) gewählt.
1948 Zum ersten Mal erscheint das Dienstblatt des Magistrats von Groß-Berlin. Eine frühere Herausgabe des Blattes war wegen Papiermangels nicht möglich.
1950 Die "Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft Berlin e. V." darf nach Genehmigung durch den Magistrat von Berlin ihre Tätigkeit im Bereich Groß-Berlin ausüben.
1958 Nach einer Entscheidung des Ehrengerichts der Westberliner Anwaltskammer darf der in Ost-Berlin wohnende Dr. Friedrich Karl Kaul (SED) auch weiterhin als Rechtsanwalt vor Westberliner Gerichten auftreten.
1961 Die Spruchkammer West-Berlin verhängt eine Geldstrafe von 175 000 DM als Sühnemaßnahme über den Nachlaß Thieracks - 1942 bis 1945 Reichsjustizminister, zuvor sechs Jahre Präsident des Volksgerichtshofes. Er beging 1946 im Internierungslager Selbstmord.
1962 In der Friedrichstraße 62 (Mitte) wird das Bulgarische Kulturzentrum eröffnet.
1964 Im Spandauer Johannesstift beginnt eine zweitägige Zusammenkunft, auf der der Rat der EKD den Neuen Text der Luther-Übersetzung des Alten Testaments billigt. Die revidierte Fassung beruht u.a. auf Vorschlägen von Bibelgesellschaften und Kirchenleitungen.
1973 Ein nach Glatteis einsetzender Schneefall, der zu einer Schneehöhe von nur 3 cm führte, verursacht im Westberliner Stadtgebiet innerhalb von 10 Stunden 186 Verkehrsunfälle.
1984 Der Senat verabschiedet auf seiner 32. Sitzung ein "Waldgesundheitsprogramm", das für 1985 Ausgaben von knapp 1,6 Millionen Mark vorsieht.