Berlin und Cölln

An einem 24. Januar

1403 Markgraf Jobst schreibt den um Berlin ansässigen Rittern und den Ratsherren in Berlin und Cölln, daß er nach Lichtmeß bei ihnen sein werde, um mit ihrem Rate die Sachen des Landes zu einem guten Ende zu bringen.
1445 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn genehmigt die von dem Bürger Bartholomäus Schum vorgenommene Widmung von zwei Hufen Landes zu Buckow zur Stiftung einer beständig brennenden Lampe im Predigerkloster zu Cölln.
1712 Prinz Friedrich von Preußen wird als Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und seiner Frau Sophie Dorothea im Berliner Schloß geboren. Er übernahm 1740 die Regentschaft als König Friedrich II. von Preußen und erhielt den Beinamen der Große.
1734 Johann Philipp Hagen wird in Tantzenhausen (Thüringen) geboren. Er war Direktor der Hebammenschule an der Charité zu Berlin.
1742 Der Königliche Hof begeht feierlich den Geburtstag von König Friedrich II. Aus diesem Anlaß fand ein "kostbarer Bal en Masque" statt.
1744 Die Akademie der Wissenschaften erhält unter dem Namen Königliche Akademie der Wissenschaften ein neues Statut.
1754 In der Akademie der Wissenschaften wird die Lobrede Friedrich II. zu Ehren des verstorbenen Architekten Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff verlesen. Die Rede ist im 8. Band der Memoiren Friedrich II. abgedruckt.
1759 Der preußische Legationsrat Johann Christoph Wilhelm von Steck hält eine feierliche Rede auf König Friedrich II. Ihm war zuvor neben der Professur des Staats-, Kirchen- und Lehenrechts der Lehrstuhl der Beredsamkeit in Frankfurt/Oder übertragen worden.
1776 Ernst Theodor Amadeus (E.T.A.) Hoffmann wird in Königsberg geboren. Der Musiker, Schriftsteller und Jurist galt in Berlin als eine der führenden literarischen Persönlichkeiten in der Tafelrunde der Serapionsbrüder bei Lutter und Wegner.
1784 Der Pharmazeut und Chemiker Martin Heinrich Klaproth unternimmt in Berlin einen ersten mißglückten Startversuch mit einem Heißluftballon.
1792 Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg wird als Sohn von Prinz August Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm II., in Berlin geboren. Der preußische Ministerpräsident wurde am 6. Februar 1850 Ehrenbürger der Stadt.
1812 Das neue Statut der Akademie der Wissenschaften wird vom König bestätigt. Die Königliche Bibliothek, der Botanische Garten, das Observatorium und das chemische Laboratorium kamen an die neue Universität, konnten aber weiterhin genutzt werden.
1824 Laut Ministerialreskript wird der Philologe Friedrich Heinrich v. d. Hagen als ordentlicher Professor an die Friedrich-Wilhelms-Universität berufen.
1844 Die Dessauer Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1844 Die Köthener Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1844 Die Bernburger Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1856 Der Naturforscher Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt wird Ehrenbürger der Stadt.
1860 Der Physiker und Meteorologe Wilhelm Heinrich Dove, Professor an der Berliner Universität und seit 1848 Direktor des Meteorologischen Institus, erhält den Orden pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.
1877 Der Physiker Johann Christian Poggendorf stirbt in Berlin. Poggendorf war Professor in Berlin auf den Gebieten Geschichte der Wissenschaften, Experimentalphysik und Elektrizitätslehre und machte sich um naturwissenschaftliche Allgemeinliteratur verdient.
1886 Auf Grund des vielen Schnees in Berlin herrscht eine riesige Nachfrage nach Schlitten. Bis zu 35 Mark wurden für einen Schlitten ausgegeben.
1886 Die Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde beschließt, daß die angestellten Rabbiner der Hauptgemeinde jederzeit jedem Leichenbegängnis im Ornat beiwohnen können.
1888 Der Geheime Hofrath Prof. Dr. Fresenius stellt bei einer Untersuchung der "Soolquelle im Admiralsgartenbad" deren Wassertemperatur mit 15,2°C bei einer Lufttemperatur von 5°C fest. Das Wasser war salzig und vollkommen klar.
1901 Robert Zelle, von 1892 bis 1898 Berliner Oberbürgermeister, stirbt in Berlin.
1915 Der Astronom Georg Friedrich Julius Arthur von Auwers stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Jerisalems-Gemeinde und der Neuen Kirchen-Gemeinde, Am Blücherplatz/Zossener Straße (Bezirk Kreuzberg).
1916 Der Astronom Paul Guthnick wird zum außerordentlichen Professor für Astrophysik an der Berliner Universität ernannt.
1918 Der Professor für Kinderheilkunde, Clemens Freiherr von Pirquet, hält im Charlottenburger Rathaus einen Vortrag über moderne Ernährung. Er plädierte auf Grund von Versuchen für einen geringen Eiweißverbrauch und hielt Fett für völlig ersetzbar.
1919 Das Dreiklassenwahlrecht in Preußen wird durch das geheime, gleiche und direkte Wahlrecht ersetzt. Auch Frauen waren von nun an wahlberechtigt.
1920 Das Statistische Amt der Stadt Berlin gibt das Ergebnis der Volkszählung vom 8. Oktober 1919 bekannt. Diese ergab, daß männliche Personen um 34 051 (3,01%) abnahmen und weibliche Personen um 128 840 (6,39%) zunahmen.
1920 Eine Bezugspreiserhöhung von Zeitungen mit Wirkung vom 1. Februar 1920 wird bekannt gegeben. Pro Monat kosteten z.B. die Vossische Zeitung 7,50 Mark statt 5,50 Mark, die Berliner Morgenpost 4,35 Mark statt 3,25 Mark.
1923 Der Höchstsatz an Erwerbslosenunterstützung für eine Einzelperson wird inflationsbedingt auf monatlich 6 000 Mark angehoben.
1923 Aus der Eberswalder Rundfunkversuchsstation (Leitung: Ingenieur Robert Herzog) beginnt die erste Musik-Live-Übertragung. Das Konzert bestritten sechs Musiker unter Leitung des Juweliers Ellinghaus, Violine, als erstes deutsches Rundfunkorchester.
1933 In der Berliner Innenstadt werden 18 Grad unter Null gemessen. In den Außenbezirken sank die Temperatur auf minus 20 Grad. In vielen Häusern waren die Wasserleitungen eingefroren.
1933 Das Jüdische Museum in der Oranienburger Straße wird im Beisein von Max Liebermann und andererjüdischer Persönlichkeiten eröffnet.
1933 Das Organisationskomitee der Spiele der XI. Olympiade in Berlin tritt im Magistratssitzungssaal des Berliner Rathauses, von Oberbürgermeister Dr. Sahm begrüßt, zu seiner Gründungsitzung zusammen.
1936 Das erste Reitturnier wird vom 24. Januar bis zum 2. Februar in der Deutschlandhalle am Funkturm veranstaltet.
1946 Der Magistrat muß feststellen, daß sich die im September 1945 offiziell zugelassenen Tauschmärkte zu "Grauen Märkten" entwickelt haben. Ein Brot wurde für 100, ein Pfund Mehl für 40, ein Pfund Butter für 450 Reichsmark gehandelt.
1946 In Berlin beginnt nach Wiedereröffnung der Universität die Immatrikulation der Studierenden für das erste Semester.
1947 Auf Anordnung der britischen Militärregierung werden drei Direktoren der Siemens-Werke entlassen.
1948 Das "Haus der Wirtschaft" in Steglitz wird dem Verein "Wirtschaftsaufbau Steglitz e. V." übergeben.
1952 Der Magistrat erläßt eine Meldeordnung, nach der alle Personen, die sich länger als drei Tage in Ostberlin aufhalten, meldepflichtig sind.
1957 Ein dreitägiger Bundesparteitag der FDP beginnt - erstmals in West-Berlin durchgeführt - in den Schultheiß-Festsälen in der Hasenheide.
1975 An den Uferpartien der Berliner Flüsse werden Hochwasserschäden festgestellt.
1984 Der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker verabschiedet sich im Hinblick auf seinen zu erwartenden Rücktritt vom sowjetischen Botschafter Kotschemassow in dessen Ostberliner Residenz Unter den Linden.
1991 Eberhard Diepgen (CDU) wird zum Regierenden Bürgermeister gewählt.