Berlin und Cölln

An einem 5. März

1698 Der evangelische Geistliche und Gelehrte Daniel Ernst Jablonsky, Hofprediger in Berlin, teilt in einem Brief Leibniz seinen Plan zur Errichtung einer Sternwarte mit. Leibniz regte im Gegenzug die Begründung einer Societät der Wissenschaften an.
1703 Christian Friedrich Ludolff wird in Berlin geboren. Der Mediziner entwickelte u.a. Thermometer und Barometer weiter.
1714 Die "Verordnung wegen der Beförderung des Seiden-Baues" wird erlassen. Danach sollte der Magistrat "an gemeinen Orthen, an den Mauern, Graben, Wegen und Trifften, und wo sonst bequem und schicklich ist, Maulbeerbäume setzen und pflegen".
1718 Der Oberzeremonienmeister und Geheime Rat Jacob Paul Gundling wird von König Friedrich Wilhelm I. als Nachfolger von Leibniz zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften ernannt. Das Amt war nach dem Tode von Leibniz 16 Monate unbesetzt geblieben.
1742 Von den aus Ostpreußen eingetroffenen Rekruten werden 90 Mann zur Komplettierung des Schwarzen Husaren-Korps ausgesucht. Der Rest sollte nach Schlesien marschieren.
1763 In Berlins Straßen wird der am 15. Februar 1763 zwischen Preußen, Österreich und Sachsen abgeschlossene Hubertusburger Frieden von einem auf einem Schimmel reitenden Friedensherold öffentlich ausgerufen.
1824 Die Vossische Zeitung beginnt mit der täglichen Veröffentlichung von "Barometer-Beobachtungen in Berlin" rückwirkend ab 1. März des Jahres.
1851 Der Physiologe Emil du Bois-Reymond wird als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften bestätigt.
1886 Der Matador der Berliner "Flatterfahrer", der Arbeiter Max Eduard Pritschow, wird durch Urteil der vierten Strafkammer zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.
1886 Heinrich Schliemann wird Bürger von Berlin. Er erwarb das Haus Potsdamer Straße 5 für 600 000 Mark.
1891 Ein orkanartiger Sturm versenkt auf der Havel hinter Spandau zwei Kähne in den Grund. Die Kähne waren mit Mauersteinen bzw. Schmiedekohle beladen gewesen.
1910 In der Vorstandssitzung des Vereins Chemische Reichsanstalt wird der Beschluß gefaßt, sich später mit der in Gründung befindlichen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Gründung eines chemischen Forschungsinstitutes zu verbinden.
1915 Führende linke Sozialdemokraten versammeln sich in der Wohnung Wilhelm Piecks in Steglitz, Schadenrute 2, um über ihren Kampf gegen den Krieg und einen festeren Zusammenschluß der Linken zu beraten.
1920 Die Delegierten und Vertauensleute des Vereins der Berliner Buchdrucker und Schriftsetzer beraten über die Situation bei den Tarifverhandlungen. Die Unternehmer lehnten den Schlichtungsspruch (Treuezulage60 M Verheiratete, 55 M Ledige) ab.
1920 4 Jugendliche dringen in der Nacht in die Kirche Zum Guten Hirten in Friedrichsfelde (Lichtenberg) ein und rauben goldene und silberne Kirchengeräte.
1921 Zwischen Berlin und Leipzig wird eine Sonderflugverbindung eingerichtet.
1922 Der langjährige Generaldirektor der Königlichen Museen, Richard Schöne, stirbt in Berlin-Grunewald.
1924 Ludwig Hoffmann, langjähriger Berliner Stadtbaurat, wird auf Beschluß der städtischen Körperschaften zum Ehrenbürger ernannt.
1925 An der Weberwiese (Friedrichshain) versammeln sich Tausende Mitglieder des Rotfrontkämpferbundes, um gegen die nationalsozialistische Bedrohung zu demonstrieren.
1929 Die Aufführung des Stückes "Giftgas über Berlin" von Peter Martin Lampel - die zweite Premiere der Gruppe Junger Schauspieler, Mitglieder des Studios der ersten Piscator-Bühne - findet wegen Polizeiverbots als geschlossene Veranstaltung statt.
1930 Im Zuge der Reform der Preußischen Universitätsverfassung erhält die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin ihre neue Satzung.
1931 Die Uraufführung von Carl Zuckmayers Stück "Der Hauptmann von Köpenick" findet im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) statt.
1933 Bei den Reichstagswahlen stimmen in Berlin 34,6 Prozent der Wähler für die NSDAP.
1933 Die NSDAP erringt 288 Sitze im Reichstag. Es folgten die SPD mit 125 Sitzen, die KPD mit 81 Sitzen, das Zentrum mit 73 Sitzen und weitere Parteien.
1933 Bei den Preußischen Landtagswahlen erringen die Nationalsozialisten 211 Mandate. Es folgten die SPD mit 82, die KPD mit 63 und das Zentrum mit 68 Mandaten.
1934 Das "Erbgesundheitsgericht Berlin" nimmt seine Tätigkeit auf. Am ersten Tag wurde die Unfruchtbarmachung in drei Fällen angeordnet.
1943 Im Anschluß an die Jubiläumsfeier aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der "Universum Film AG" (Ufa) wird der große Farbtonfilm "Münchhausen" uraufgeführt. Die Hauptrolle spielte Hans Albers.
1946 In Spandau erscheint nach dem Krieg wieder eine eigene Zeitung, das "Spandauer Volksblatt" (heute "Volksblatt Berlin").
1947 Professor C. Mannich, der von 1927 bis 1943 als Nachfolger von Hermann Thoms Direktor des Pharmazeutischen Instituts der Berliner Universität war, stirbt in Karlsruhe.
1947 Der Akademie-Verlag erhält die Lizenz zur Herausgabe des Chemischen Zentralblattes.
1947 Die Alliierte Kommandantur untersagt dem Magistrat die Durchführung von Maßnahmen zur Überführung von Konzernen und anderen wirtschaftlichen Unternehmungen in Gemeineigentum, die auf den Stadtverordnetensitzungen beschlossen worden waren.
1949 In West-Berlin findet der erste Presseball seit 1933 statt. 2 000 prominente Künstler, Wissenschaftler und Vertreter des politischen Lebens waren der Einladung der Journalisten gefolgt.
1951 In der Senatsverwaltung für Inneres wird eine Dienststelle für Verfassungsschutz eingerichtet.
1953 Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter gibt eine Regierungserklärung zur Lage der Flüchtlinge in Berlin ab. Er erklärte, daß alle 84 Lager überfüllt seien, und bat die deutsche und die internationale Öffentlichkeit um rasche Hilfe.
1954 Auf einer Pressekonferenz gibt Prof. Paul Altenberg die Gründung der neuen Berliner Urania bekannt.
1954 Der Senat gibt dem Abgeordnetenhaus in einer Vorlage eine Neufassung der bei der Einstellung von Beamten, Angestellten und Arbeitern im öffentlichen Dienst des Landes Berlin einzuhaltenden Grundsätze bekannt.
1956 Auf Vorschlag des Generaldirektors der Staatliche Museen, Geheimrat Prof. Ludwig Justi, wird das ehem. Kaiser-Friedrich-Museum am Kupfergraben (Mitte) zum Gedenken an den Gründer der Staatlichen Museen, Wilhelm von Bode, in "Bode-Museum" umbenannt.
1963 Gegen 23.00 Uhr verursacht ein Sprengstoffanschlag gegen das sowjetische Reisebüro "Intourist" am Olivaer Platz (Wilmersdorf) einen Sachschaden von 50 000 DM.
1965 Der sowjetische Violinvirtuose David Oistrach gastiert in der Deutschen Staatsoper Unter den Linden.
1969 In West-Berlin wird Bundesjustizminister Gustav Heinemann (SPD) zum neuen Bundespräsidenten als Nachfolger von Heinrich Lübke (CDU) gewählt.
1970 In der Nacht setzen starke Schneefälle ein, die bis zum Vormittag des Folgetages anhalten und in Berlin auch in den folgenden Tagen zu komplizierten Verkehrssituationen führen.
1976 Die Galerie Berlin in der Karl-Marx-Allee wird als größte Galerie des Staatlichen Kunsthandels der DDR eröffnet.
1979 Die Berliner Electron-Speicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY) wird gegründet.
1982 Anläßlich der 750-Jahr-Feier Spandaus wird im Kommandantenhaus der Zitadelle eine historische Ausstellung eröffnet.