Berlin und Cölln

An einem 31. März

1413 Burggraf Friedrich VI. bestätigt die Rechte und Freiheiten der Stadt Köpenick.
1562 Der Kurfürstlich Brandenburgische Mathematiker und Hofastronom Jakob Cuno, genannt Conon, beendet seine Berliner Witterungsaufzeichnungen.
1583 Die Spree führt in der Mark Brandenburg und in Berlin Hochwasser.
1722 König Friedrich Wilhelm I. weiht in Spandau eine Gewehrfabrik ein.
1727 König Friedrich Wilhelm I. erläßt für Berlin und seine Vorstädte eine "Feuer-Ordnung", die weitgehende Vorschriften für den vorbeugenden Brandschutz enthielt und außerdem die strenge Bestrafung von Brandstiftern vorsah.
1741 Am Mittag rückt das Regiment von Flanz in Berlin ein.
1742 Generalmajor von Wedel trifft aus Magdeburg ein, um sich zur Armee zu begeben.
1742 Zwei 24pfündige sowie 12 dreipfündige Kanonen "ganz neuer Art" werden unter der Bedeckung eines "Detachements" des Artillerie-Regiments auf dem Landweg nach Schlesien abtransportiert.
1750 Das Singspiel "Phaeton" wird in der Königlichen Hofoper Unter den Linden anläßlich des Geburtstages der Königin Elisabeth Christine erstaufgeführt.
1770 Durch das "Königl. Preuß. General-Post-Amt" ergeht ein "Reglement für die Brief-Träger in den Residentzen Berlin", das u.a. das zweimalige Briefaustragen pro Tag und das Tragen des Königlichen Post-Schildes auf der Brust verordnete.
1776 Karl Gottlob von Nüßler, Geheimer Justizrat und Landrat des Niederbarnimschen Kreises, Erb- und Reichsherr der Rittergüter Weißensee, Weichsdorf, Neu-Gersdorf und Maxdorf, stirbt auf seinem Gute Weißensee.
1787 Die Gemeinde Stralau erhält eine Fischereiordnung.
1798 Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide de Chamisso) wird zum Fähnrich beim Regiment von Götze in Berlin ernannt.
1805 Oberkonsistorialrat Hecker führt Gottfried August Ludwig Hanstein, den Mitbegründer der Luisenstiftung, als Propst der St. Petrikirche ein.
1830 Otto Eduard Leopold von Bismarck, der am 1. April 1815 in Schönhausen (Altmark) geboren wurde, wird in der Dreifaltigkeitskirche konfirmiert.
1832 Eine Kabinettsorder "bezüglich der Einrichtung einer Parochie für Alt- und Neu-Moabit sowie das Pulvermühlenterrain" grenzt die neue Parochie Moabit mit 709 Seelen endgültig ab.
1833 Durch eine königliche Kabinettsorder wird eine Sektion für Musik an der königlichen Akademie zu Berlin errichtet. Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen wird zum Mitglied des akademischen Senats und Lehrer der damit verbundenen Musikschule ernannt.
1840 Der Luisenstädtische Wohltätigkeitsverein feiert im Beisein von Oberbürgermeister Krausnick sein 15jähriges Stiftungsfest. Der Verein widmete sich dem Armenwesen und sorgte dafür, daß 4 000 arme Kinder in zwei Sonntagsschulen unterrichtet wurden.
1842 Magnus Friedrich von Bassewitz wird anläßlich seines Rücktritts vom Amt des Oberpräsidenten von Brandenburg zum Ehrenbürger von Berlin ernannt.
1850 Adolph Ferdinand Wenceslaus Brix beendet seine Tätigkeit als Lehrer am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1853 Otto Nikolaus Witt wird in St. Petersburg geboren. Der Chemiker war ab 1885 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg tätig.
1868 Karl Friedrich Bonhoeffer wird in Neresheim (Württemberg) geboren. Der in Berlin tätige Psychiater und Neurologe beschrieb die nach ihm benannten Symptome des Muskelzuckens (Bonhoeffersche Zeichen). Sein Hauptwerk "Die Erbkrankheiten" erschien 1936.
1880 Unter dem Vorsitz des Rektors der Technischen Hochschule beginnt die mehrtägige Versammlung von Delegierten aller deutschen Hochschulen im Gebäude der früheren Gewerbeakademie in der Klosterstraße (Mitte).
1885 Der Historiker Franz Leopold von Ranke wird Berliner Ehrenbürger.
1886 Im St.-Gertraudt-Hospital befinden sich 144 Hospitaliten, die neben der Wohnung monatlich 18 Mark, ein jährliches Holzgeld von 36 Mark, bei Krankheit unentgeltliche ärztliche Behandlung und Medikamente erhalten.
1888 An das Wasserleitungsnetz sind 19 775 Grundstücke angeschlossen.
1891 Eine Gedenktafel für E. T. A. Hoffmann und das Relief seines Porträts werden am Haus Taubenstraße 31 (Mitte) angebracht. Der Dichter hatte in dem Haus vom 1. Juni 1815 bis zu seinem Tod am 25. Juni 1822 gewohnt.
1891 Im 1859 von Rudolf Cerf gegründeten Victoria-Theater in der Münzstraße findet mit der Aufführung von Emil Pohls "Die sieben Raben" die letzte Vorstellung statt, da das Theater dem Ausbau der Kaiser-Wilhelm-Straße weichen mußte.
1891 Auf der Spree am Kupfergraben geht das erste Torpedoboot in Berlin vor Anker. Das Boot kam aus Potsdam und durfte am ersten Tag von den Berlinern bestiegen und besichtigt werden.
1891 Sämtliche Berliner Grünkramhändler-Vereine, Milchpächter sowie Kohlen- und Obsthändler wenden sich mit einer Petition an den Magistrat und an das Polizeipräsidium. Sie verlangten, daß der Straßen-Hausierhandel verboten wird.
1900 Das Berliner Gewerkschaftshaus am Engelufer 15 (Engeldamm 64-66, Mitte) wird eröffnet.
1902 Die Operette "Lysistrata" von Paul Lincke wird im Apollo-Theater in der Friedrichstraße uraufgeführt.
1917 In Marburg, wo er die Behringwerke gegründet und 1913 einen Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Diphterie entwickelt hatte, verstirbt der Nobelpreisträger Emil von Behring. Seine ersten Erfolge bei der Diphteriebekämpfung erzielte er in Berlin.
1919 Die Zeitung "Die Republik" veröffentlicht eine Zuschrift über die Lage der ausländischen Studenten an der Berliner Universität.
1920 Im Finanzbericht wird das Vermögen des Vereins Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt mit 1,3 Millionen Mark angegeben, wovon 800 000 Mark Rückstellungen für den Grunderwerb in Adlershof und Warnemünde waren.
1922 Emil Gabriel Warburg, Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, scheidet aus seinem Amt aus.
1923 Der Haselhorster Friedhof wird für Bestattungen geschlossen.
1924 Die Straßenbahnlinie 82 "Dönhoffplatz - Treptow, Platz am Spreetunnel" wird mit einer Streckenlänge von 7,8 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 95 "Schöneberg, Belziger Straße - Köpenick, Hirtestraße" wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 21 "Britz, Rathaus - Augustenburger Platz (Wedding)" wird mit einer Streckenlänge von 14,4 km in Betrieb genommen.
1924 171 000 Kleingartenpächter verfügen einer amtlichen Erhebung zufolge im Berliner Stadtgebiet über Anlagen von insgesamt 6 239 ha. Das entsprach der Fläche von Alt-Berlin.
1924 Die im Jahre 1918 in Neukölln eingerichtete Handwagenvermietungsstelle bleibt auch nach der Eingemeindung erhalten. Sie verfügte über einen Bestand von 29 zweirädrigen und fünf vierrädrigen Wagen.
1924 Die Straßenbahnlinie 35 "Seestraße/Ecke Togostraße (Wedding) - Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Straße" wird mit einer Streckenlänge von 15,9 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 36 "Schönholz - Neukölln, Hermannstraße/Ecke Kranoldstraße" wird mit einer Streckenlänge von 14,2 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 63 "Gotzkowskystraße/Ecke Turmstraße (Tiergarten) - Britz, Rathaus" wird mit einer Streckenlänge von 24,3 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 45 "Pankow, Mendelstraße - Steglitz, Birkenbuschstraße/Ecke Siemensstraße" wird mit einer Streckenlänge von 21,6 km in Betrieb genommen.
1924 Die Straßenbahnlinie 53 "Charlottenburg, Reichskanzlerplatz - Lichtenberg, Gudrunstraße" wird mit einer Streckenlänge von 20,2 km in Betrieb genommen.
1927 Die Versuchsanstalt für Luftfahrt wird neu organisiert und besteht nun aus dem Vorstand mit acht Bereichen und elf Abteilungen (neu: statische, aerodynamische, Prüf- und Stoffabteilung und die Abteilung für Funkwesen und Elektrotechnik).
1928 Seit dem 1. April 1927 hat die Baupolizei 17 177 Genehmigungen für das Anbringen von Reklame- und Ankündigungselementen aller Art erteilt, darunter zunehmend für mehr Leuchtreklame.
1930 Am Deutschen Künstlertheater gelangt das Stück des irischen Dramatikers Eugene O'Neill "The Emperor Jones" in englischer Sprache zur Aufführung. Die Hauptrolle spielte Paul Robeson, Regisseur James Light agierte als Handelsvertreter Henry Smithers.
1930 Der Reichsverband der Deutschen Presse weiht sein neues prunkvolles Heim in der Tiergartenstraße (Tiergarten) mit einem Festessen ein.
1931 Das "Gesetz über die vorläufige Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts der Hauptstadt Berlin" tritt in Kraft. Es erweiterte die Befugnisse des Oberbürgermeisters als "Führer" der Verwaltung.
1933 Ein "Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" schließt die kommunistischen Abgeordneten aus allen Parlamenten, so auch aus der Berliner Stadtverordneten- und den Bezirksversammlungen, aus.
1934 Rudolf Hoecker, seit 1930 Direktor der Berliner Unversitätsbibliothek, wird vom Dienst beurlaubt und später entlassen.
1934 Die "Vossische Zeitung" aus dem Hause Ullstein, die älteste Zeitung Berlins, stellt ihr Erscheinen ein. Damit endete die mehr als 300jährige Geschichte dieser Zeitung.
1939 Die Preußische Geologische Landesanstalt in Berlin hört auf, in ihrer bisherigen Form zu existieren. Sie wurde 1940 mit den anderen Geologischen Landesämtern zum "Reichsamt für Bodenforschung" vereinigt.
1943 Anläßlich seines 75. Geburtstages, fünf Tage vor der Verhaftung seines Sohnes Dietrich, wird dem Neurologen Karl Friedrich Bonhoeffer, verbunden mit einem persönlichen Schreiben Hitlers, die "Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft" verliehen.
1946 Mit einer Urabstimmung in den Westsektoren lehnt die Berliner SPD eine Verschmelzung der beiden Arbeiterparteien KPD und SPD zur SED mehrheitlich ab.
1949 Auf Beschluß der Deutschen Wirtschaftskommission der Sowjetischen Besatzungszone erhält die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Treptow) ein größeres Gelände für die Errichtung von zahlreichen Instituten für die Grundlagenforschung.
1958 Der Magistrat ernennt den bisherigen stellvertretenden Chefarchitekten Erhardt Gißke zum Stadtbaudirektor in Ost-Berlin.
1966 Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin gibt bekannt, daß die Klasse für Chemie, Geologie und Biologie einmütig empfohlen hat, die Mitgliedschaft des korrespondierenden Mitgliedes Robert Havemann zu beenden.
1970 In Berlin wird vor Anbruch der Morgendämmerung der Komet "Bennett 1969-I" erstmals nach seinem Übertritt zum Nordhimmel mit bloßem Auge beobachtet.
1988 Eine Vereinbarung über einen Gebietsaustausch zwischen West-Berlin und Ost-Berlin wird unterzeichnet. Danach wechselten mehr als 180 unbewohnte Hektar den Besitzer, darunter auch das sogenannte Lenné-Dreieck, das nun wieder zum Bezirk Tiergarten gehörte.
1993 Nach umfassender Rekonstruktion wird das Stadtbad Mitte in der Gartenstraße (Mitte) acht Jahre nach seiner Schließung wiedereröffnet.