Berlin und Cölln

An einem 3. April

1356 Markgraf Ludwig der Römer bestätigt den Münzmeistern zu Kyritz, Berlin, Brandenburg, Prenzlau, Stendal und Königsberg den Empfang eines von jedem derselben geleisteten Vorschusses von 50 Mark Silber.
1478 Der Ritter Nickel Pful erhält zu seinem Burglehen in Berlin von Markgraf Johann - dem von seinem Vater, Kurfürst Albrecht Achilles, eingesetzten Statthalter der Mark - Brennholz aus der Köpenicker Heide als Zugabe.
1480 Markgraf Johann belehnt die Söhne des verstorbenen Bartholomäus Schum zu Cölln mit Lichtenrade, Buckow und mit Gütern in Rudow und Steglitz.
1484 Der Berliner Bürgermeister Thomas Blankenfelde wird von der Anklage des Betrugs freigesprochen. Ihm war vorgeworfen worden, sich beim Verkauf von Roggen in Berlin und Cölln des kleineren brandenburgischen Scheffels bedient zu haben.
1615 In der Nacht vom 3. zum 4. April kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Bürgern, die sich in ihrem lutherischen Bekenntnis bedroht sahen, und Markgraf Johann Georg, dem Bruder und Statthalter des Kurfürsten Johann Sigismund ("Kalvinistentumult").
1699 Kurfürst Friedrich III. setzt mittels eines Reskripts eine Armenkommission, die spätere Königliche Armendirektion, ein. Auch die Charité unterstand ihr von Anfang an.
1741 Am Mittag marschiert das Regiment des Generalfeldmarschalls, Grafen von Katt, in Berlin ein.
1742 Die bei der Kaiserwahl gebrauchten Königlichen Parade-Karossen treffen aus Frankfurt/Main ein.
1813 Die Spenersche Zeitung veröffentlicht einen Aufruf zur Mitfinanzierung des Kampfes gegen die napoleonische Fremdherrschaft.
1838 In der Berliner Neuen Mühle (seit 1831 betrieben von dem Mühlenmeister Ferdinand Körner aus Spandau) bricht ein Feuer aus, wobei 15 Menschen umkommen und einige Mühlen vollständig abbrennen.
1856 Der Kunstgärtner und Botaniker Peter Friedrich Bouché stirbt in Berlin. Er führte unter anderem den Gummibaum in Deutschland ein.
1873 Rudolf Virchow unterbreitet der gemischten Deputation für den Bau des städtischen Krankenhauses Friedrichshain den Vorschlag, in der neuen Einrichtung eine Möglichkeit zur berufsmäßigen weltlichen Krankenpflegeausbildung zu schaffen.
1885 Der Komponist und Musiklehrer Johann Julius Schneider stirbt in Berlin. Er war u.a. Organist an der Werderschen Kirche, errichtete ein Institut für Chorgesang und komponierte Kantaten, Motetten und liturgische Psalmen.
1888 Die erste Ballonfahrt des Jahres, zu der der Luftschiffer Lattermann aufsteigt, mißglückt. Die Gondel, von vielen Schaulustigen beobachtet, stürzte am Vinetaplatz ab.
1891 Ernestine Gerson, geb. Cohn, die Witwe Hermann Gersons, des Begründers der gleichnamigen Firma, stirbt 72jährig. Sie war als unermüdliche Wohltäterin bekannt und geschätzt.
1891 Der Lektor der Suaheli-Sprache am Orientalischen Seminar der Universität, Sleman Bin Said, stirbt 23jährig. Er war erst Mitte 1889 aus Sansibar nach Berlin berufen worden.
1892 Der freie Künstlerverein "Vereinigung der XI" eröffnet seine erste Ausstellung bei Eduard Schulte Unter den Linden/Ecke Wilhelmstraße.
1892 Der Zirkusdirektor Ernst Jacob Renz stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen Gemeinde, Liesenstraße 9 (Wedding).
1911 Bei der Grundsteinlegung für das neue Rathaus von Spandau prägt der unbesoldete Stadtrat und Maurermeister Emil Müller den Spruch: "Mög schützen uns des Kaisers Hand vor Groß-Berlin und Zweckverband".
1912 Nachdem die Gemeindevertretung von Pankow vor mehr als einem Jahr den Preußischen Landtag um Verleihung des Stadtrechts ersucht hatte, erhält sie eine abschlägige Antwort.
1912 Die "Wissenschaftliche Gesellschaft für Flugtechnik e.V." wird in Berlin gegründet.
1917 Der erste Präsident der (Deutschen) Versuchsanstalt für Luftfahrt (Luft- und Raumfahrt, DVL bzw. DVLR), Hermann Rieß von Scheurnschloß, stirbt in Zürich.
1919 Der Demobilisierungsausschuß Groß-Berlin erläßt eine Verordnung, nach der alle auswärtigen Arbeiter und Angestellten zu entlassen sind.
1920 Die Schuhmacher-Innungen veröffentlichen neue Richtpreise für Schuhreparaturen. Danach sollte die Besohlung von einem Paar Herrenstiefel 71 M, von einem Paar Damenstiefel 40 M und von Absätzen 19 M kosten.
1920 Das Reichswehrgruppenkommando I teilt mit, daß durch Entscheidung des Reichsmilitärgerichts die Schutzhaft über den Prinzen Joachim Albrecht von Preußen aufgehoben und der Prinz aus der Schutzhaft entlassen wurde.
1920 Die Preise für Braunkohlebriketts werden um 2,30 M für den Zentner erhöht.
1920 Die Kohlenstelle Groß-Berlin teilt mit, daß mit Wirkung vom 3. April die Vorschriften, welche den zulässigen Verbrauch von Gas und Elektrizität in Gastwirtschaften, gastwirtschaftsähnlichen Betrieben und Ladengeschäften begrenzten, zur Aufhebung gelangen
1920 Der Preis für Küchen- und Ofenbrand beträgt für die Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Neukölln, Schöneberg, Lichtenberg und Wilmersdorf sowie für die Landkreise Teltow und Niederbarnim bei Lieferung frei Erdgeschoß oder Keller 15,80 M für den Zentner.
1920 Der Oberbefehlshaber, General Hans von Seeckt, verbietet aufgrund der Entscheidung des Reichsmilitärgerichts dem Prinzen Joachim Albrecht von Preußen nach der Entlassung aus der Schutzhaft den Aufenthalt in Groß-Berlin.
1920 Die Kohlenstelle Groß-Berlin teilt mit, daß Schaufenster- und Außenbeleuchtung durch Gas oder Elektrizität weiterhin unzulässig sind.
1922 Zwischen der russischen Genuadelegation unter Leitung Tschitscherins und Vertretern der deutschen Regierung finden Verhandlungen statt. Die alte russische Botschaft Unter den Linden wurde der Berliner Sowjetvertretung wieder zur Verfügung gestellt.
1930 Der Magistrat verabschiedet den Haushaltsplan für das Etatjahr 1930/31 (Volumen von 1,150 Milliard Mark, Vorjahr 1,137). Der stellvertretende Stadtkämmerer Lange sollte nun den Haushaltsplan am 10. April in der Stadtverordnetenversammlung einbringen.
1930 Die vom Schulstreik betroffenen Neuköllner Anstalten der 15. und 16. Grundschule in der Lessingstraße und der 31. und 32. Schule in der Rüttlistraße arbeiten zum größten Teil wieder normal. Die Schulen erhielten Polizeischutz.
1930 Die Stadtverordnetenversammlung nimmt den Nothaushalt für 1930 an, nachdem ihn der Magistrat und der Haushaltsausschuß genehmigt hatten.
1933 Die SA-Standarte 1 unternimmt einen Propagandamarsch durch den "verjudeten Westen" Berlins. Sie wurde von tausenden Sympatisanten begleitet.
1945 Das Graue Kloster wird durch eine Luftmine zerstört.
1948 Schöneberg begeht die 50-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte.
1949 Im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) findet eine Tanzmatinee der Freien Volksbühne statt. Sie wurde von Iris Barbara und Marianne Vogelsang ausgerichtet.
1954 Nach einer offiziellen Mitteilung ist in West-Berlin die Zahl der Arbeitslosen auf rund 200 000 zurückgegangen - darunter 70 000 Angestellte.
1955 Der Maler Karl Hofer stirbt in West-Berlin. Er wurde auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47, beigesetzt.
1957 Zwei Westberliner Zollbeamte werden im Spandauer Stadtforst von einem Rudel Wildschweine gejagt und können nur mit Mühe entkommen. Der Diensthund vertrieb die Tiere schließlich.
1960 Die Deutsche Lufthansa der DDR setzt auf der Strecke Berlin/Schönefeld - Moskau erstmals Turboprop-Maschinen vom Typ IL 18 ein.
1963 Die US-Hilfsorganisation CARE beendet nach 17 Jahren mit der Übergabe ihres Hauses in der Brentanostraße an die Freie Universität ihre Arbeit in Berlin. Das Haus sollte fortan als Studienkolleg für ausländische Studenten und als Begegnungsstätte dienen.
1973 Aus Anlaß des 170. Geburtstages und des 100. Todestages von Justus von Liebig beginnt in Berlin ein zweitägiges Kolloquium zum Thema "Bedingungen und Charakteristika wissenschaftlicher Schulen in Geschichte und Gegenwart".
1984 Finanzsenator Gerhard Kunz und Heinz Nixdorf unterzeichnen einen Vertrag über die Errichtung eines Zweigwerkes der Nixdorf Computer AG auf dem ehemaligen AEG-Gelände an der Brunnenstraße im Bezirk Wedding.
1984 Der Bundespräsident Karl Carstens wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.