Berlin und Cölln

An einem 4. April

1280 Die Gebrüder Otto V., Albrecht III. und Otto VI., Markgrafen zu Brandenburg, verkaufen der Stadt Berlin eine jährliche Hebung (Einkünfte) von 10 Talenten brandenburgischer Pfennige in der Münze zu Berlin für eine gewisse Summe Geldes.
1413 Auf der Ständeversammlung in Berlin-Cölln huldigt der gesamte Adel einschließlich der Quitzows dem Landesverweser Friedrich VI. In der Folgezeit setzten jedoch die Quitzows ihre Raubzüge fort.
1474 Markgraf Johann verleiht an Nickel Pful das alte Schloß mit der Hofstätte beim Grauen Kloster in Berlin.
1621 Kurfürst Georg Wilhelm bestätigt den Fischern von Berlin und Cölln wegen des Streits mit den Kietzern zu Spandau über das Fischen auf der unteren Spree ein früheres Schlichtungsergebnis, das ihnen nur das Fischen mit sechs Kähnen erlaubte.
1708 Gottfried Kirch, seit Juli 1700 Astronom an der Sternwarte der Berliner Societät der Wissenschaften, zieht mit seiner Familie in das neuerbaute "Astronomenhaus" in der Dorotheenstraße 10 (Mitte).
1763 Anläßlich der Beendigung des Siebenjährigen Krieges und des Abschlusses des Hubertusburger Friedens (am 15. Februar) findet in Berlin ein großes Friedensfest, verbunden mit einer Illumination, statt.
1793 Carl Wilhelm Gropius wird in Braunschweig geboren. Der Unternehmer machte sich in Berlin ab 1830 zusammen mit seinen Brüdern um die Entwicklung eines Dioramas (als Vorläufer des Kinos zu betrachten) verdient.
1802 Der Köpenicker Vorstadt verleiht König Friedrich Wilhelm III. auf Bitten der Bewohner den Namen "Luisenstadt" .
1818 Karl Konstantin Heinrich Steffeck wird in Berlin geboren. Der Maler arbeitete einige Zeit bei Karl Begas und schuf 1839 sein erstes Historienbild "Gottfried von Bouillon befreit einen Mönch aus den Klauen eines Bären".
1848 Der Fabrikbesitzer Johann Friedrich August Borsig wird Major der Bürgerwehr. Er befehligte das 17. Bürgerwehrbatallion, dem insgesamt vier Kompanien Maschinenbauer angehörten.
1870 Der Physiker, Chemiker und Technologe Heinrich Gustav Magnus stirbt in Berlin. Er war Gründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und der Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126.
1871 Arthur Wehnelt wird in Rio de Janeiro geboren. Der Physiker war von 1906 bis 1939 Professor für technische Physik an der Berliner Universität, wo er die Entwicklung der Elektronenröhren entscheidend beeinflußte.
1872 Stadtrat Hermann Duncker wird von der Stadtverordnetenversammlung in seiner Eigenschaft als Bürgermeister zum Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt.
1879 Der Physiker und Meteorologe Heinrich Wilhelm Dove, langjähriger Direktor des 1847 gegründeten Preußischen Meteorologischen Institutes, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der St. Nicolai- und St. Mariengemeinde, Prenzlauer Allee 1.
1883 Das "National Theater" auf dem Wollankschen Weinberg (Mitte) brennt vollständig ab. Später wurden hier die Häuser Weinbergsweg 6-7 und 153/154 errichtet.
1891 In der Neuen Schönhauser Straße 13 (Mitte) wird eine große Kaffee- und Speisehalle eröffnet.
1891 Neben dem Königlichen Klinikum in der Ziegelstraße (Mitte) findet die feierliche Grundsteinlegung zum Langenbeck-Haus statt.
1891 Der 20. Chirurgenkongreß wird beendet. Der Kassenführer Küster teilte am letzten Tag den Geschäftsbericht mit. Das Gesamtvermögen der Chirurgischen Gesellschaft belief sich demnach auf 11 703,30 Mark und war vorwiegend in Wertpapieren angelegt.
1891 Zehn Kirchenglocken werden in der Glockengießerei Gustav Collier in Zehlendorf in einem Guß hergestellt.
1895 Das Gröbenufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1895 Die Pfuelstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1898 Der "Berliner Spediteur-Verein" nimmt einen Omnibusbetrieb auf und betreibt die Linie der Omnibusgesellschaft "Reform" weiter.
1909 Die nach Plänen von Konrad Reimer und Friedrich Körte neu gebaute Treptower Sternwarte wird wiedereröffnet.
1920 In der Nacht zum Ostersonntag dringen Einbrecher in die Seyenskirche in der Viktoria-Allee (Reinickendorf) ein. Sie stahlen zwei versilberte Leuchter, einen 4x4,5 mę großen rot-grünen Teppich und mehrere Altardecken.
1920 Am Ostermontag wird auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf der mit 20 000 M dotierte Osterpreis vergeben.
1920 Der Bund Deutscher Radfahrer (Leipzig) initiiert die Radfernfahrt Berlin-Leipzig über 160 km, die dann jährlich ausgetragen werden sollte. Sieger bei den Amateuren wurde Otto Papenfuß (Germania Berlin) in 5:25:00 Stunden.
1924 Im Residenz-Theater in der Blumenstraße 8 (Mitte) hat das Drama "Hinkemann" von Ernst Toller Berliner Erstaufführung.
1930 Ein Polier entdeckt beim Neubau des Funkhauses in der Masurenallee, daß der Grundstein von seinem Platz entfernt worden war. Die eingemauerte Metalltruhe war mit dem gesamten Inhalt (Urkunden und Dokumente) gestohlen worden.
1930 Auf der Blau-Weiß-Anlage beginnt das Training für den Davis-Pokal-Wettkampf in England (24. bis 26. April in London).
1933 In der Grenadier- und der Dragonerstraße (Mitte) unternehmen Bereitschaften von SS und Schutzpolizei eine Razzia. Sie nahmen eine große Anzahl "ausländischer Juden, die sich unangemeldet in Berlin aufhalten" fest. Waffen wurden beschlagnahmt.
1934 Der Vorstand des Vereins Volksbühne e.V. bittet die neu gegründete Reichstheaterkammer um einen Zuschuß von 450 000 Mark.
1948 Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt im Berliner Rundfunk die Sinfonie Nr.5 von Max Butting, dirigiert von Artur Rother, zu Gehör.
1951 Der Beiwagenbetrieb für Obusse wird bei der BVG West aufgegeben.
1965 DDR-Grenzposten verweigern dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt am Kontrollpunkt Horst die Weiterfahrt nach Berlin. Brandt mußte nach Hamburg zurückfahren und von dort aus ein Flugzeug nach Berlin benutzen.
1982 Auf die Berliner Zentrale des gewerkschaftseigenen Wohnungsbauunternehmens "Neue Heimat" in der Schillstraße (Tiergarten) erfolgt ein Sprengstoffanschlag mit erheblichem Sachschaden.
1983 Am Ostermarsch '83 unter dem Motto "NATO-Aufrüstung stoppen" beteiligen sich etwa 30 000 Westberliner Teilnehmer. Sie zogen in vier Marschsäulen zur Abschlußkundgebung auf den Platz der Luftbrücke (Tempelhof).
1986 Das Marx-Engels-Forum zwischen Spree, Rathaus-, Karl-Liebknecht- und Spandauer Straße wird eingeweiht. Der Mittelpunkt ist das von einem Bildhauer-Kollektiv unter Leitung von Ludwig Engelhardt geschaffene Bronzedenkmal von Karl Marx und Friedrich Engels.