Berlin und Cölln

An einem 3. Mai

1375 Bischof Dietrich von Brandenburg bestätigt die Brüderschaft für vertriebene Priester zu Berlin.
1631 Der schwedische König Gustav Adolf trifft in Berlin ein.
1707 Die "Gassenordnung in den Residentzien" besagt, daß die "Ausgiessung der Nachtstühle" in die Spree nur an behördlich zugelassenen Orten erfolgen durfte.
1724 In einem Reskript des Königs Friedrich Wilhelm I. an die Magdeburgische Regierung wird diese angewiesen, von Christian Dohndorf, der seinen Wohnsitz von Wettin nach Berlin verlegen will, kein "Abzug-Geld" zu fordern.
1742 Das 1. Bataillon des Persodischen Regiments marschiert nach Schlesien ab.
1742 Am Morgen begeben sich die drei Prinzen von Württemberg in Begleitung des Generalleutnants von Kleist und ihres Gefolges vor das Hallische Tor, um die zum Abmarsch nach Schlesien beorderten acht Eskadrons des Schwarzen Husaren-Regiments zu besichtigen.
1786 Carl Justus Heckmann wird in Eschwege geboren. Er war der Gründer einer Fabrik für den Bau von Apparaten für Brennerei- und Destillationsanlagen in Berlin, einer zu jener Zeit führenden Fabrik des Apparatebaues in Deutschland und darüberhinaus.
1819 Durch Kabinettsorder wird die Armenpflege an die städtische Armendirektion übergeben.
1840 Die erste Bockbiersaison wird von dem Brauer Georg Leonhard Hopf in Berlin eröffnet.
1844 Die eröffneten letztwilligen Verfügungen des verstorbenen Stadtältesten Johann Friedrich Beck enthalten ein Legat von 5 000 Talern für das Neue Hospital.
1845 Anläßlich des Geburtstags des Anstaltsgründers spricht Rudolf Virchow an der Pepiniere, der Militärärztlichen Akademie "Ueber das Bedürfnis und die Richtigkeit der Medizin vom mechanischen Standpunkt". Er kritisierte das veraltete Medizinalwesen.
1861 Der Stadtverordnete, Sanitätsrat Salomon Neumann (1819-1907), legt einen Bericht über die geplante Berliner Reform des Volkszählungswesens vor.
1886 In der Stadt werden vier neue Markthallen eröffnet, und zwar die Zentralmarkthalle in der Neuen Friedrichstraße sowie die Markthallen in der Lindenstraße, in der Zimmerstraße und in der Dorotheenstraße.
1888 Alfred Braun wird in Berlin geboren. Er gilt als Rundfunk-Pionier und war von 1954-1957 Intendant des Senders Freies Berlin.
1888 Die Kaiserin Augusta reist von Berlin ab, um die Überschwemmungsgebiete an der Elbe zu besuchen.
1891 Der sozialdemokratische Agitator Karklimis verläßt nach fast dreijähriger Haft das Gefängnis am Molkenmarkt. Er war der letzte, auf Grund des Sozialistengesetzes verurteilte Berliner.
1894 In Zusammenhang mit der Aussperrung von ca. 300 Böttchern infolge ihrer Arbeitsverweigerung am 1. Mai beschließt eine Böttcherversammlung den Streik - den Bierboykott -, der erst nach acht Monaten mit einem Kompromiß beendet wurde.
1900 Das Denkmal König Friedrichs I., das ihn noch als Kurfürst Friedrich III. darstellt, geschaffen von Gustav Eberlein, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1906 Der Apotheker Carl Lobs eröffnet an der Ecke Warschauer/Romintener Straße die Warschauer Apotheke.
1920 Es wird mitgeteilt, daß die Staatlichen Museen täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr geöffnet sind. Wegen Reinigungsarbeiten blieb das Alte, das Neue und das Kunstmuseum jeden Montag, das Kaiser-Friedrich- und das Völkerkunde-Museum jeden Dienstag geschlossen.
1920 Die Versicherungsbeiträge bei den Ortskrankenkassen werden auf 7 Hundertstel des Grundlohnes erhöht. Sie stiegen somit in den aufgestellten 12 Klassen von wöchentlich 0,85 bzw. 1 Mark auf 12,60 bzw. 14,70 Mark (Berechnungsgrundlage 6 bzw. 7 Tage).
1923 Die "Deutsche Aero Lloyd AG" und die britische Fluggesellschaft "Daimler-Hire" nehmen den regelmäßigen Liniendienst zwischen Staaken (Spandau) und London auf.
1924 Bewaffnete Polizisten dringen unter Leitung des Chefs der Politischen Polizei, Dr. Weiß, unter einem Vorwand widerrechtlich in das exterritoriale Gebäude der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin ein und durchsuchen die Räume.
1925 Nach einer offiziellen Grundstücks- und Wohnungszählung existieren in Berlin 1 173 603 Wohnungen. 53 995 Wohnungen hatten keinen Wasseranschluß, davon hatten 72,6 % keinen elektrischen Stromanschluß.
1929 Eine der ersten Eheberatungsstellen Berlins wird in der Grunowstraße 8/11 in Pankow eröffnet.
1933 Wilhelm Liepmann, Begründer der sozialen Gynäkologie, erster Lehrstuhlinhaber dieses Fachs und seit 1925 Leiter der Frauenklinik Cecilienhaus in Charlottenburg, verliert wegen seiner jüdischen Abstammung seinen Lehrauftrag.
1939 Der Geologe Paul Krusch, von 1901 bis 1918 Professor für Lagerstättenkunde an der Bergakademie und langjähriger Präsident der Geologischen Landesanstalt, stirbt in Berlin.
1945 Auf Befehl des sowjetischen Bezirkskommandanten von Wedding beginnnen Einwohner mit der Beseitigung des Trümmerschutts von den Straßen.
1945 Die sowjetische Kommandantur für Berlin mit Sitz in Alt-Friedrichsfelde hat Ärzte aus allen 20 Berliner Stadtbezirken geladen, um mit ihnen über Sofortmaßnahmen im Gesundheitswesen zu beraten.
1945 Nach Beendigung der Kriegshandlungen ist Berlin ohne Trinkwasser, Strom und Gas. Von dem über 7 000 km langen Gasrohrnetz waren nur noch 14 km (0,9 Prozent) betriebsfähig.
1945 In Schmargendorf wird der Schauspieler Walter Franck stellvertretender Unterbürgermeister.
1945 Der amtierende Bürgermeister Spandaus, Fritz Warsow, befiehlt der Spandauer Bevölkerung, innerhalb von 24 Stunden alle Lebensmittel abzuliefern, die sie durch Plünderung an sich gebracht hatte.
1945 Durch Kriegseinwirkungen sind in Berlin 85 Brücken über Wasserstraßen zerstört worden. 251 Schiffswracks lagen auf dem Grund der Seen, Flüsse und Kanäle.
1950 Am traditionellen Standort der Schering AG in der Müllerstraße (Wedding) wird der Grundstein für ein neues Fabrikationsgebäude gelegt.
1953 Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt im Berliner Rundfunk Ottmar Gersters Thüringische Sinfonie, dirigiert von Franz Konwitschny, zu Gehör.
1955 Angehörige der US-amerikanische Streitkräfte demontieren in Zehlendorf das sowjetische Siegesdenkmal, einen auf einem Sockel befestigten Panzer vom Typ T 34, und bringen es in den sowjetischen Sektor.
1956 Die erste nach dem Krieg erbaute U-Bahn-Strecke zwischen Seestraße und Kurt-Schumacher-Platz wird eröffnet.
1957 Der Magistrat erläßt eine "Verordnung über die Förderung des Baues von Eigenheimen in Ortsteilen mit ländlichem Charakter".
1960 Marlene Dietrich ist mit ihrem Auftritt im Titania-Palast in der Schloßstraße (Steglitz) erstmals seit 1931 wieder in Berlin auf der Bühne zu sehen.
1963 Kameruns Staatspräsident Ahmadou Ahidjo besucht für sechs Stunden Berlin. Er unternimmt u.a. eine Stadtrundfahrt mit Halt zur Besichtigung der Mauer am Reichstag sowie in der Bernauer Straße und besucht die Villa Borsig am Tegeler See.
1979 In den Morgenstunden gibt es Schneeschauer in Berlin, am Tage dann wiederholt Regenschauer. Es war kalt und unfreundlich.
1982 Die Friedrichsbrücke (Mitte) feiert Richtfest. Die neue Spannbetonbrücke war mit 12,50 m nur knapp halb so breit wie ihre Vorgängerin aus den Jahren 1892/93, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
1985 Die Straße Am Berlin-Museum im Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren heutigen Namen.