Berlin und Cölln

An einem 10. Juni

1358 Hermann von Werberge, "Gebietiger" des Johanniter-Ordens, verkauft den Reiches von Berlin gewisse Hebungen aus Marienfelde.
1482 Markgraf Johann verleiht Balthasar von Schlieffen zu seinem Burglehn in Berlin auch freies Brennholz.
1672 Der Prediger David Fornerod hält den ersten französischen Gottesdienst in der Amtswohnung des Oberstallmeisters Baron von Pöllnitz im Marstall in der Breiten Straße.
1672 Im ältesten Konsistorialprotokoll wird die Gründung der französisch-reformierten Gemeinde in Berlin vermerkt.
1713 Der Licentiat der Rechte, Zacharias Grübel, berichtet in seiner geschriebenen Zeitung aus Berlin: "Der Königl. Lustgarten, so nahe am Schlosse gelegen, wird mit ehesten rasiret und in einen Place d'armes verwandelt...".
1742 Der Geheime Etats- und Kriegsminister, Freiherr von Cocceji, reist nach Schlesien ab.
1742 Der Konsistorialrat und Hofprediger August Friedrich Wilhelm Sack begibt sich zur Königin Elisabeth Christine nach Schönhausen, um dort vor ihr zu predigen.
1849 Georg Friedrich Pohl, der über fast zwei Jahrzehnte in Berlin Naturwissenschaften gelehrt hatte und für seine Arbeiten über den Elektromagnetismus bekannt und geehrt wurde, stirbt in Breslau an der Cholera.
1886 Auf dem Vorbau der Nationalgalerie findet die Enthüllung der Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. statt.
1888 Im Lustgarten (Mitte) wird ein großer Radfahrer-Korso eröffnet. Zwei- und Dreiradfahrer und -fahrerinnen begeisterten mit ihrem Können Hunderte Zuschauer.
1898 Günther Bock wird in Berlin geboren. Der Ingenieur trat am 1. September 1936 in die Versuchsanstalt für Luftfahrt ein (Gebiet Flugwerk) und wurde am 1. August 1941 Wissenschaftlicher Leiter der Anstalt.
1908 Das vom Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Märkische Provinzial-Museum wird eingeweiht.
1910 Der Wilmersdorfer Magistrat beantragt den Zusatz "Berlin-" für den Ortsnamen von 17 Gemeinden Groß-Berlins.
1923 Unter dem Titel "RADIO" wird in Berlin die erste Fachzeitschrift für den Rundfunk in Deutschland durch Walther H. Fritze herausgegeben.
1927 Die 157 Bahnhöfe, die dem Stadt-, Ring- und Vorortverkehr dienen, werden täglich von etwa 2 200 Zügen befahren, die durchschnittlich eine Million Fahrgäste befördern.
1930 Karl Gustav Adolf von Harnack, Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, stirbt in Heidelberg.
1941 Im UFA-Palast am Zoologischen Garten wird in einer öffentlichen Veranstaltung das neue, mit Hochfrequenz-Vormagnetisierung verbesserte Magnetophon (Tonbandgerät) des Ingenieurs Eduard Schüller (AEG) vorgestellt.
1943 Die Gestapo schließt die jüdischen Büros in der Oranienburger und in der Kantstraße und erklärt die Gemeinde für aufgelöst. Die jüdischen 79 Kinder, die in der Oranienburger Straße untergebracht waren, wurden ins Jüdische Krankenhaus verlegt.
1945 Der Befehl Nr. 2 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) gestattet auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone die Bildung und Tätigkeit antifaschistisch-demokratischer Parteien und Organisationen, darunter freier Gewerkschaften.
1947 Der Magistrat beschließt eine umfassende Soforthilfe für die anerkannten Opfer des Faschismus und Juden im Sinne der Nürnberger Gesetzgebung.
1948 Der Magistrat verbietet die körperliche Züchtigung in den Schulen und Erziehungsstätten von Groß-Berlin.
1950 Der Meteorologe und Astronom Carl Kaßner, der von 1890 bis 1925 am Preußischen Meteorologischen Institut tätig war und auch als Professor für Meteorologie an der Technischen Hochschule wirkte, stirbt in Berlin.
1956 In der Wuhlheide wird eine 7 Kilometer lange Pioniereisenbahn eröffnet.
1960 Die Farbwerke Hoechst AG erwirbt das bisher von der Berliner Industriebank AG gehaltene Aktienpaket der Spinnstoff-Fabrik Zehlendorf (im Volksmund "Spinne" genannt) und besitzt damit 51,6 Prozent des Grundkapitals dieses Unternehmens.
1962 Der zwölfjährige Schüler Wolfgang Glöde wird auf dem Gelände der Kleingartenkolonie "Sorgenfrei" an der Treptower Sektorengrenze beim Versuch einer Flucht wenige Meter vor dem Stacheldrahtverhau von einem DDR-Grenzposten tödlich getroffen.
1965 Das Haus des Rundfunks in der Masurenallee geht zu einem Kaufpreis von 92 Millionen DM aus dem Bundeseigentum in den Besitz des SFB über. Die sowjetischen Behörden hatten das Haus am 5. Juli 1956 freigegeben.
1976 Die Fernbahnsteige des Bahnhofs Charlottenburg werden für den allgemeinen Reiseverkehr freigegeben.
1977 Mit Temperaturen über 30°C erlebt Berlin den ersten "heißen Tag" dieses Jahres.
1982 Der XI. Kongreß des rund 8 000 Mitglieder zählenden Verbandes der Journalisten der DDR wird im Ostberliner Palast der Republik eröffnet.
1985 Im Kulturzentrum der Französischen Republik Unter den Linden wird in Anwesenheit des Premierministers Laurent Fabius ein neuer Saal eingeweiht.
1993 Im einstigen Berliner Zeitungsviertel zwischen Schützen- und Zimmerstraße (Mitte) wird der Grundstein für ein neues Medienzentrum gelegt.