Berlin und Cölln

An einem 17. Juni

1440 Markgraf Friedrich der Jüngere verpfändet gewisse Hebungen (Einkünfte) aus der Pacht der Gewässer bei Köpenick.
1715 Der königlich preußische Hof- und Leibmedicus Andreas von Gundelsheimer, der sich um die Gründung des anatomischen Theaters verdient gemacht hatte, stirbt in Stettin.
1765 Die Königlich Preußische Bank ("Königliche Giro- und Leih-Banco") wird mit 400 000 Talern gegründet. 1768 wurde sie mit dem Recht der Notenemission ausgestattet.
1808 Durch die letztwillige Verfügung des Buchhändlers Nicolai erhält das "Bürgerrettungs-Institut" 3 000 Taler. Sie waren nach dem Willen des Erblassers für kleine Summen bestimmt, die gegen Kaution an verarmte Bürger gezahlt werden sollten.
1822 Der Chemiker Heinrich Rose habilitiert sich in Berlin für das Fach der Chemie. Er gehörte zu den Inhabern der Friedensklasse des Ordens pour le mérite.
1829 Das erste Pferderennen des "Vereins für Pferdezucht und Pferdedressur" findet zwischen Lichterfelde und Lankwitz statt.
1842 Im Schauspielhaus wird zum ersten Mal das Drama "Der Sohn der Wildnis" von Friedrich Halm aufgeführt.
1843 Der Historienmaler Karl Ludwig Rosenfelder wird ordentliches Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin auf Grund seines Gemäldes "Die Befreiung des Danziger Reformators Pancratius Klein aus den Händen der Bischöfe".
1846 Im Eichbusch, auch Schlesischer Busch genannt, wird ein Turnplatz eröffnet. Erst nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelm IV. (07. Juni 1840) war das Turnen in Preußen wieder erlaubt.
1856 Karl Gustav Schulz, preußischer Oberst, stirbt in Berlin. Schulz war ein ausgezeichneter Lehrer der Kriegsgeschichte.
1875 Die Eisenbahnstrecke Berlin (Dresdener Bahnhof) - Zossen - Dresden wird mit den Bahnhöfen Südende, Marienfelde, Mahlow und Rangsdorf eröffnet.
1885 Durch eine "Cabinetsordre" dieses Datums wird dem Physiker und Meteorologen Wilhelm von Bezold die Professur der Meteorologie an der Königlichen Universität Berlin verliehen.
1897 Auf der Karlshorster Rennbahn findet das erste Trabrennen statt.
1899 Für den ersten Bauabschnitt des Neuen Rathauses in Charlottenburg erfolgt die Grundsteinlegung.
1906 Nach einem 1905 begonnenen Umbau durch Otto March wird der Französische Dom wieder eingeweiht.
1910 Professor Julius Weingarten stirbt in Berlin. Er war Lehrer für Mechanik an der Technischen Hochschule in Charlottenburg.
1913 Aus Anlaß des 25jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Wilhelm II. findet ein Festumzug durch das Brandenburger Tor statt.
1914 Der Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal wird nach Abschluß aller Erweiterungsbauten als Teil des Großschiffahrtsweges Berlin-Stettin in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet und erhält den Namen "Hohenzollern-Kanal".
1919 Der Preußische Innenminister legt den Entwurf eines Gesetzes zur Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin allen für die Eingemeindung vorgesehenen Kommunen sowie den Behörden der betroffenen Kreise und der Provinz Brandenburg zur Meinungsäußerung vor.
1934 In Spandau beginnen Feierlichkeiten anläßlich des 600jährigen Bestehens der Schützengilde zu Spandau, die bis zum 24. Juni andauern.
1935 Vor der "Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie" demonstriert J. Hallervorden pathologische Fälle, darunter Hirnbefunde von Epileptikern, und geht dabei auf die Sorgfalt der Diagnose zur Bevorzugung "rassehygienisch Gesunder" ein.
1936 Die Dreibundstraße im Bezirk Kreuzberg, die auch durch die Bezirke Schöneberg und Tempelhof verläuft, wird in Immelmannstraße umbenannt. Sie heißt heute Dudenstraße.
1945 Mit Genehmigung des Oberbürgermeisters führt der vorbereitende Ausschuß für den Aufbau der Freien Gewerkschaft von Groß-Berlin im großen Sitzungssaal des Stadthauses für alle an einer neuen Gewerkschaft Interessierten eine Versammlung durch.
1945 Das Kommando der sowjetischen Armee übergibt Verwaltung und Redaktion der "Berliner Zeitung" an den Magistrat der Stadt Berlin.
1945 Im Lokal "Deutscher Hof" in der Luckauer Straße (Kreuzberg) findet die erste große, vom Zentralausschuß der SPD einberufene Versammlung von Berliner SPD-Funktionären statt. Otto Grotewohl erläuterte ein 9-Punkte-Programm für den Wiederaufbau Berlins.
1948 Nach einem Beschluß der Bezirksversammlung von Tiergarten gibt der Magistrat die Rückbenennung des "Königsplatzes" in "Platz der Republik" bekannt.
1948 Die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin beauftragt den Magistrat mit der Ausarbeitung neuer Entnazifizierungsbestimmungen.
1951 Im Berliner Olympia-Stadion unterliegt die deutsche Nationalmannschaft im ersten Fußball-Länderspiel nach dem Kriege der Türkei mit 1 : 2 Toren.
1952 Für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Gebäudes der Deutschen Staatsoper Unter den Linden wird der Grundstein gelegt.
1953 Über Rundfunk und Lautsprecher wird der Ausnahmezustand verkündet, der in Berlin bis zum 11. Juli 1953 galt.
1953 Der sowjetische Stadtkommandant, Generalmajor Pawel T. Dibrowa, erteilt den Einsatzbefehl an die ihm unterstellten Truppen. Panzer und Schützenpanzerwagen fuhren zum Brandenburger Tor, in die Leipziger Straße und zum Potsdamer Platz.
1953 In vielen Ostberliner Betrieben - ihre Zahl wird mit 600 angegeben - stehen die Maschinen still. Es wurden Streikleitungen und Streikkomitees gewählt.
1953 Bei einer Kundgebung auf dem Marx-Engels-Platz (Schloßplatz) werden der Rücktritt der Regierung und freie Wahlen gefordert.
1953 Der sowjetische Hohe Kommissar und Botschafter in der DDR, Wladimr S. Semjonow, bestellt das SED-Politbüro nach Karlshorst. Gegen 12.00 Uhr erklärte er den Versammelten, in Moskau habe man die Verhängung des Ausnahmezustandes ab 13.00 Uhr angeordnet.
1953 Der Kraftfahrer Horst Ballentin holt mit einem Helfer die rote Fahne vom Brandenburger Tor, die dort seit 1945 wehte.
1954 Der Ministerrat der DDR bestätigt das neue Statut der Deutschen Akademie der Wissenschaften.
1957 Der Physiker Friedrich Möglich stirbt in Berlin. Möglich wurde vor allem durch seine Forschungen zur Wellenoptik bekannt.
1960 In West-Berlin sind am "Tag der Deutschen Einheit" in der Zeit von 5 Uhr bis 5 Uhr des nächsten Tages öffentliche Tanzlustbarkeiten und sonstige öffentlichen Veranstaltungen, sofern sie nicht dem ernsten Charakter des Tages entsprechen, verboten.
1960 Der populäre Kapellmeister Otto Kermbach ("Otto-Otto") stirbt in einem West-Berliner Krankenhaus an den Folgen einer Operation im Alter von 78 Jahren. Er wurde am 22. Juni auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt.
1963 Zum 10. Jahrestag des Aufstandes in Ost-Berlin und in der DDR sprechen auf einer abendlichen Kundgebung vor dem Rathaus Schöneberg Parlamentspräsident Otto Bach, Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard und Willy Brandt zu etwa 100 000 Teilnehmern.
1968 Dem Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn wird sechs Wochen vor seinem Tod die Ehrenbügerschaft Berlins verliehen.
1990 Im Ost-Berliner Schauspielhaus treffen sich zum Tag der Deutschen Einheit Bundestag und Volkskammer zu einer gemeinsamen Veranstaltung.