Berlin und Cölln

An einem 6. Juli

1352 Markgraf Ludwig der Römer bestätigt die Schenkung des berlinischen Bürgers Petrus Moskow zur Errichtung eines Altars in der Nikolaikirche.
1354 Markgraf Ludwig der Römer erlaubt der Stadt Cölln, sechs Juden aufzunehmen. Damit wurden die nach der Pest um 1348 ausgebrochenen Judenverfolgungen beendet.
1412 Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg bestätigt als oberster Verweser der Mark die Rechte der Städte Berlin und Cölln.
1484 Markgraf Johann entscheidet Grenzstreitigkeiten zwischen den Dörfern Wartenberg und Falkenberg.
1521 Der Rat zu Berlin und Cölln benachrichtigt die Ratsherren zu Alt- und Neustadt Brandenburg, daß ihnen der Kurfürst "auf Sonntag nach Jacobi (28. Juli) ein allgemeines Schießen um einen Ochsen oder andere Cleinodia" bewilligt habe.
1602 Kurfürst Joachim Friedrich erteilt ein Privileg, demzufolge Bernauisches Bier in Berlin und Cölln mit hoher Schanksteuer zu belegen ist.
1739 Erich Christoph Edler Herr von Plotho stellt das Gesuch, ihn "in Berlin in dem Tribunal gnädigst zu placiren". Es fand Berücksichtigung und Plotho gab eine Probe seiner juristischen Kenntnisse.
1741 Eine "ganze Partie" gefangener österreichischer Husaren trifft am Nachmittag auf zehn Wagen unter einer Eskorte aus Schlesien ein.
1785 Friedrich August Pischon wird in Cottbus geboren. Pischon war Lehrer und Professor der Geschichte am Königlichen Kadettenhaus zu Berlin.
1803 Auf den neu gepflasterten Wegen am Leipziger Tor und der Rixdorfer Straße bis zum Kottbusser Tor darf bei Androhung von Strafe kein Bauschutt, Müll oder Unrat abgeladen werden, meldet die Vossische Zeitung.
1805 Johann Julius Schneider wird in Berlin geboren. Durch sein musikalisches Wirken errang der Komponist und Musiklehrer eine sehr einflußreiche Stellung im Kunstleben Berlins.
1807 König Friedrich Wilhelm III. ernennt August Friedrich Ferdinand Graf von der Goltz auf Vorschlag des Staatskanzlers Karl August Fürst von Hardenberg zum Staatsminister und überträgt ihm das Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
1809 Die Stadtverordneten, der Oberbürgermeister, ein Bürgermeister, neun besoldete und 15 unbesoldete Stadträte werden in der Nikolaikirche zu Berlin mit einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt. Damit begann der Aufbau der städtischen Behörden.
1809 Die neue Städteordnung von 1808 wird nach vielen Schwierigkeiten in Berlin eingeführt.
1813 Conrad Gottlieb Ribbeck, Oberkonsistorialrat und Propst zu Berlin, wird zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1825 Der Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi stellt den Antrag auf Zulassung zur Habilitation an der Berliner Universität.
1841 Leopold Kny wird in Breslau geboren. Professor Kny war Leiter des 1873 gegründeten pflanzenphysiologischen Instituts der Berliner Universität.
1847 Der von Siemens entwickelte Zeigertelegraph wird auf der Strecke Berlin-Potsdam vorgeführt. Er hatte eine drei- bis viermal höhere Geschwindigkeit wie der Leonhardtsche Telegraph.
1852 Die Bezirksregierung Potsdam genehmigt den Antrag des Cottbusser Kaufmanns Julius Moser, sein Gut (mit rund 60 Morgen Land) - östlich des Machnower Weges bei Zehlendorf - "Charlottenau" nennen zu dürfen.
1854 Johann Friedrich August Borsig, Industrieller und Gründer der seinerzeit größten Lokomitivenfabrik auf dem europäischen Kontinent, stirbt in Berlin.
1854 Der Physiker Georg Simon Ohm, der in Berlin Lehrer auf den Gebieten Geometrie und Elektrizitätslehre war, stirbt in München.
1865 Der Chemiker August Hofmann hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1871 Hermann von Helmholtz hält in der Preußischen Akademie der Wissenschaften die Gedächtnisrede auf den Berliner Physiker Gustav Magnus.
1909 Der Techniker Oskar Frölich, bekannt geworden durch seine Entwicklungen zur Elektrotechnik, Telegraphie usw., stirbt in Berlin.
1910 Mit der Eintragung in das Grundbuch geht das Grundstück Hermsdorf, Seestraße 14, mit der Badeanstalt in das Eigentum der Gemeinde Hermsdorf (Reinickendorf) über.
1919 Der Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld eröffnet mit einer Ansprache das erste Institut für Sexualwissenschaft in der Villa An den Zelten 10 am Tiergarten.
1926 Gegenüber dem Brandenburger Tor, mitten auf dem Pariser Platz, wird die "Steinerne Diana", eine Statue von Hugo Lederer, aufgestellt. Nach vier Wochen wurde die Statue in den Friedrichshain umgesetzt.
1929 Vor der Preußischen Hochschule für Leibesübungen in der Radelandstraße (Spandau) wird ein Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal eingeweiht.
1933 Der Berufsboxer Max Schmeling und die tschechoslowakische Filmschauspielerin Anny Ondra heiraten im Standesamt Berlin-Charlottenburg.
1936 Das Organisationskomitee der Spiele der XI. Olympiade in Berlin verkauft in der Mauerstraße 26 die letzten Karten für verschiedene olympische Veranstaltungen. Neben Karten für sportliche Wettkämpfe wurden solche für kulturelle Veranstaltungen angeboten.
1940 Adolf Hitler kehrt von der Westfront zurück. Auf dem Weg vom Anhalter Bahnhof zur Reichskanzlei in der Wilhelmstraße wird er von Zehntausenden Berlinern jubelnd als der "größte Feldherr aller Zeiten" empfangen.
1945 Vor dem Krematorium in der Kalischer Straße (Wilmersdorf) wird auf einer Luftschutzbahre liegend ein toter Mann vorgefunden. Es wurde ein Mord vermutet. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Hinweise zur Aufklärung zu geben.
1946 Auf der Köpenicker Schloßinsel wird in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner ein Heimatfest eröffnet.
1948 Das neue Gebäude des RIAS in der Kufsteiner Straße 69 (Schöneberg) wird feierlich eingeweiht.
1952 Die Sendeanlage des Berliner Rundfunks in Ost-Berlin wird mit 300 kW Leistung, dem 240 Meter hohen Sendemast und einer 20 Meter langen Antenne in Uhlenhorst (Köpenick) in Betrieb genommen.
1957 Die Internationale Bauausstellung 1957 (Interbau) wird in West-Berlin eröffnet. Der Weltöffentlichkeit wurde das größtenteils fertiggestellte Hansa-Viertel vorgestellt. Es war Berlins größte Ausstellung seit der Gewerbeausstellung von 1896.
1959 Der Maler und Zeichner George Grosz verstirbt überraschend im Alter von 65 Jahren. Er war wenige Wochen zuvor aus seiner fast 30 Jahre währenden Emigration in den USA nach Berlin zurückgekehrt.
1979 Professor Werner Scheler wird anläßlich des traditionellen Leibniz-Tages der Akademie der Wissenschaften der DDR in sein Amt als neuer Präsident der Akademie eingeführt.
1980 Nach kräftigen Regenfällen im Berliner Raum führt die Panke Hochwasser. Durch den Einsatz von Sandsäcken wurden schwere Schäden verhindert.
1981 Der zum Meteorologischen Institut der Freien Universität gehörende Wasserturm ("Wetterturm") auf dem Steglitzer Fichtenberg erhält eine neue Wetter-Satelliten-Antenne.
1984 Mit Zustimmung der Behörden bleiben auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft City rund 170 Eizelhandelsgeschäfte im Bereich des Kurfürstendamms - zunächst während des "Berliner Sommernachtstraumes" - für die nächsten fünf Freitage bis 21.00 Uhr geöffnet.
1990 In Ost-Berlin beginnen die Gespräche zwischen Vertretern beider deutscher Regierungen über den Einigungsvertrag. Sie dauerten bis zum 31. August an.