Berlin und Cölln

An einem 1. August

1468 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erteilt den Leinewebern in der Mark, in Frankfurt und Berlin ein Privileg.
1476 Kurfürst Albrecht Achilles entscheidet einen Streit des Klosters Spandau mit Gerecke Sele zu Glienicke über den See Groß-Glienicke dahin, daß letzterer diesen von der Priorin des Klosters zu Lehen empfangen soll.
1740 Eine spezielle Verwaltung, die sich um die Entwicklung der Seidenindustrie kümmern soll, beginnt ihre Tätigkeit.
1741 Gegen 6.00 Uhr trifft der Generalfeldzeugmeister und Obrist, Freiherr von Schmettau, mit Gemahlin aus Schlesien in Berlin ein. Um 13.00 Uhr begab sich von Schmettau zum Königlichen Feldlager bei Genthien.
1741 360 österreichische Gefangene treffen unter einer Husaren-Eskorte von einem Offizier und zehn Soldaten aus Spandau ein.
1742 Das Regiment des Generalleutnants und Kommandanten von Berlin, von Sydow, trifft aus Böhmen ein.
1742 König Friedrich II. kommt mit seiner Suite zu einem Tagesaufenthalt von Charlottenburg nach Berlin.
1742 Das "Reglement für die hiesige Bau-Commission" in den Residenzstädten wird erlassen.
1742 In der Nacht reist der Kaiserliche Generalfeldmarschall Friedrich Heinrich Graf von Seckendorf ab.
1781 Der Berliner Arzt Ernst Ludwig Heim beginnt in seinen Tagebüchern meteorologische Beobachtungen festzuhalten und setzt dies bis zum August 1834 fort.
1787 In Vorbereitung der Gründung der Tierarzneischule in Berlin tritt der Bakkalaureat (akad. Grad) Johann Georg Naumann zusammen mit dem Schmied Kindel eine Studienreise nach Alfort bei Paris und nach Lyon zu den ältesten europäischen Veterinärschulen an.
1799 Karl Otto L. von Arnim wird in Berlin geboren. Er studierte in Halle und Göttingen. Von dem Schriftsteller erschienen in Berlin sechs Bände unter dem Titel "Flüchtige Bemerkungen eines flüchtigen Reisenden", in denen er seine Reiseerlebnisse schilderte.
1842 Die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet die Teilstrecke Berlin - Bernau - Neustadt-Eberswalde. Die Gesamtstrecke nach Stettin wurde erst im folgenden Jahr fertiggestellt.
1844 Der Zoologische Garten in Berlin, erster Tierpark Deutschlands, wird unter Leitung des Zoologen Hinrich Lichtensteins an seinem heutigen Platz eröffnet.
1848 Um einen nationalen Buchdruckertarif durchzusetzen, treten die Berliner Buchdrucker zum zweiten Mal in den Streik.
1849 Für die Bauakademie werden neue Prüfungsvorschriften erlassen. Sie betrafen die Zulassung zur Bauführerprüfung und zur Prüfung als Privat-Baumeister.
1849 Es erscheinen die "Vorschriften für die Bauakademie", wonach der alte Name (1831-1849 hieß sie Allgemeine Bauschule) wieder eingeführt und die Leitung derselben einem Direktorium übertragen wird.
1860 Die Bauarbeiten zum Neubau des Berliner Rathauses beginnen.
1879 Die Bahnhöfe Hundekehle (Halensee) und Schönhauser Allee werden eröffnet.
1879 Erich Harbort wird in Elbingerode geboren. Der Geologe war seit 1906 Mitarbeiter der Geologischen Landesanstalt in Berlin.
1881 Bei der Omnibus AG wird erstmals ein Teilstreckentarif (halbe Touren) eingeführt.
1884 Bei der Omnibus AG wird versuchsweise ein 10-Pfennig-Einheitstarif eingeführt.
1885 Der Bahnhof Biesdorf wird eröffnet.
1891 Die Berliner Bahnhöfe wimmeln von Kindern, die "mit Kisten und Kasten von Ferienbesuchen bei Tanten und Großmüttern" zurückkehren.
1891 Dem Direktor der Berliner Sternwarte, Professor Wilhelm Julius Foerster, wird an der Universität die Ehrenwürde des rector magnificus für das Studienjahr 1891/92 übertragen.
1891 Die Pferdeeisenbahn der Gemeinde Britz wird mit der Strecke Hermannstraße/Ecke Knesebeckstraße (Neukölln) - Britz, Rathaus eröffnet.
1892 Der Arzt und Politiker Rudolf Virchow wird von der Berliner Universität zum Rektor (ab Oktober 1892) gewählt.
1893 Der Bahnhof Groß Lichterfelde Süd wird eröffnet.
1896 Der Bahnhof Savignyplatz wird eröffnet.
1899 Das Kabelwerk Oberspree nimmt seinen Betrieb auf.
1907 Marga Wolff (genannt von Etzdorf) wird in Berlin geboren. Sie war die dritte deutsche Pilotin (Pilotenschein 1927) und die erste Langstreckenfliegerin.
1908 Otto Lucke wird in Niemegk (Brandenburg) geboren. Der Meteorologe und Geophysiker war von 1962 bis zu seinem Tod 1968 Direktor des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Humboldt-Universität.
1914 Das Gesetz über den Belagerungszustand tritt in Kraft.
1914 Wilhelm II. unterzeichnet im Schloß den Befehl zur vollständigen Mobilmachung. Vor dem Stadtschloß und Unter den Linden wurde dieser Befehl verkündet. Die Mobilmachung trat am 02.08. in Kraft.
1922 In Berlin wird der deutsche Wirtschafts-Rundfunk, der erste Rundfunk, der mit Gebühren arbeitete, in Betrieb genommen. Die Teilnehmer konnten die Geräte nur mieten.
1923 Im Krankenhaus Moabit werden ein neuer Chirurgischer und ein neuer Tuberkulosepavillon der Bestimmung übergeben.
1927 Das Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung wird in Berlin gegründet. Sein erster Leiter war Professor Dr. Karl Willy Wagner.
1928 Die Omnibuslinie A 37 "Marzahn - Friedrichsfelde, Schloßstraße" wird mit einer Streckenlänge von 6,60 km in Betrieb genommen.
1930 Die Zahl der in Berlin betriebenen Kraftfahrzeuge beträgt 107 500 Personen- und Lastkraftwagen, Kraftomnibusse, Kraftdroschken und Krafträder. Auf jeden 40. Berliner kam ein Kraftfahrzeug.
1930 Der Mineraloge Walter Schmidt, Ordinarius an der Universität Tübingen, wird an die Technische Hochschule in Berlin berufen.
1930 Der Arbeitsvertrag des Generalintendanten Heinz Tietjen mit der Städtischen Oper Charlottenburg wird beendet. Der Kultusminister hatte ihn bis zum 1. August 1930 befristet und nicht verlängert, da Tietjen "wegen staatlicher Aufgaben" zu belastet sei.
1930 Anläßlich der Hundertjahrfeier des Bestehens der Berliner Museen wird das Museum für den Bildhauer Christian Daniel Rauch in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses neu eröffnet.
1931 Der Dichter George Bernard Shaw besucht die Stadt und begibt sich ins Hotel Bristol Unter den Linden (Mitte).
1933 Der Ingenieur Eduard Schüller (AEG) beginnt mit der Entwicklung eines Gerätes zur Aufnahme und Wiedergabe von Sprache und Musik. Im Dezember meldet er den "Magnetisierungskopf für Längsmagnetisierung von Magnetogramm-Trägern" (Magnetophon) zum Patent an.
1933 Die Reichstheaterkammer wird ins Leben gerufen. Präsident der Kammer wurde der ehemalige Schauspieler am Berliner Staatstheater Otto Laubinger.
1934 Der Volksgerichtshof nimmt in Berlin seine Tätigkeit in allen drei Senaten auf.
1935 Der Reichsrundfunk beginnt mit der Ausstrahlung der Weltsendung "Pax Olimpica", bei der der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Baron Pierre de Coubertin, einen Vortrag hält.
1936 Das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg" veranstaltet über dem Olympiastadion in Berlin einen Propagandaflug.
1936 Am Abend des Eröffnungstages der Spiele der XI. Olympiade in Berlin wird unter Leitung von Dr. H. Niedeck-Gebhardt im Olympiastadion das Festspiel "Olympische Jugend" aufgeführt. Im großen Festspiel tanzte die Palucca einen Walzer.
1936 Die Spiele der XI. Olympiade in Berlin werden eröffnet. Sie vereinten Sportler aus 50 Ländern.
1936 Nach einer Satzungsänderung der Versuchsanstalt für Luftfahrt kommt es auch zu personellen Änderungen im Vorstand.
1936 Die Zahl der eintreffenden Reisenden erreicht am Eröffnungstag der Spiele der XI. Olympiade in Berlin mit 147 250 Personen einen vorläufigen Höhepunkt.
1936 Der Münchener Gewichtheber Rudolf Ismayr spricht für alle Sportler den olympischen Eid.
1936 Der erste deutsche "Fernsehsender Paul Ripkow, Berlin" überträgt fast alle olympischen Wettkämpfe in 25 "Fernsehstuben" von Groß-Berlin.
1936 30 000 Brieftauben werden am Eröffnungstag der Spiele der XI. Olympiade in Berlin vor dem Olympiastadion aufgelassen.
1936 Mit Beginn der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin beginnt die erste Live-Übertragung des Sportgeschehens von drei Kamerastellen aus. Als Aufnahmeoperateur arbeitete Walter Bruch, der spätere Erfinder des PAL-Farbfernsehverfahrens.
1936 Vom 1. bis 16. August 1936 ist Berlin Schauplatz der XI. Olympischen Sommerspiele.
1936 Im Olympischen Dorf herrscht am Vorabend der Spiele der XI. Olympiade in Berlin Hochbetrieb. Nachdem auch die letzten Ländermannschaften eingetroffen waren, beherbergte das Olympische Dorf insgesamt 4 700 Aktive.
1936 Um 17.16 Uhr eröffnet Reichskanzler Adolf Hitler die Spiele der XI. Olympiade mit den Worten: "Ich erkläre die Spiele von Berlin zur Feier der XI. Olympiade neuer Zeitrechnung als eröffnet".
1936 Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees begeben sich zum Gottesdienst in den Dom.
1936 Der Architekt Werner March, der die Anlagen des Reichssportfeldes mit dem Maifeld für die Olympischen Spiele in Berlin schuf, wird mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
1936 Der Olympiafackel-Staffellauf erreicht um 11.42 Uhr aus Griechenland kommend das Berliner Stadtgebiet. Vor den Stufen des Alten Museums wurde das Olympia-Feuer entzündet.
1936 Im Lustgarten findet die Jugendfeier der Hitlerjugend statt.
1937 Bei der im Januar 1935 geschaffenen Wasserbaudirektion Kurmark wird eine besondere "Neubauabteilung für den Ausbau der Berliner Wasserstraßen" für 1000-t-Schiffe eingerichtet.
1941 Professor Friedrich Seewald scheidet mit Zustimmung des Reichsluftfahrtministers als Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt aus und wird Direktor des Aerodynamischen Instituts der Technischen Hochschule Aachen.
1941 Neuer Wissenschaftlicher Leiter der Versuchsanstalt für Luftfahrt wird Ingenieur Günther Bock.
1943 Reichspropagandaminister und Berlins Gauleiter Joseph Goebbels fordert per Handzettel die Berliner wegen eines großen Luftangriffs auf, ihre Stadt zu verlassen, wenn sie nicht aus beruflichen oder anderen wichtigen Gründen in der Stadt bleiben müssen.
1943 Die Laboratorien des Technikers Manfred von Ardenne werden zum Schutz vor Luftangriffen in Betonbunker nach Lichterfelde-Ost, Jungfernstieg 18, verlagert.
1944 Der Bahnhof Giebelsee (heute Petershagen Nord) wird eröffnet.
1945 Auf dem Landesparteitag der SPD fordert der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin, Franz Neumann, in einem Referat für die Stadtmitte einen neutralen Status, um einer einheitlichen Verwaltung freie Arbeitsmöglichkeiten zu sichern.
1945 Auf Befehl der Militärregierung tritt ein Ausgehverbot in Kraft. Keine Person durfte im besetzten Gebiet (britisches Kontrollgebiet) ohne Erlaubnis der Militärbehörde zwischen 22 und 6 Uhr außerhalb ihres Hauses sein.
1945 Gustav von Wangenheim wird zum Intendanten des Deutschen Theaters und der Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) ernannt.
1945 Die Sowjetischen Militärverwaltung befiehlt die Errichtung der Eisenbahndirektion Berlin und der Wasserverkehrsdirektion Brandenburg.
1945 Das Bezirksamt Spandau eröffnet ein allgemeines Krankenhaus, das sich in der Folgezeit aus einer rein orthopädischen Klinik zum "Evangelischen Waldkrankenhaus" Berlin-Spandau entwickelte.
1946 Im Marstall-Gebäude in der Breiten Straße in Berlin-Mitte wird die Berliner Stadtbibliothek wiedereröffnet.
1946 Die Berliner Akademie wird als "Deutsche Akademie der Wissenschaften" feierlich wiedereröffnet. Ihr Präsident ist Prof. J. Stroux.
1948 Vor dem Rathaus Schöneberg findet eine Trauerkundgebung für die beiden Luftbrückenflieger statt, die am 25. Juli beim Absturz einer amerikanischen Transportmaschine auf dem Flugplatz Tempelhof ums Leben gekommen waren.
1948 Die juristische Abteilung der Freien Universität konstituiert sich als eigenständige Fakultät.
1948 Erstmals werden über die Luftbrücke 2 000 t Waren innerhalb von 24 Stunden nach West-Berlin eingeflogen.
1949 Die BVG-Verwaltung wird in eine West- und eine Ost-Direktion getrennt.
1949 Der Obus-Betriebshof Spandau, Brunsbütteler Damm, wird eröffnet.
1951 Die erste O-Buslinie der Ostberliner BVG fährt zwischen Robert-Koch-Platz und Ostbahnhof (Hauptbahnhof).
1951 In der DDR beginnen erste Sendeversuche mit Fernsehbild- und Tonsignalen durch das Rundfunk- und Fernsehtechnische Institut in Berlin.
1952 Das Abgeordnetenhaus billigt das "Zweite Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Berlin". Das Gesetz gestand den Lehrern an öffentlichen Schulen das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht unter Anrechnung auf die Pflichtstundenzahl zu.
1953 Beim Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Roten Rathauses wird Richtfest gefeiert.
1958 Im Gebäude des DDR-Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen, Leipziger Straße/Ecke Mauerstraße (Mitte), werden die ersten Räume des im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Postmuseums wieder eröffnet.
1960 Das Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm 333 (Mahlsdorf) wird eröffnet. Zunächst wurden drei Räume zur Besichtigung freigegeben.
1969 Das "Gesetz über die Universitäten des Landes Berlin" tritt in Kraft.
1970 Der Physiologe und Biochemiker Otto Heinrich Warburg (Nobelpreis 1931) stirbt in Berlin. Er hatte über 50 Jahre für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) bzw. am Max-Planck-Institut gewirkt und u.a. nach den Ursachen von Krebserkrankungen gesucht.
1976 Die zur Unterfamilie der Zwergspinnen gehörende Spinnenart Diplocephalus dentatus wird letztmalig im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet.
1983 Nach einer Höchsttemperatur von 35,4°C (höchster Wert seit 1959) gibt es in Berlin am Abend schwere Gewitter und heftige Regenfälle.
1985 In den Ost-Berliner Taxen wird das mikroelektronische Taxameter "Botax 80" eingeführt.
1991 Am südwestlichen Stadtrand Berlins, vor allem aber im Potsdamer Raum, kommt es zu einem heftigen Gewitter, das mit einem Wolkenbruch einherging. An den Klimastationen Potsdam und Telegraphenberg fielen zwischen 18 und 20 Uhr 68 mm Niederschlag.