Berlin und Cölln

An einem 6. August

1325 Die durch den angedrohten Kirchenbann empörten Berliner erschlagen den Propst Nikolaus von Bernau, der als Parteigänger des Papstes auftrat.
1378 Kurfürst Sigismund, neuer Landesherr der Mark Brandeburg und ihrer Städte nimmt die Huldigung des Rates und der Bürger von Berlin-Cölln entgegen und bestätigt die Privilegien der Doppelstadt.
1383 Der Rat zu Berlin befreit das Haus des Bischofs zu Brandenburg in Berlin von den gewöhnlichen städtischen Lasten.
1409 Markgraf Jobst fordert die Ratsherren zu Berlin auf, ihm unverzüglich Speisebier und Brot aus seinen Mühlen ins Feldlager beim Dorfe Betz schicken zu lassen.
1531 Leonhard Thurneysser zum Thurn wird in Basel getauft. Er spielte in Berlin eine aufsehenerregende Rolle als Alchemist und Hofmedicus. Er unterhielt eine Druckerei (u.a. astrologische Kalender). Sein Geburtsdatum fiel wahrscheinlich auf den 22. Juli 1531.
1733 Es ergeht eine königliche Verordnung an die "Berlinische Bau-Commissarien, wie es in Streitigkeiten wegen derer Luft-Löchera deraer Brauhäuser, auch anderer Fenster oder Öefnungen in des Nachbars Hof zu halten".
1742 Mit einer "Commissoriale" des Königs Friedrich II. werden die neuernannten Räte und Mitglieder der Baukommission für die Residenzstädte aufgefordert, sich am 15. August d. J. zur Ablegung des Eides im "General-Directorium" einzufinden.
1795 Heinrich Rose wird in Berlin geboren. Der Chemiker promovierte 19821 und wurde 1832 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Bedeutung erlangte er durch Experimentaluntersuchunge in der analytischen Chemie.
1807 Alexander von Humboldt hält einen Akademievortrag "Über die Wasserfälle des Orinoco".
1821 Jöns Jacob Berzelius, Professor der Chemie in Stockholm, schlägt in einem Brief an den Kultusminister Altenstein den Chemiker Eilhard Mitscherlich für die Aufnahme als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften vor.
1846 Ludwig Bledow, Mathematiklehrer am Köllnischen Gymnasium zu Berlin und Gründer der Berliner Schachschule, stirbt.
1878 Der Maurermeister Carl Rabitz, dem bereits am 19. Juli das Patent für "Feuersicheren Deckenputz unter hölzernen Balken" zugesprochen wurde, erhält das Zusatzpatent für "Feuersichere, sich selbst tragende Zwischenwände" - die Rabitzwand.
1881 Ludwig Spangenberg, seit 1870 Lehrer der Ingenieurwissenschaften an der Königlichen Gewerbeakademie, stirbt in Berlin.
1886 Der Germanist und Sprachwissenschaftler Wilhelm Scherer stirbt. Er gab mit 23 Jahren in Berlin die "Denkmäler deutscher Poesie und Prosa" heraus. Seit 1877 war er Professor der neueren Literaturgeschichte an der Universität.
1886 In der Jubiläums-Kunstausstellung gibt es Feueralarm. Wie schon einmal zuvor handelte es sich aber nur um eine Störung in der Feuermelderlinie.
1886 Auf der Strecke Spittelmarkt - Molkenmarkt findet die erste Probefahrt der Pferdeeisenbahn statt.
1886 Im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater wird der "Zigeunerbaron" von Carl Millöcker zum 150. Male gegeben.
1887 Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Mariendorf hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte von Tempelhof (Kaiserin-Augusta-Straße) nach Mariendorf (Kirche).
1887 Das Kuratorium der neu gegründeten Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin tritt erstmals zusammen. Erster Präsident wurde der Physiker Hermann von Helmholtz.
1891 Im "American-Sommer-Theater" stehen sich der Berliner Ringkämpfer August Dieckmann und der Amerikaner Tom Cannon gegenüber. Nach neun Minuten gelang es Cannon, seinen Gegner zu werfen.
1923 In Berlin wird in der Brienner Straße 8 (Wilmersdorf) der Grundstein für eine Moschee gelegt.
1934 In der Krolloper (Tiergarten) findet eine Trauerkundgebung für den am 2. August verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg statt.
1936 Auf den Olympia-Schießständen in Wannsee beginnen die Wettkämpfe im Schnellfeuerschießen. 28 Nationen hatten 60 Teilnehmer gemeldet.
1945 Der elektrische Zugverkehr wird zwischen Wannsee und dem Potsdamer Ringbahnhof wiederaufgenommen.
1945 Der Stand (vom 6.8.1945) der Eisenbahnverbindungen von und nach Berlin bildet die Grundlage für das erste Nachkriegs-Kursbuch.
1945 In ganz Berlin wird der Briefverkehr wieder aufgenommen. Für den Orts- und einen beschränkten Fernverkehr wurden Postkarten und Privatbriefe bis zu 20 g sowie Briefe der Behörden bis zu 1 kg befördert. Privatbriefe mußten offen bleiben.
1947 Die Alliierte Kommandantur verbietet die Bildung eines Vorbereitungsausschusses für die Gründung einer politischen Partei unter dem Namen "Proletarische Freiheitsbewegung".
1948 Wegen der angespannten Finanzlage ordnet die Abteilung für Personal und Verwaltung des Magistrats eine Einstellungssperre an. Die Verwaltungsaufgaben sollten eingeschränkt und vereinfacht werden.
1949 Das Gesetz über die Befriedung des Tagungsortes der Stadtverordnetenversammlung wird von der Alliierten Kommandantur genehmigt.
1949 Angestellte der Zollfahndungsstelle beschlagnahmen am Vormittag in einer Garage in der Nähe des Reichskanzleiplatzes in Charlottenburg 24 Zentner brasilianischen Rohkaffee.
1952 Der Komponist und Dirigent Werner Egk löst seine Verträge als Direktor der Hochschule für Musik und als Dirigent der Städtischen Oper zum 1. Januar 1953. Er begründete diese Entscheidung mit eigenen kompositorischen Plänen.
1959 In den Räumen der Deutschen Akademie der Künste am Robert-Koch-Platz in Ost-Berlin wird eine Ausstellung mit rund 150 Bildern eröffnet, die von ihren Mitgliedern und anderen Malern der DDR in den letzten Jahren geschaffen wurden.
1983 Nach etwa 55 Stunden Dauerregen werden in Dahlem 54,8 mm Niederschlag gemessen.
1993 Das erste jüdische Gymnasium Deutschlands seit der Schoah, dem Holocaust während der nationalsozialistischen Herrschaft, wird in der Großen Hamburger Straße (Mitte) mit einer Einschulungsfeier eröffnet.