Berlin und Cölln

An einem 14. August

1278 Bischof Ludolph zu Halberstadt erläßt all denen, welche ihre Sünden bereuen und zur Erquickung der Kranken im St. Georgshospital in Berlin beitragen, eine sechzigtägige Pönitenz (Bußerlaß).
1278 Die Parochialkirche zu Cölln an der Spree erhält "eine jährliche Hebung von 2 Wispel Roggen aus der Cöllnischen Mühle" von den Markgrafen Otto dem Älteren und Otto dem Jüngeren als Geschenk.
1289 Markgraf Otto V. schenkt den Berliner Bürgern "wegen vielfach ihm erwiesener Willfährigkeit" den Hof Wedding mit allen Rechten, die er selbst daran besessen hatte.
1319 Markgraf Woldemar stirbt in Bärwalde. Er wurde im Kloster Chorin beigesetzt.
1394 Berlin, Cölln, Spandau und weitere Städte verbinden sich wie schon 1393 gegen das Räuberunwesen in der Mark Brandenburg.
1660 Nach der "Brunnen- und Gassenordnung beyder Residentz- und Hauptstädte Berlin und Cölln an der Spree" wird "mit Abhauung der Faust bestraft", wer die vor den Türen der Häuser gepflanzten Bäume und Weinstöcke beschädigt.
1688 Prinz Friedrich Wilhelm wird als einziges Kind des Kurfürsten Friedrich III. und seiner zweiten Gemahlin Sophie Dorothea von Hannover im Berliner Schloß geboren. Er übernahm die Regentschaft als König Friedrich Wilhelm I.
1742 Das aus Schlesien angekommene Füsilier-Regiment des Obristen von Münchow passiert die Stadt auf dem Weg zum Quartier in Brandenburg.
1742 Die zwei Eskadrons des Schwarzen Husaren-Regiments marschieren nach Köpenick ab.
1776 Christian Friedrich Tieck wird in Berlin auf der Fischerinsel geboren. Der Berliner Bildhauer wurde 1830 bei der Gründung des Berliner Museums Direktor der Skulpturensammlung und 1846 Direktor der Kunstakademie.
1845 Der Mathematiker Leopold Kronecker, Schüler Dirichlets, legt seine Promotionsprüfung ab.
1863 Carl Johann Heinrich Eduard von Gerlach, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1873 Für den Bau des Pumpwerkes in der Schöneberger Straße erfolgt der erste Spatenstich.
1889 Der evangelische Geistliche Carl Albert Ludwig Büchsel, ab 1846 Pfarrer an der St.-Matthäus-Kirche und bald darauf auch Superintendent der Landesdiözese Berlin-Cölln, stirbt im 86. Lebensjahr. Beigesetzt wurde er auf dem Matthäusfriedhof.
1891 Auf dem Lehrter Bahnhof trifft der Hagenbecksche Raubtiertransport aus Hamburg ein. Die Tiere sollten im "Neuen Walhalla-Theaterpark" (Neukölln) vorgeführt werden.
1891 Der Magistrat wählt anstelle des verstorbenen Garteninspektors Rönnekamp den bisherigen städtischen Obergärtner Fintelmann an dessen Stelle.
1898 Mit dem zwölfzölligen Refraktometer der Urania-Sternwarte wird durch Gustav Witt der Planetoid Eros entdeckt.
1904 Franz Neumann wird als Sohn einer Arbeiterfamilie in Berlin (Friedichshain) geboren. Er trat 1919 in den Metallarbeiterverband ein und wurde 1920 Mitglied der SPD, deren Vorsitzender er 1948 bis 1956 in West-Berlin war. 1971 wurde er Ehrenbürger Berlins.
1904 Arthur Hobrecht, von 1872 bis 1878 Berliner Oberbürgermeister, wird zum Ehrenbürger ernannt.
1908 Der Philosoph und Pädagoge Professor Friedrich Paulsen stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde (Schöneberg) beigesetzt.
1919 Der seit Juli andauernde Schulstreik der Berliner Arbeiterjugend - gefordert wurde u.a. Abschaffung des Abendunterrichtes, Beseitigung der Prügelstrafe und Modernisierung des Lehrstoffes - wird mit einem Kompromiß beendet.
1930 Eine Polizeiverordnung regelt die Zulassung von Arbeits- und Wohnräumen für Künstler im Dachgeschoß.
1935 Die Olympia-Glocke in Stahl wird gegossen.
1936 Staatskommissar Dr. Lippert gibt für die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees und das Organisationskomitee ein Frühstück in Stralau.
1939 Die "Reichspost-Fernseh-GmbH" für Aufnahmedienst und Vorführung mit Großbildempfängern wird in das Berliner Handelsregister eingetragen.
1945 In der Pfarrkirche zur Heiligen Familie (Prenzlauer Berg) zelebriert der katholische Bischof von Berlin, Konrad Graf v. Preysing, ein Pontifikal-Requiem zum Gedenken des kurz zuvor verstorbenen Oberhirten der Erzdiözese Breslau, Kardinal Bertram.
1945 Die Alliierte Kommandantur legt die Ausgangssperre für die deutsche Bevölkerung bis Ende 1945 vorläufig auf die Zeit von 23 Uhr bis 5 Uhr fest.
1946 Auf Veranlassung des Kontrollrats werden Druck und Vertrieb des seit dem 29. Oktober 1945 erscheinenden "Amtsblattes des Kontrollrates in Deutschland" dem "Berliner Kultur-Vertrieb" übertragen. Damit gingen Herstellung und Verkauf in deutsche Hände über.
1946 Die ersten von der Cooperative of American Remittances to Europe (CARE) versandten Lebensmittelpakete werden in Berlin durch deutsche Wohlfahrtseinrichtungen an Bedürftige in allen Sektoren ausgegeben.
1947 Der erste Vorsitzende der SPD der westlichen Besatzungszonen, Dr. Kurt Schumacher, spricht auf einer Großkundgebung der Berliner SPD auf dem Hertha-Sportplatz am Bahnhof Gesundbrunnen zur politische Lage in Europa und in Deutschland.
1948 Das Denkmal für die preußischen Truppen in der Scharnhorststraße (Mitte), die sogenannte "Invalidensäule", das zur Erinnerung an deren Kampf gegen die Revolutionäre der Jahre 1948/49 errichtet worden war, wird abgerissen.
1948 Im Studentenhaus in Charlottenburg bilden die von der Kommissarischen Leitung des FDGB Groß-Berlin (UGO) vertretenen 18 selbständigen Gewerkschaftsverbände die "Unabhängige Gewerkschaftsorganisation Groß-Berlin/Rechtsnachfolger des FDGB Groß-Berlin".
1948 Über die Luftbrücke wird zum ersten Mal Zeitungspapier nach Berlin eingeflogen.
1949 Die Westberliner Stadtverordnetenversammlung wählt acht nicht stimmberechtigte Vertreter für den ersten Deutschen Bundestag.
1950 Die Columbiastraße, die durch die Bezirke Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof führt, wird in Columbiadamm umbenannt.
1951 Die Alliierte Kommandantur erweitert die Befugnisse der deutschen Versicherungsgesellschaften, die ihren Sitz oder eine Zweigstelle in West-Berlin haben, und erlaubt ihnen, Versicherungen und Rückversicherungen in jeder Währung abzuschließen.
1953 Der Magistrat von Ost-Berlin beschließt, städtische Fachschulen wie die für Maschinenbau und Elektrotechnik, für Chemie, für Textil und Mode usw., deren Bedeutung über den Rahmen Berlins hinausgeht, den zuständigen Ministerien der DDR zu übergeben.
1954 Das neuerbaute Rathaus Kreuzberg wird mit Ansprachen des Senators für Bau- und Wohnungswesen, Dr. Karl Mahler, und von Bezirksbürgermeister Willy Kressmann seiner Bestimmung übergeben.
1956 Vertreter des Senats und des Senders Freies Berlin sowie der in Liquidation befindlichen Reichsrundfunkgesellschaft einigen sich darauf, daß das Rundfunkhaus in der Masurenalle Eigentum des Landes Berlin wird und vom SFB genutzt werden kann.
1957 Das neue Ausflugsboot "Jupiter" der Stern- und Kreisschiffahrt - im Volksmund später "Havelbus" genannt - wird in Dienst gestellt. Es bot 99 Fahrgästen in breiten Schaumgummisesseln Platz.
1957 Anläßlich des 60jährigen Jubiläums des Verbandes Berliner Ballspielvereine (VBB) wird die neue 216 000-Watt-Flutlichtanlage im Olympia-Stadion zum ersten Mal in Betrieb genommen.
1959 Der Magistrat von Ost-Berlin erklärt das von der Volkskammer der DDR beschlossenen "Gesetz über das Post- und Fernmeldewesen" sowie fünf vom zuständigen DDR-Minister erlassene Anordnungen über die Postdienste für seinen Bereich als geltend.
1961 Der nach den Aktionen zur Grenzsperrung vom 13. August noch passierbare Grenzübergang am Brandenburger Tor wird geschlossen.
1963 An den Schaltern der Reichsbahn am Ostbahnhof (Hauptbahnhof) werden innerhalb von 24 Stunden 10 000 Fahrkarten verkauft.
1984 Im Hotel Berlin findet die Gründungsversammlung der Sozialen Volkspartei Deutschlands (SVD) statt. Nach Angaben ihres Vorsitzenden, Wolfgang Stasche, gab es rund 200 Mitglieder, meist frühere Sozialdemokraten.