Berlin und Cölln

An einem 22. August

1698 Friedrich III. erläßt ein "Patent wegen der Freiheiten, die den Refugierten (Flüchtlingen), welche sich im Lande niederlassen wollen, zustatten kommen". Für die Residenzstädte war u.a. Generalfeldmarschall Hans Albrecht von Barfuß für sie zuständig.
1765 Karl Ludwig Willdenow wird in Berlin geboren. Der Botaniker veröffentlichte die Bücher "Prodomus florae Berolinensis" (1787) und "Grundriß der Kräuterkunde" (1792). 1801 wurde er Leiter des Botanischen Gartens und 1810 Dozent an der Universität.
1799 Der stadtbekannte Invalide Martin Koch, dessen 100. Geburtstag am 1. Januar "ganz Berlin" gefeiert hatte, stirbt an Entkräftung. Er hatte an aller preußischen Feldzüge von 1740 bis 1763 teilgenommen.
1807 Der Jurist Theodor Anton Heinrich Schmalz veröffentlicht eine "Denkschrift über die Errichtung einer Universität in Berlin".
1860 Paul Julius Gottlieb Nipkow wird in Lauenburg (Pommern) geboren. Er studierte ab 1882 in Berlin Naturwissenschaften. Mit seinem 1884 angemeldeten Patent für ein "Elektrisches Teleskop" erfand er als Vierundzwanzigjähriger das "Fern"sehen.
1860 Der jüdische Theologe und Prediger Samuel Holdheim stirbt in Berlin. Der Verfechter von Umgestaltungen im Judentum wurde 1847 von der jüdischen Reformgemeinde in Berlin zu deren Rabbiner und Prediger berufen.
1869 Das langjährige Mitglied des Hoftheaters in Berlin (1818 bis 1830) Emilie Karoline Hoguet, geborene Vestris, stirbt in Berlin. Sie war verheiratet mit dem Choreographen und Tänzer Michael François Hoguet.
1871 Der Maler und Altertumsforscher Wilhelm Johann Karl Zahn stirbt in Berlin.
1886 In einem Anfall von Irrsinn erschießt sich der Student Albert Lortzing, ein Enkel des Komponisten Albert Lortzing, im Wald bei Pankow.
1886 Die Personenbeförderung per Dampfschiff zwischen Charlottenburg, Spandau und Potsdam wird mit dem Dampfer "Messenthin" eröffnet.
1891 Über die fertiggestellte Hälfte der Mühlendammbrücke (Mitte) wird zum erstenmal der Verkehr geleitet.
1891 Kaiser Wilhelm II. besichtigt im Zeughaus Unter den Linden (Mitte) die Entwürfe zum Kaiser-Wilhelm-National-Denkmal. Unter den Entwürfen befand sich auch der von Reinhold Begas, Schöpfer des Neptunbrunnens.
1891 Ab diesem Tag wird das Fahrradfahren auf den Berliner Straßen - mit Ausnahme der Straße Unter den Linden und der Friedrichstraße (Mitte) - erlaubt.
1902 Die letzte Pferdestraßenbahnlinie in der Berliner Innenstadt (Wedding - Großgörschenstraße) wird auf elektrischen Betrieb umgestellt.
1913 Der Film "Der Student von Prag" mit Paul Wegener in der Hauptrolle - unter Regie des Dänen Stellan Rye - wird am Nollendorfplatz (Schöneberg) uraufgeführt.
1930 Auf der Eröffnungsveranstaltung der 7. Deutschen Funkausstellung und Phonoschau auf dem Ausstellungsgelände am Funkturm (Charlottenburg) hält Albert Einstein eine Rede, die von allen deutschen Sendern übertragen wird.
1937 Ein Erlaß des Berliner Oberbürgermeisters Julius Lippert verhängt über 15 Wassergrundstücke in Gatow "im Interesse der Erhaltung des Landschaftsbildes" eine befristete Bausperre.
1945 Die Alliierte Kommandantur regelt die tägliche Milchversorgung. Kinder bis ein Jahr erhielten einen 3/4 l Milch, von ein bis sechs Jahre 1/2 l und von sechs bis acht Jahre 1/4 l. Auch werdende und stillende Mütter sowie Kranke erhielten Milch.
1946 Die Ausstellungen "Berlin im Aufbau" und "Berlin plant" werden im Berliner Stadtschloß eröffnet. Eine Gruppe von Architekten und Stadtplanern unter Leitung des Stadtrates Prof. Hans Scharoun stellten ihre Entwicklungen vor.
1947 Das Hydromentwerk Berlin-Rummelsburg wird durch Befehl 113 des sowjetischen Stadtkommandanten zum Befehlsbau erklärt.
1948 Dr. Walther Schreiber, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin der CDU, spricht sich auf einer Kundgebung im Rathaus Schöneberg für ein gut organisiertes privates Bankwesen aus.
1949 Die Stadtverordnetenversammlung von West-Berlin beschließt ein Planungsgesetz, das zur Grundlage für die städtebaulichen Vorstellungen für den Wiederaufbau Berlins wird.
1949 Von der Abteilung Volksbildung des West-Berliner Magistrats wird die Gründung eines evangelischen Gymnasiums als Privatschule genehmigt.
1952 Der 75. Deutsche Katholikentag wird in Berlin eröffnet.
1953 Das zentrale Notaufnahmelager in Marienfelde wird eröffnet. Nach einer offiziellen Mitteilung waren seit Jahresbeginn rund 250 000 Menschen aus der DDR und Ost-Berlin nach West-Berlin geflüchtet.
1954 West-Berliner dürfen ab sofort ohne Passierschein die Rennbahn Hoppegarten zu Turfveranstaltungen besuchen. Es war ihnen gestattet, sich in Hoppegarten zwei Stunden vor und eine Stunde nach dem Rennen aufzuhalten.
1960 In Ost-Berlin stirbt Paul Schwenk (KPD/SED) kurz nach Vollendung seines 80. Geburtstags. Er war vor 1933 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und des Preußischen Landtages und nach 1945 Stadtrat und einer der Stellvertreter des Oberbürgermeisters.
1961 Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht erstmals nach den Ereignissen vom 13. August für mehrere Stunden West-Berlin.
1975 In Berlin wird der 39. Sommertag (Lufttemperatur mindestens 25°C) seit dem 1. Juni dieses Jahres registriert.
1977 In einem Konzert des Israel Philharmonic Orchestra präsentiert der Dirigent Leonard Bernstein in der Berliner Philharmonie eigene Kompositionen.
1980 Als Folge des ehemaligen Hurrikans "Bonnie", der nach Osteuropa weiterzieht, erlebt Berlin Sturm bis zur Orkanstärke und wolkenbruchartige Regenfälle.