Berlin und Cölln

An einem 6. November

1325 Markgraf Ludwig der Ältere bewilligt den Ratsleuten zu Cölln zwei Talente brandenburgische Pfennige aus der berlinischen Münze.
1650 In Berlin-Cölln und anderen märkischen Städten, die erst jetzt, zwei Jahre nach dem Frieden von Münster und Osnabrück, von den Durchzügen und Einquartierungen schwedischer Truppen befreit sind, finden Friedensdankfeste statt.
1741 Otto Christoph von Podewils wird zugleich mit seinem Onkel in den Grafenstand erhoben und geht unmittelbar darauf als Gesandter Friedrich II. nach Holland, wo er durch gewandtes und sicheres Auftreten das Vertrauen des Königs rechtfertigte.
1742 Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, ehemaliger Minister Friedrich II. am Königlichen Dänischen Hof, kehrt aus Kopenhagen nach Berlin zurück.
1798 König Friedrich Wilhelm III. ernennt den Historien-, Landschafts- und Porträtmaler Friedrich Georg Weitsch zum Hofmaler und Rektor der Königlich Preußischen Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften.
1828 Die "Suppenschüssel", eine von 1834 bis 1935 und seit 1980 im Lustgarten vor dem Alten Museum stehende Riesenschale aus schwedischem Granit, trifft halbfertig - aus den Rauener Bergen bei Fürstenwalde kommend - auf der Spree in Berlin ein.
1849 Das Kottbusser Ufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Später wurde die Straße in Paul-Lincke-Ufer umbenannt.
1849 Das Planufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Das Cuvryufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Nach 1920 verschwand dieser Name aus den Straßenverzeichnissen.
1849 Der Hafenplatz (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Das Hallesche Ufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Das Tempelhofer Ufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen.
1849 Das Kohlenufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Später wurde die Straße in Fraenkelufer umbenannt.
1849 Das Schöneberger Ufer (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen Namen. Von 1935 bis 1947 hieß die Straße zeitweilig Großadmiral-von-Koester-Ufer, bevor sie auf ihren alten Namen rückbenannt wurde.
1850 Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg, preußischer Ministerpräsident und Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1869 In der Konferenz der Frauenvereine zu Berlin hält Rudolf Virchow einen Vortrag über die berufsmäßige Ausbildung zur Krankenpflege auch außerhalb der bestehenden kirchlichen Organisationen.
1877 Das physiologische Institut der Berliner Universität wird feierlich eröffnet.
1885 Siegmund Loewe wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde vor allem durch seine Versuche zur drahtlosen Telegraphie und durch die Gründung einer Firma für Rundfunk bekannt.
1886 Das neue Innungshaus der Berliner Schuhmacher-Innung wird feierlich eingeweiht. Es wurde anstelle des alten, vor 130 Jahren errichteten Innungshauses in der Fischerstraße 25 (Mitte) erbaut. Die Renaissancefassade machte einen "stattlichen Eindruck".
1886 Prinz Wilhelm von Preußen meldet sich beim Kaiser Wilhelm I. wieder gesund und übernimmt das Kommando seines Potsdamer Regiments. Beim letzten Ohrenleiden des Prinzen hatte es sich lediglich um eine "leichte, absolut ungefährliche Entzündung gehandelt".
1890 Auf Anweisung des Kultusministeriums beginnt auf dem Gelände der Charité der Bau des Instituts für Infektionskrankheiten mit einem wissenschaftlichen und einem klinischen Bereich nach den Vorstellungen von Robert Koch.
1890 Im Konventgarten zu Berlin findet die konstituierende Versammlumg der "Pharmazeutischen Gesellschaft" mit Sitz in Berlin statt.
1892 Das Denkmal für Alois Senefelder, den Erfinder der Lithographie und des Steindrucks, wird auf dem Thusneldaplatz (Senefelderplatz) eingeweiht.
1901 Karl Liebknecht erhält im 32. und 45. Wahlbezirk sein Mandat als Stadtverordneter.
1909 Die "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" feiert im Savoy-Hotel, Friedrichstraße 103 (Mitte), unter Leitung des "Zwingherrn" Theodor Hemptenmacher ihr 100jähriges Bestehen.
1915 Die 25-Jahrfeier der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft findet im Pharmazeutischen Institut in Berlin-Dahlem statt. Prof. Hermann Thoms, der Gründer der Gesellschaft, hielt den Eröffnungsvortrag.
1920 Ein Streik der Elektrizitätswerker, der bis zum 11. November andauert, legt auch bedeutende Teile des Straßenverkehrs lahm.
1923 Es wird eine Polizeiverordnung über die "Beseitigung gefallener, getöteter oder verunglückter Tiere" erlassen.
1924 Die Preußische Akademie der Wissenschaften wählt Otto Hahn auf ihrer Sitzung zum ordentlichen Mitglied.
1931 James Franck hält bei der gemeinsamen Trauerfeier der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Gesellschaft für technische Physik die Gedächtnisrede für Emil Warburg.
1932 Bei den Reichstagswahlen erreichen in Berlin die KPD mit 31 %, die NSDAP mit 26 % und die SPD mit 23,3 % die meisten Stimmen.
1953 Die im November 1809 gegründete "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" trifft sich zur Feier der Wiederkehr ihres Stiftungstages im Schloßhotel Steglitz.
1956 Wilhelm Ahrens, von 1924 bis 1933 Vorsitzender des Hauptverbandes deutscher Krankenkassen und 1953 zum Stadtältesten ernannt, stirbt in Berlin.
1956 In der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee) findet eine von der SED organisierte Solidaritätskungebung für die Niederschlagung des "konterrevolutionären Putsches" in Ungarn statt.
1958 Das Abgeordnetenhaus paßt die von 1929 stammende "Bauordnung für die Stadt Berlin" den neuen technischen, architektonischen und städtebaulichen Erkenntnissen an.
1960 In mehreren Veranstaltungen begehen bis zum 18. November in Ost-Berlin die Humboldt-Universität ihr 150jähriges und die Charité ihr 250jähriges Bestehen.
1963 25 000 Gaslampen gibt es noch in Ost-Berlin. Sie wurden von 89 Lampenputzern gepflegt.
1974 Mit 7,5 Stunden Sonnenschein erlebt Berlin den ersten heiteren Tag seit Ende September.
1981 Im Hotel Berlin (Lützowplatz, Tiergarten) findet ein Empfang anläßlich des 125jährigen Bestehens des Langenscheidt-Verlages statt.
1981 Bundesforschungsminister von Bülow und der Regierende Bürgermeister von Weizsäcker eröffnen in der Grunewalder Wallotstraße das "Wissenschaftskolleg" zu Berlin.
1982 Anläßlich des 100. Geburtstages der Physiker James Frank und Max Born eröffnet die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in der Potsdamer Straße (Tiergarten) eine Ausstellung "Der Luxus des Gewissens - Physiker in ihrer Zeit".
1984 Justizsprecher Volker Kähne gibt bekannt, daß der 82jährige Paul Reimers am Vortag in seinem Bremer Haus Selbstmord beging. Gegen ihn war als ehemaliger NS-Richter Anklage wegen Mordes in 62 Fällen und wegen versuchten Mordes in 35 Fällen erhoben worden.