Berlin und Cölln

An einem 12. November

1406 Graf Ulrich von Lindow, Herr zu Ruppin, ersucht die Ratsleute zu Berlin und Cölln, seinem Wirt Hans Haken von der fälligen Urbede (Steuer) 110 Schock Groschen zu zahlen.
1660 Daniel Ernst Jablonsky wird in Nassenhuben geboren. Der evangelische Geistliche und Gelehrte war seit 1693 Hofprediger in Berlin.
1685 In Zusammenhang mit der Gründung des "Collegium medicum", der obersten Gesundheitsbehörde Preußens, wird ein Medizinaledikt zur Unterbindung jeglicher Art von medizinischem Dilletantismus erlassen.
1740 König Friedrich II. erläßt ein "Rescript an die Chur-Märckische Krieges- und Domainen-Cammer, wie hoch der Scheffel Gersten-Mehl versteuret und verzieset werden solle, so lange die Noth erfordert, solches zu verbacken, usw.".
1740 König Friedrich II. erläßt ein "Rescript an die Chur-Märckische Landschaft, wie viel bey jetziger Zeit vom Gersten-Mehl an Ziese genommen werden soll". Zur Versorgung der Residenzstädte mit Brot mußte Roggenmehl mit Gerstenmehl gemischt verbacken werden.
1741 König Friedrich II. fährt bei seiner Ankunft in Berlin durch die Breite Straße "unter einem unsäglichen Zulauf von Menschen" zum Schloß. Dort wurde er von der Königin Elisabeth Christine und der Königinmutter "mit ungemeiner Zärtlichkeit empfangen".
1741 Am Vormittag treffen der Prinz und Markgraf Friedrich von Schwedt sowie der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) in Berlin ein.
1741 Nach seiner Ankunft speist König Friedrich II. bei der Königinmutter. Danach gewährte er den Ministern und anderen Standespersonen eine Audienz und nahm die Glückwünsche zu seinem Eintreffen entgegen.
1741 Am Abend des Ankunftstages von König Friedrich II. findet ein "stattliches Souper" statt. Dabei ließen "sich unsere italienischen Virtuosen mit den trefflichsten Konzerten und Kantaten hören".
1741 Der Prinz und Markgraf Carl und der Prinz Wilhelm treffen in Berlin ein.
1741 Kurz nach 12.00 Uhr trifft König Friedrich II. in Begleitung der Prinzen Wilhelm und Ferdinand von Braunschweig, des Obristen Grafen von Wartensleben "zur unbeschreiblichen Freude hiesiger sämtlicher Einwohner" in der Residenz ein.
1742 Über 100 Rekruten, bestimmt für die neu errichteten Regimenter in Schlesien, werden unter einer starken Eskorte aus der Garnison Berlin in Richtung Breslau, Neiße und Hirschberg "abgeführt".
1801 Friedrich Hermann Sonnenschmidt wird in Greifswald geboren. Der Jurist machte sich um die praktische und theoretische Rechtspflege verdient. In Berlin wurde er zum Obertribunalsrat ernannt.
1847 Oberregierungsrat Johann Gottfried Hoffmann, Direktor des Statistischen Büros von 1810 bis 1844 und ab 1828 Mitglied der 1809 gegründeten "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", stirbt in Berlin.
1848 General Friedrich Heinrich Ernst von Wrangel verhängt über Berlin den Belagerungszustand.
1866 Das Kottbusser Ufer (Kreuzberg) wird in Görlitzer Ufer umbenannt.
1877 Die erste kleine Telegraphenstation mit Fernsprechbetrieb beginnt in Friedrichsberg bei Berlin zu arbeiten.
1881 Erich Regener wird in Bromberg geboren. Der Physiker war bis 1938 Professor in Berlin und auf den Gebieten Radioaktivität und Physik der Stratosphäre tätig.
1885 Der Verein "Berliner Presse" eröffnet im Architektenhaus einen Vorlesungszyklus.
1886 Wegen betrügerischer Benachteiligung ihrer Kellner steht die Besitzerin des "Lindencafés", Amalie Hitze, vor der 1. Strafkammer des Landesgerichts I. Frau Hitze sollte, wie die Zahlkellner behaupteten, mit den Zahlmarken manipuliert haben.
1892 Zum 25jährigen Bestehen der Deutschen Chemischen Gesellschaft versammeln sich die Mitglieder der Gesellschaft im Berliner Rathaus.
1913 Der Physiker Albert Einstein wird ordentliches Mitglied und hauptamtlicher Mitarbeiter der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
1918 Der Berliner Arbeiter- und Soldatenrat legt dem Verlag Scherl die Verpflichtung auf, die Zeitung "Rote Fahne" unter der Leitung von Rosa Luxemburg zu drucken und die für Herstellung und Verbreitung erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.
1918 Mehrere Städte und Gemeinden des Zweckverbandes Groß-Berlin bilden den Wohnungsverband Groß-Berlin. Er unterstützte u.a. den Wohnungsbau durch Gewährung von Zuschüssen und Erschließung von Bauland.
1922 Ein Großbrand in der Halle A des Kabel- und Metallwerkes der Siemens-Schuckert-Werke an der Gartenfelder Straße (Spandau) vernichtet mehr als ein Viertel der gesamten Kapazität.
1929 Das "Tageblatt" teilt mit, daß die Berliner Anwaltskammer mit Besorgnis die ansteigende Zahl von Jurastudenten betrachtet, weil schon heute die Rechtsanwaltschaft als überfüllt anzusehen ist.
1930 Max Planck hält im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem einen Vortrag zum Thema "Positivismus und reale Außenwelt".
1932 In Berlin erhält die Schriftstellerin Else Lasker-Schüler den Kleist-Preis.
1933 Die Stadtverordnetenversammlung tagt zum letzten Mal bis zu ihrer Neuwahl nach dem Zweiten Weltkrieg. 1934 wurde sie aufgelöst.
1940 Der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow trifft zu Verhandlungen mit Hitler und Außenminister Ribbentrop in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein. Zur Begrüßung der Gäste erklang erstmals seit 1933 öffentlich die "Internationale".
1945 Bei den Berliner Gaswerken gilt ein vereinfachtes Abrechnungsverfahren. Danach galt für den gesamten Hausverbrauch ein Einheitspreis von 16 Rpf. je Kubikmeter sowie eine monatliche Grundgebühr von 50 Rpf. je Gaszähler.
1945 Die sowjetische Militäradministration erläßt den Befehl 088, um die meteorologische Arbeit in ihrem Geltungsbereich zu stabilisieren.
1945 Die erste Berliner Abendzeitung seit Kriegsende erscheint. Die Militärregierung hatte dem "Kurier" unter Chefredakteur Dr. Carl Helfrich die Lizenz zu diesem Tage erteilt. Durch diese Lizenz durfte das Blatt dreimal wöchentlich herausgegeben werden.
1945 Die Alliierte Kommandantur ordnet an, daß in Berlin am 18. November 1945, um 2 Uhr, die Zeit um eine Stunde zurückgestellt wird.
1946 Das Botanische Museum in Berlin-Dahlem wird wiedereröffnet.
1949 Das neu gegründete "Berliner Ensemble" eröffnet seine Spielzeit mit Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" in der Regie von Bertolt Brecht und Erich Engel im Deutschen Theater in der Schumannstraße.
1953 Der Sender Freies Berlin (SFB) wird in West-Berlin als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt gegründet.
1963 Der Senat ernennt auf seiner 35. Sitzung den Senatspräsidenten beim Kammergericht, Wolfgang Schumann, zum Präsidenten des Landgerichts als Nachfolger des am 31. Juli in den Ruhestand getretenen Walter Mangelsdorf.
1987 Das Schöpfmaschinenhaus B des Wasserwerkes Friedrichshagen wird nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten der Öffentlichkeit als Technisches Museum übergeben.
1989 Die beiden Berliner Bürgermeister Walter Momper und Eberhard Krack eröffnen den neuen Grenzübergang am Potsdamer Platz, nachdem bereits am Vortag die Übergänge Puschkinallee, Eberswalder/Bernauer Straße und Jannowitzbrücke geöffnet worden waren.