Berlin und Cölln

An einem 16. November

1454 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn ersetzt seiner Gemahlin Katharina das ihr zur Morgengabe und zum Leibgedinge verschriebene Schloß Liebenwalde durch die Mühlen zu Berlin und Cölln.
1543 Abt Mathias und der Konvent des Klosters zu Zinna bekunden, daß sie dem Amtmann zu Jüterbog Lippold von Klitzingen ihr Freihaus in der Stralauer Str. 50 zu Berlin mit allem Zubehör für seine dem Kloster geleisteten Dienste zu erblichem Besitz übergeben.
1575 Anna Sydow, die Geliebte des Kurfürsten Joachim II. Hektor, stirbt in der Festung Spandau, wo die "schöne Gießerin" auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Georg, Sohn und Nachfolger Joachim II., festgesetzt worden war.
1698 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine "Gnädigste Decision (Beschluß), wegen der Freyheit des Beicht-Stuhls in Dero Residentzien".
1713 Eine Marktordnung regelt das Marktgeschehen für Berlin bis ins kleinste Detail.
1740 Wegen der Mehlverknappung in den Residenzstädten erläßt König Friedrich II. ein "Rescript an die Chur-Märckische Cammer, daß bis den 1. Maji 1741 erlaubt seyn solle Mehl vom Lande und auswärts einzubringen, und die Accise davor zu entrichten".
1740 "Zum Besten der Berlinischen Gold-Arbeiter" erläßt König Friedrich II. ein "Rescript an die Chur-Märckische Cammer, daß das Einbringen aller Frantzösischen goldenen Dosen, Etuits und dergleichen verbothen sein solle".
1741 199 Mann der Königlichen "Garde zu Fuß" rücken in Berlin ein.
1741 König Friedrich II. begibt sich zu Pferde und mit Gefolge nach Charlottenburg. Von dort reiste er weiter nach Potsdam.
1745 König Friedrich II. begibt sich in Begleitung des Prinzen von Preußen und des Prinzen Ferdinand von Brandenburg zu seiner siegreichen Armee nach Schlesien und nimmt Beförderungen vor.
1749 Johann Theodor Pyl wird in Barth geboren. Nach Studien in Greifswald arbeitete er gemeinsam mit dem Chemiker und Botaniker Weigel und bildete sich später in Berlin zum Arzt, wurde 1778 Doktor und gewann als Feldarzt das Wohlwollen Friedrichs II.
1797 Friedrich Wilhelm II., König von Preußen, stirbt 53jährig im Marmorpalais am Heiligen See bei Potsdam.
1842 Als "Armen-Speisungsgesellschaft" erhalten die seit 1800 in der Kochstraße und der Sophienkirchgasse betriebenen Suppenküchen einen neuen Status. Die Essenausgabe an Bedürftige wurde durch Ausgabe von Suppenmarken geregelt.
1850 Obgleich nach der geltenden Gemeindeordnung das Stadtoberhaupt grundsätzlich nur "Bürgermeister" heißt, wird Heinrich Wilhelm Krausnick als Berliner Stadtoberhaupt per königlichem Erlaß der Titel Oberbürgermeister verliehen.
1850 Die Straße Am Johannistisch (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1857 Der Mathematiker Johann Philipp Gruson, der mit der ersten vom König Friedrich Wilhelm III. unterzeichneten Ernennungsurkunde zum Mitglied der Berliner Akademie wurde, stirbt in Berlin.
1872 Der Magistrat beantragt in der Stadtverordneten-Versammlung die Ausführung des Radial-Systems III der Kanalisation. Damit konnte der Bau der Kanalisation begonnen werden.
1886 Die Omnibusse der Paketfahrgesellschaft für die neue Linie Prenzlauer Straße - Großbeerenstraße fahren erstmals durch die Stadt. Die jeweilige Richtung war mit weißen Buchstaben auf grünem Feld angegeben.
1886 Der Freisinnigen Zeitung zufolge sind die Gesamtausgaben für das Armenwesen auf 8 108 611 Mark angewachsen, wovon 7 038 402 Mark durch Kommunalzuschuß gedeckt werden. Laufende Unterstützung im Monat erhielten 15 998 Personen und 7 355 Kinder.
1888 Der Vieh- und Schlachthof Spandau zur Versorgung der ca. 55 000 Einwohner wird in der Nauener Straße in Betrieb genommen.
1889 Hans Cürlis wird in Niederdorf-Straelen (Geldern) geboren. Der Dokumentarfilmregisseur leitete seit 1919 das Institut für Kulturforschung und das Kulturfilminstitut. Er entwickelte einen Tricktisch und schuf etwa 350 Kulturfilme.
1902 Im Kleinen Theater in der Straße Unter den Linden 44 bringt Max Reinhardt Oscar Wildes "Salome" heraus. Reinhardt führte hier zum ersten Mal offiziell Regie.
1908 Der Bahnhof Ahrensfelde-Friedhof wird eröffnet.
1908 Am Deutschen Theater in der Schumannstraße bringt Max Reinhardt Shakespeares "König Lear" mit Bühnenbildern des Malers Franz Czeschka heraus.
1919 In der Berliner "Urania" hält Hans Bredow, Ministerialdirektor des Reichspostministeriums, einen Experimentalvortrag "Rundfunk für alle".
1933 Die Oberpostdirektion Berlin nimmt um 8 Uhr den Fernsprech-Schnellverkehr zwischen Berlin und Fredersdorf bei Berlin auf. Die Vermittlung wurde per Handbetrieb vorgenommen. Drei-Minuten-Gespräche kosteten 30 Pfennige.
1933 Der Berliner Magistrat beschließt, den Gaspreis für Handwerker und sonstiges Kleingewerbe ab 1. Januar auf 12,5 Pfennige pro Kubikmeter zu senken.
1933 Mitarbeiter des Märkischen Museums entdecken auf einem Grundstück in Spandau zehn frühgermanische Gräber. Sechs in ihrer ursprünglichen Form noch gut erhaltene Urnen belegten, daß es hier vor 3 000 Jahren bereits Feuerbestattungen gab.
1933 Der Faule See in Hohenschönhausen wird vom Berliner Polizeipräsidenten zum Naturschutzgebiet erklärt. Auf 120 000 Quadratmetern Fläche befanden sich wertvolle Tiere und Pflanzen, darunter Waldkauz, Waldohreule, Kuckuck und rotrückiger Würger.
1945 Der Magistrat, Abteilung Ernährung, droht in einer Mitteilung Arbeitgebern, die zum Zwecke der Erlangung von Lebensmittelkarten für "gute Bekannte" Scheinarbeitsverhältnisse bescheinigen oder geleistete Arbeit "aufwerten", mit Gerichtsverfahren.
1950 Das Institut für anorganische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften wird gegründet. Direktor des Instituts war Prof. Dr. Erich Thilo.
1950 Das "Theater der Freundschaft" für Kinder und Jugendliche in der Lichtenberger Parkaue wird eröffnet. Das Theater wurde 1992 umbenannt in "carrousel - Theater an der Parkaue".
1954 Beim Wiederaufbau des beliebten Ausflugslokals "Zenner" im Treptower Park wird Richtfest gefeiert.
1954 In Berlin konstituiert sich die am 17. Oktober gewählte Volkskammer der DDR. Sie wählte den Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert und dessen Stellvertreterin Wilhelmine Schirmer-Pröscher in ihr Präsidium.
1956 Das Bilka-Kaufhaus an der Joachimsthaler Straße (Charlottenburg) wird eröffnet.
1956 Der Ostberliner Magistrat beschließt - einer Regelung für die DDR entsprechend - eine Erhöhung der Renten und der Sozialfürsorgeunterstützung.
1959 Für das neue Lehrgebäude des Institutes für Allgemeine und Kernverfahrenstechnik der Technischen Universität von West-Berlin wird Richtfest gefeiert.
1960 Prof. Walter Ruske hält anläßlich eines Festkolloquiums der Chemischen Institute der Humboldt-Universität einen Vortrag "Berliner Chemiker aus vier Jahrhunderten".
1960 Erich Thilo hält auf dem Festkolloquium der Fachrichtung Chemie anläßlich der 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin im Emil-Fischer-Hörsaal des I. Chemischen Instituts einen Vortrag über die Problematik der anorganischen Chemie im Institut.
1961 Das Abgeordnetenhaus billigt einstimmig das Gesetz zum Staatsvertrag der Länder vom 6. Juni 1961 (Bundesgesetz) über die Errichtung der Anstalt öffentlichen Rechts "Zweites Deutsches Fernsehen" (ZDF).
1968 Der Meteorologe und Geophysiker Otto Lucke, von 1962 bis 1968 Direktor des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Humboldt-Universität, stirbt in Berlin.
1970 In der Tauentzienstraße, der Kleiststraße und der Hauptstraße in Schöneberg werden die ersten gesonderten Busspuren in Betrieb genommen.
1973 In Berlin gibt es Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten der Stärke 8 bis 10.
1975 Anläßlich des 100. Geburtstages des Berliner astronomischen Schriftstellers Bruno Hans Bürgel findet in der Archenhold-Sternwarte eine Festveranstaltung statt.
1984 Auf dem Landesparteitag der Berliner CDU im ICC zieht der Regierende Bürgermeister Diepgen eine positive Bilanz der Senatspolitik seit Übernahme der Regierungsverantwortung durch seine Partei 1981 ("Wir haben Berlin wieder in Ordnung gebracht").
1986 Die Jahresvollversammlung des Türkischen Bundes für Gleichberechtigung in Berlin findet erstmals im Rathaus Schöneberg statt.