Berlin und Cölln

An einem 23. November

1685 Unter Leitung des Oberhofmarschalls Joachim Ernst von Grumbkow wird eine Kommission für französische Angelegenheiten im Generalkriegskommissariat zur Prüfung der Ansprüche der Réfugiés (Flüchtlinge) nach dem Edikt von Potsdam gebildet.
1708 Eine Judenkommission wird in Berlin eingerichtet, die bis 1750 die Angelegenheiten der Juden in Preußen regelte.
1731 König Friedrich Wilhelm I. erlaubt seinem Sohn, dem späteren König Friedrich II., wieder das Betreten des Schlosses. Der König hatte ihn wegen eines mit seinem Freund H. von Katte gefaßten Plans einer englischen Doppelhochzeit einsperren lassen.
1801 Schillers "Die Jungfrau von Orleans" hat seine Berliner Premiere.
1804 Friedrich Werner von Podewils, Königlich-Preußischer Obermarschall und Kammerherr, stirbt im Alter von 64 Jahren in Berlin. Er diente dem Königshaus über 40 Jahre.
1816 Robert Gustav Moritz Springer (Pseudonym: Adam Stein) wird in Berlin als Sohn eines Goldschmiedes in Berlin geboren. Als freier Schriftsteller schrieb er u.a. 1871 "Gräfin Lichtenau" und 1873 "Devrient und Hoffmann".
1826 Der Astronom Elert Bode stirbt in Berlin. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und seit 1786 Direktor der Berliner Sternwarte.
1843 Oskar Frölich wird in Bern (Schweiz) geboren. Der Techniker wirkte in Berlin auf den Gebieten der Elektrotechnik, Telegraphie, Elektrochemie und Sonnenwärme.
1882 Generalleutnant Karl Georg Gustav Freiherr von Willisen wird zum Gouverneur von Berlin ernannt.
1885 Der Frauengroschenverein veranstaltet einen Wohltätigkeitsbasar.
1906 Auf einer außerordentlichen Sitzung der Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin im Hörsaal des Physikalisch-Chemischen Institutes der Berliner Universität wird die Satzung der Gesellschaft angenommen.
1912 In Berlin beginnt die zweitägige Gesamtsitzung des "Deutschen Ausschusses für den mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht" (DAMNU).
1920 Auf einer Kundgebung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft im Plenarsaal des Reichstages sprechen Adolf Harnack über "Wissenschaft und Kultur" und Fritz Haber über "Wissenschaft und Wirtschaft".
1921 Aufgrund einer Polizeiverordnung findet in Berlin eine allgemeine Rattenbekämpfung statt.
1922 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Satzung für das Nachrichtenwesen der Stadt Berlin. Darin wurden die Aufgaben des Nachrichtenamtes als zentrale Stelle der Stadt geregelt.
1923 Wegen der notwendigen Unterbringung des Arbeitsamtes muß die 1. Volksschule in Schöneberg auf sechs andere Schulgebäude verteilt werden.
1932 Die Operette "Glückliche Reise" von Eduard Künneke mit Lizzi Waldmüller wird im Theater am Kurfürstendamm uraufgeführt.
1933 Die Reichsregierung erwirbt das seit vier Jahren leerstehende Gebäude der "Deutschen Bank und Discountgesellschaft" Unter den Linden, Charlotten- und Behrenstraße. In dem Gebäude sollten bisher getrennt untergebrachte Ministerien Platz finden.
1943 Die BVG-Hauptverwaltung in der Köthener Straße wird durch Luftangriffe zerstört.
1943 In der Nacht vom 23. zum 24. November wird das Haus mit der Geschäftsstelle der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft durch Bomben zerstört. Die Geschäftsstelle wurde in die Danziger Straße 62 (Prenzlauer Berg) verlegt.
1943 Berlin erlebt den wohl schwersten Luftangriff. Wie zahlreiche andere Gebäude brannte das Kaufhaus des Westens in der Tauentzienstraße (Schöneberg) fast völlig aus.
1943 Die Dreifaltigkeitskirche brennt nach einem Bombenangriff aus. Ihr berühmtester Prediger war Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher.
1943 Bei einem Fliegerangriff auf Berlin verbrennt der 1935 in Betrieb genommene Fernsehsender "Paul Nipkow" in Charlottenburg.
1946 Der erste Berliner Magistrat der Nachkriegszeit beendet mit einer Schlußsitzung seine Tätigkeit.
1961 Eine neue Satzung für die Versuchsanstalt für Luftfahrt, nun Verein "Deutsche Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V.", tritt in Kraft. Sitz des Vereins blieb Berlin; die Eintragung erfolgte in das Amtsregister Charlottenburg.
1965 Der Geologe Martin Donath, Professor für Lagerstättenforschung und Rohstoffkunde an der Technischen Universität Berlin, stirbt in Berlin.
1973 Herbert von Karajan, langjähriger Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters, wird in West-Berlin zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1975 Mit einer Tiefsttemperatur von -8,8°C (gemessen am Meteorologischen Institut in Dahlem) ist die vergangene Nacht die kälteste in Berlin seit Dezember 1973.
1976 Die ersten Schneeflocken des Berliner Winters 1976/77 fallen.
1983 Dem 79jährigen Friedrich Wegehaupt (CDU) wird die Urkunde über die Verleihung der Würde eines Stadtältesten überreicht, u.a. für sein fast zweieinhalb Jahrzehnte ehrenamtliches Wirken in Flüchtlings- und Lastenausgleichsangelegenheiten.
1985 In der Deutschen Staatsoper in Ost-Berlin wird das Ballett "Das verschenkte Weinen" von Günter Neubert uraufgeführt.
1986 Bei einer Präsentation des Vereins "Berliner für den Reichstag" schlägt der Bulgare Christo bei der Vorstellung seines Verhüllungsmodells vor, das seit 15 Jahren verfolgte Projekt 1988, wenn Berlin "europäische Kulturhauptstadt" wird, zu verwirklichen.
1988 Der Verleger und Schriftsteller Wieland Herzfelde, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.
1989 Im Ost-Berliner Kino "International" wird der in der DDR bislang verbotene, 1966 entstandene Film "Spur der Steine" gezeigt. Unter den Gästen war auch Hauptdarsteller Manfred Krug.