Berlin und Cölln

An einem 21. Dezember

1323 Die mehr als 20 Städte der Mittelmark und der Niederlausitz, darunter auch Berlin und Cölln, die sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben, informieren den Magistrat der Stadt Stendal darüber und fordern ihn zum Beitritt auf.
1323 22 märkische Städte, darunter Berlin, Cölln, Spandau und Köpenick, schließen sich zu einem Städtebund zur Erhaltung des Landfriedens zusammen.
1415 Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg bestätigt die Privilegien von Berlin-Cölln.
1450 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verkauft den Vorstehern der St.-Gertrauden-Kapelle vor Berlin Hebungen aus Lichterfelde.
1538 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt einen zwischen dem Kloster Spandau und den Gebrüdern Joachim und Asmus von Bredow vorgenommenen Tausch von Gütern in Dyrotz, Wustermark und Roskow.
1702 König Friedrich I. erläßt ein "Patent, wegen Bestrafung derer, so an denen auf der Strasse in Residentzen stehenden Laternen sich vergreifen". Diese "Freveltaten" wurden mit Leib- und Lebensstrafen geahndet. Anzeiger erhielten eine Belohnung von 10 Rtl.
1714 König Friedrich Wilhelm I. erneuert den Residenzstädten Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt alle Privilegien und gibt ihnen eine Generalkonfirmation.
1806 Die vom Brandenburger Tor herabgenommene und zerlegte Quadriga von Schadow wird, in 12 Kisten verpackt, auf dem Wasserweg nach Paris transportiert, ebenso wie 96 Kisten mit Gemälden, antiken Bildwerken und Büsten aus den preußischen Schlössern.
1829 In Berlin wird eine Schneehöhe von 80 cm gemessen, obwohl das langjährige Mittel der maximalen Schneehöhe in der Stadt nur bei 40 cm liegt.
1851 Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen, von 1833 bis 1851 Direktor der Singakademie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und der Friedrichwerderschen Gemeinde, Chauseestraße 126.
1859 Das Viktoria-Theater in der Münzstraße (Mitte) wird eröffnet.
1868 Die Tempelherrenstraße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
1876 Die neue "Artillerie- und Ingenieurschule" wird gegenüber der königlichen Baumschule "100 Schritt südöstlich von Charlottenburg" (Fasanenstraße) eröffnet.
1877 In der Generalversammlung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin spricht August Wilhelm Hofmann Gedächtnisworte für den Chemiker Alphons Oppenheim.
1883 C. B. Reichert, Direktor des anatomisch-zootomischen Museums der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
1886 Auf fast allen Berliner Bahnhöfen sind Zugverspätungen an der Tagesordnung. Teils war der starke Schneefall Ursache der Verspätungen, noch mehr aber verzögerte der große Postverkehr vor den Feiertagen den Verkehr.
1886 Der Berliner "Erfinder" Hartwig Bernhöft erhält ein Patent für einen "Beinkleidauszieher für beleibte Herren".
1889 Der Techniker Carl Lorenz stirbt in Berlin. Lorenz war der Gründer der Firma "Telegraphenbauanstalt, Fabrik für elektrisches Licht, elektrische Eisenbahnen, Kunst und Industrie", später C. Lorenz AG.
1895 Mit 72 Einwohnern je Grundstück ist Berlin das dichtbesiedelste Wohnzentrum der Welt. Nach einer amtlichen Volkszählung lebten 1 666 304 Einwohner in den Verwaltungsgrenzen der Stadt.
1904 Die Gesellschaft Urania erwirbt das Grundstück Taubenstraße 48/49 (Mitte).
1918 Karl Liebknecht spricht auf der Trauerkundgebung in der Siegeshalle für die Opfer des konterrevolutionären Putsches am 06. Dezember 1918.
1920 An der Berliner Universität werden die Wahlen zum Studentenparlament abgeschlossen. Als stärkste Partei wurde mit 28 von 100 Sitzen die Deutsche Finkenschaft gewählt. Sie trat zusammen mit dem Waffenring, der deutschen Gruppe und den Katholiken auf.
1923 In einem Pachtvertrag zwischen der Stadt Berlin und der "Berliner Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft" (BEWAG) übernimmt diese sämtliche Anlagen, Einrichtungen, Rechte und Verbindlichkeiten der Berliner Stromversorgung auf 50 Jahre.
1925 Amelie (Melli) Beese-Boutard, die erste deutsche Fliegerin eines Motorflugzeuges, nimmt sich in Berlin das Leben.
1928 Ein Feuer, das in der vorangegangenen Nacht ausgebrochen war, vernichtet auf dem Gelände des Seebades Friedrichshagen, Müggelseedamm 216, einen beträchtlichen Teil der hölzernen Badekabinen des Männerbades.
1930 Mit den Strecken "Friedrichsfelde - Alexanderplatz (Mitte)" und "Bergstraße (Neukölln) - Grenzallee" werden die letzten Abschnitte der Berliner U-Bahn vor dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellt.
1930 Vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte haben sich Hagenberg und Goebbels wegen Beleidigung zu verantworten. Sie erschienen nicht unter Bezugnahme auf ihre Immunität, so daß der Prozeß vertagt werden mußte.
1931 Der Generalarzt Fritz Timann, Sanitätsinspekteur und von 1915 bis 1931 dreizehnter "Zwingherr" (Vorsitzender) der "Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin", der er seit 1909 angehörte, stirbt in Berlin.
1933 In Spandau wird ein Oberleitungsomnibus in Betrieb genommen. Er verband den Hauptbahnhof Spandau mit der Kolonie Staaken.
1933 Die oberste SA-Führung erläßt für die Silvesternacht ein allgemeines Uniformverbot für ihre Mitglieder. Ausgenommen waren Wachen und zum Dienst eingeteilte Personen.
1933 In einer Denkschrift äußert Johannes Stark, neu ernannter Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, seine Vorstellungen zum Neubau der Anstalt.
1933 Die Winter-Sonnenwendfeier der Berliner Studenten, die an diesem Tage auf dem Wittenbergplatz stattfinden sollte, wird abgesagt. Sie wurde kurzfristig ohne genaue Ortsangabe nach außerhalb von Berlin verlegt.
1945 Die "Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin" wird in "Akademie der Wissenschaften zu Berlin" umbenannt.
1946 Die Berliner Philharmoniker spielen unter dem rumänischen Dirigenten Sergiu Celibidache die Siebente Symphonie von Dmitri D. Schostakowitsch erstmals vor deutschem Publikum.
1948 Die Alliierte Kommandantur für Berlin, deren Tätigkeit durch das Ausscheiden der sowjetischen Vertreter eingestellt worden war, nimmt ihre Tätigkeit wieder auf. Vertreten waren jedoch nur die drei westlichen Besatzungsmächte.
1949 Die Frankfurter Allee erhält den Namen Stalinallee.
1950 Der katholische Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos stirbt an einem Herzinfarkt. Beigesetzt wird er zunächst auf dem Friedhof St. Hedwig. 1968 wurden seine sterblichen Überreste in die Krypta der St.-Hedwigs-Kathedrale übergeführt.
1952 Der Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert übergibt 1 148 Anrechtsscheine für Neubauwohnungen in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).
1952 Das Fernsehen der DDR nimmt seine öffentliche Programmtätigkeit in Adlershof auf. Es begannen tägliche Versuchssendungen.
1954 Die im Krieg zerstörte und wiedererbaute Jannowitzbrücke wird dem Verkehr übergeben. Sie ist 75 m lang und 35 m breit.
1967 Die letzte Betriebsfahrt von Straßenbahnen auf öffentlichen Straßen in Berlin (West) erfolgt.
1972 Bundesminister Egon Bahr und DDR-Staatssekretär Michael Kohl unterzeichnen in Ost-Berlin den "Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR" (Grundlagenvertrag).
1984 Das Musical "Peter Pan oder Das Märchen von dem Jungen, der nicht groß werden wollte" nach dem gleichnamigen Schauspiel von James M. Barrie erlebt im Theater des Westens (Charlottenburg) seine deutsche Erstaufführung.
1984 Gerd Natschinskis Musical "Planet der Verliebten" hat im Metropol-Theater in der Friedrichstraße Uraufführung.
1985 Verdis Oper "Die Sizilianische Vesper" hat in der Staatsoper Unter den Linden in der Regie von Erhard Fischer Premiere. Hauptdarsteller waren Jürgen Freier und Penka Christowa.