Erich Fromm 1900-1980

23. März: Erich Fromm wird in Frankfurt/Main als Sohn des jüdischen Weinhändlers Naphtali Fromm und dessen Frau Rosa (geb. Krause) geboren.

Fromm beginnt sich intensiv mit Talmudstudien und mit den Schriften von Ernst Bloch zu beschäftigen.

Nach dem Abitur studiert Fromm in Frankfurt/Main zwei Semester Jura.

In Heidelberg studiert er Soziologie, Psychologie und Philosophie und setzt seine Talmudstudien fort.

Fromm ist Mitgründer des Freien Jüdischen Lehrhauses und arbeitet mit Walter Benjamin zusammen.

Promotion über "Das jüdische Gesetz. Ein Beitrag zur Soziologie des Diaspora-Judentums".

Heirat mit der Psychoanalytikerin Frieda Reichmann.
Fromm wendet sich vom orthodoxen Judentum ab und stellt seine religiösen Studien ein.

In München studiert er Psychologie und Psychiatrie bei Karl Landauer (1887-1945).

Mitbegründung des Süddeutschen Instituts für Psychoanalyse in Frankfurt/Main.
Abschluss seiner Ausbildung am Psychoanalytischen Institut in Berlin.

Fromm wird von Max Horkheimer (1895-1973) an das Frankfurter Institut für Sozialforschung berufen. Dort arbeitet er mit Herbert Marcuse und Theodor W. Adorno zusammen.

Trennung von Frieda Reichmann, von der er 1942 geschieden wird.

Fast ein volles Jahr verbringt Fromm wegen einer Tuberkulose-Erkrankung in Davos (Schweiz).

Zusammen mit dem Institut für Sozialforschung emigriert er nach New York und eröffnet dort eine psychoanalytische Praxis.

Fromm hält Vorlesungen an der New-Yorker Columbia-Universität.

Austritt aus dem Institut für Sozialforschung, womit er gegen die Aufnahme Adornos als volles Institutsmitglied protestiert.

Fromm erhält die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.

Mit seinem Buch "Die Furcht vor der Freiheit" wird er zum bedeutenden Vertreter der Neo-Psychoanalyse, welche die Psychoanalyse Sigmund Freuds anders interpretiert und andere Triebe sowie gesellschaftliche Faktoren betont.

Professor für Psychologie in Vermont (USA).

Heirat mit Henny Gurland.

Veröffentlichung von "Psychoanalyse und Ethik".

Fromm siedelt nach Mexico City über, wo er eine Praxis eröffnet.

Außerordentliche Professur für Psychoanalyse an der Staatsuniversität in Mexico City.

Tod seiner zweiten Ehefrau.

Fromm heiratet Annis Freeman, mit der er nach Cuernavaca in der Nähe von Mexico City umzieht.

Sein Buch "Die Kunst des Liebens" wird über die Fachwelt hinaus ein großer Erfolg.

Engagement in der amerikanischen Friedensbewegung gegen die Atomwaffenpolitik der USA.

Eröffnung des Mexikanischen Psychoanalytischen Instituts.

Fromm wird emeritiert und gibt zusammen mit Marcuse, Bloch und anderen das Sammelwerk "Humanist Socialism" heraus.

Nach einem Herzinfarkt zieht er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

Fromm siedelt nach Muralto (Tessin) über, wo er bereits zahlreiche Sommeraufenthalte verbracht hat.

Veröffentlichung von "Haben oder Sein".

Fromm erleidet einen zweiten Herzinfarkt.

18. März: Erich Fromm stirbt in Muralto. Fünf Tage nach seinem Tod erscheint die Gesamtausgabe seiner Werke.

Postume Verleihung der Frankfurter Goethe-Plakette.