Edwin Redslob 1884-1973

22. September: Edwin Redslob wird in Weimar als Sohn des Kunstprofessors Ernst Redslob und dessen Frau Marie (geb. Raumer) geboren.

Er studiert Kunst- und Literaturwissenschaften in Weimar und Heidelberg.

Redslob promoviert mit der Arbeit "Die fränkischen Epitaphien im 14. und 15. Jahrhundert".

Praktikum am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.

Assistent des Direktors am Nationalmuseum Aachen.

Als Kunsthistoriker ist er an Museen in Bremen, Weimar und Heidelberg beschäftigt.

20. Oktober: Er heiratet Charlotte Hardtmuth. Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.

Redslob wird Direktor des Angermuseums in Erfurt.

1. Oktober: Berufung zum Leiter der württembergischen Kunstsammlungen, Redslob gibt den Posten im Mai/Juni 1920 wieder auf.

Januar: Er wird zum Reichskunstwart, der für alle staatlichen Kunst- und Kulturfragen zuständig ist, ernannt und tritt das Amt im Juli 1920 in Berlin an.
Seine erste Aufgabe ist die Vergabe des Auftrags zur Gestaltung eines Reichswappens für die Weimarer Republik. Redslob erteilt dem Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff den Auftrag, dessen Entwurf aber nicht umgesetzt wird.

In der Funktion des Reichskunstwarts organisiert und gestaltet Redslob die "Traditions- und Gedenkfeier der Weimarer Republik für die Revolution 1848" im Berliner Reichstag.

April: Er distanziert sich von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), in die er eintreten soll. Daraufhin wird er vom NS-Regime aus allen Ämtern entlassen.

Redslob veröffentlicht den autobiografisch geprägten kunstgeschichtlichen Abriss "Ein Jahrhundert verklingt".

Aufgrund eines Rückenleidens muss er aus gesundheitlichen Gründen nicht am Zweiten Weltkrieg teilnehmen.
Redslob widmet sich der kunsthistorischen Forschung und betätigt sich als Schriftsteller und Übersetzer. In dieser Zeit entstehen Arbeiten zur kunstgeschichtlichen Entwicklung Berlins und zum Leben Goethes.

Herbst: Nach Kriegsende gehört er zu den Gründern der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel".

Er ist bemüht, in Deutschland verstreute und verschollene Kunstschätze ausfindig zu machen und zusammenzutragen.

Redslob ist Mitinitiator der Gründung der Freien Universität Berlin (FU) im Westteil der Stadt.
Er entwirft das bis heute verwendete Emblem der Universität mit den Grundwerten der Wissenschaft "Veritas, Iustitia, Libertas" (Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit).

An der FU ist er Professor für Kunst- und Kulturgeschichte.

Auf Einladung des Rektors der Columbia University New York, General Dwight D. Eisenhower, besucht er die Vereinigten Staaten von Amerika, um verschiedene Universitätssysteme des Landes kennenzulernen.

Redslob ist Rektor der Freien Universität.

Er gehört zu den Mitbegründern des Berlin-Museums.

Ihm wird das Große Bundesverdienstkreuz und die Ernst-Reuter-Medaille verliehen.

Seine umfangreiche Goethe-Sammlung überlässt Redslob der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung in Düsseldorf.

24. Januar: Edwin Redslob stirbt in Berlin.