Benito Mussolini 1883-1945

Politiker

  • 1883
    29. Juli: Benito Mussolini wird in Dovia di Predappio (Emilia Romagna) als Sohn des Schmieds Alessandro Mussolini und dessen Frau Rosa geboren.
  • 1892
    Er besucht die Internatsschule in Faenza (Emilia Romagna).
  • 1894
    Wegen eines Messerangriffs wird er aus dem Internat verwiesen und wechselt auf die Oberschule in Forlimpopoli nahe seiner Heimatstadt.
  • 1901
    Mussolini schließt seine Ausbildung mit dem Grundschullehrer-Diplom ab.
    Er tritt der Sozialistischen Partei Italiens (PSI) bei.
  • 1901/02
    Grundschullehrer in Gualtieri (bei Reggio Emilia).
  • 1902
    Um sich dem Militärdienst zu entziehen, siedelt er in die Schweiz über. Er arbeitet dort als Bauarbeiter, Sekretär und Übersetzer.
  • 1905/06
    Nach seiner Amnestierung als Deserteur kehrt er nach Italien zurück und leistet den Militärdienst ab.
  • 1906-1909
    Er arbeitet wieder als Grundschullehrer und engagiert sich in der sozialistischen Bewegung.
  • 1909
    Mussolini arbeitet in Triest (Istrien) als Herausgeber einer Arbeiterzeitung und wird nach wenigen Monaten von den österreich-ungarischen Behörden ausgewiesen. Er geht nach Forlì (Emilia Romagna) und gibt dort eine eigene sozialistische Zeitung heraus.
  • 1910
    Beziehung mit der siebzehnjährigen Rachele Guidi und Geburt der ersten Tochter.
  • 1911
    Mussolini ruft zum Generalstreik gegen den italienischen Eroberungskrieg in Libyen auf und wird zu einer fünfmonatigen Haft verurteilt. Bis 1915 muss er insgesamt elf Mal ins Gefängnis.
  • 1912
    Juli: Er wird in den Exekutivausschuss der PSI berufen.
    November: Mussolini wird Chefredakteur der sozialistischen Tageszeitung "Avanti" in Mailand, deren Auflage bald darauf von 20.000 auf 100.000 Exemplare anwächst.
  • 1914
    29. Juli: Mussolini unterzeichnet zunächst das Anti-Kriegsmanifest seiner Partei.
  • 1915
    31. August: Mussolini wird Soldat.
    Heirat mit Rachele Guidi.
  • 1917
    Februar: Er wird zum Oberfeldwebel befördert und kurz darauf schwer verwundet.
  • 1919
    23. März: Mussolini beteiligt sich an der Gründung der "fasci di combattimento". Diese rechtsgerichteten Verbände von Kriegsteilnehmern eint die Forderung nach einer autoritären Ordnung und einer Revision der Friedensverträge zugunsten Italiens.
  • 1921
    15. Mai: Die Faschisten erringen bei den Wahlen zum italienischen Parlament 34 Sitze. Mussolini ist mittlerweile zum führenden Politiker der Rechten geworden und wandelt die "fasci" in die Nationalfaschistische Partei (PNF) um.
  • 1922
    27.-30. Oktober: In der innenpolitischen Krise der sozialistischen Massenstreiks nutzt Mussolini die Bürgerkriegsangst und droht mit einer Machtübernahme ("Marsch auf Rom"). König Viktor Emanuel III. beruft ihn zum Ministerpräsidenten und übergeht damit das Parlament.
  • 1924
    6. April: Mit dem von Mussolini erlassenen neuen Wahlgesetz erhalten die Faschisten bei den Parlamentswahlen eine Zweidrittelmehrheit.
  • 1925
    3. Januar: Mussolini übernimmt die Verantwortung für die Ermordung des oppositionellen Sozialisten Giacomo Matteotti (1885-1924) durch Faschisten. Es folgt der Aufbau der Diktatur, mitgetragen durch Dekrete des Königs.
  • 1926
    Verbot aller Parteien außer der PNF und Einrichtung von Sondergerichten zur Unterdrückung jeglicher Opposition.
    Auf Mussolini werden mehrere Attentate verübt, die alle misslingen.
  • 1928
    Gründung des "Faschistischen Großen Rats".
  • 1929
    11. Februar: Mit den Lateranverträgen erkennen sich Vatikan und Italien nach 58 Jahren gegenseitig als eigenständige Staaten an. Die Lösung der Vatikanfrage und die Versöhnung mit der katholischen Kirche erhöhen das Ansehen Mussolinis im Volk.
  • 1934
    14./15. Juni: Erstes Treffen mit Adolf Hitler in Venedig.
  • 1935
    Oktober: Italien beginnt den langgeplanten Krieg gegen Abessinien (heute: Äthiopien).
  • 1936
    9. Mai: Mit der Eroberung Abessiniens ruft Mussolini das italienische "Imperium" aus und fordert die Vormachtstellung Italiens im Mittelmeerraum.
    1. November: Nach einem Bündnisvertrag mit Hitler unterstreicht Mussolini in einer Rede die engen deutsch-italienischen Beziehungen in der "Achse Rom-Berlin".
  • 1937
    Nach einem Besuch Mussolinis in Deutschland verlässt Italien den Völkerbund und tritt dem "Antikominternpakt" zwischen Deutschland und Japan bei.
  • 1938
    29. September: Mussolini vermittelt beim Münchener Abkommen zwischen Hitler und den Westmächten. Trotz dieses Prestigeerfolgs gerät er immer mehr in Abhängigkeit von Hitler und führt auch in Italien antisemitische Rassengesetze ein.
  • 1939
    April: Italienische Truppen besetzen Albanien.
  • 1940
    10. Juni: Italien erklärt Frankreich und Großbritannien den Krieg.
    Oktober: Nach dem Abschluss des "Dreimächtepakts" mit Deutschland und Japan beginnt der italienische Angriff auf Griechenland.
  • 1941
    Die Italiener müssen sich aus Abessinien zurückziehen.
  • 1943
    9. Juli: Die Invasion der Alliierten auf Sizilien schwächt Mussolinis innere Position und stärkt die Streikbewegung gegen die faschistische Herrschaft.
    24./25. Juli: Mussolini wird durch den "Faschistischen Großen Rat" abgesetzt und auf Anordnung Viktor Emanuels III. verhaftet.
    12. September: Deutsche Fallschirmtruppen befreien Mussolini aus seiner Internierung auf dem Gran Sasso (Abruzzen) und bringen ihn zu Hitlers Hauptquartier "Wolfsschanze".
    23. September: Mit deutscher Hilfe bildet Mussolini eine faschistische Gegenregierung und ruft die "Soziale Republik Italien" aus. Von Salò (am Gardasee) aus versucht Mussolini, die Herrschaft in Nord- und Mittelitalien wiederzuerlangen. Er bleibt aber ein Instrument der deutschen Besatzungstruppen.
  • 1944
    5. Juni: Die Allierten erobern Rom. Das Gebiet der Republik von Salò verringert sich ständig mit dem Rückzug der deutschen Truppen.
  • 1945
    27. April: Nach erfolglosen Verhandlungen mit der Widerstandsbewegung versucht Mussolini nach Deutschland zu fliehen und wird am Comer See von italienischen Widerstandskämpfern gefangengenommen.
    28. April: Benito Mussolini wird mit seiner Geliebten Clara Petacci in Giuliano di Mezzegra (Comer See) erschossen. Ihre geschändeten Leichen werden öffentlich aufgehängt.
Manfred Wichmann
14. September 2014

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