Ernst Niekisch 1889-1967

Schriftsteller, Politiker

  • 1889
    23. Mai: Ernst Karl August Niekisch wird als Sohn eines Feilenhauers in Trebnitz geboren.
    Besuch der Volks- und Realschule und Abschluss des Lehrerseminars, danach Volksschullehrer in Augsburg.
  • 1917
  • 1918/19
    Vorsitzender des "Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates" in München.
  • 1919-1922
    Niekisch wird als Mitglied der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) in den Bayerischen Landtag gewählt.
    Juni: Niekisch wird aufgrund seiner sozialistischen Aktivitäten des Hochverrats angeklagt und zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt, die er wegen seines Abgeordnetenmandats jedoch nicht antreten muss.
  • 1922
    Nach der Vereinigung der USPD mit der SPD ist er kurzfristig Vorsitzender der Landtagsfraktion in Bayern.
  • 1923
    Herbst: Niekisch legt sein Mandat nieder und wird Sekretär des "Deutschen Textilarbeiterverbandes" in Berlin.
  • 1926-1934
    Als Herausgeber der Zeitschrift "Der Widerstand" tritt er für eine nationalbolschewistische und antiwestliche Politik ein. Die Synthese von extremem Nationalismus und revolutionär-sozialistischen Elementen bleibt nicht ohne Wirkung auf den linken Flügel der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) um Gregor Strasser und Ernst Röhm.
  • 1932
    Veröffentlichung der Schrift "Hitler - ein deutsches Verhängnis", in der er vor Adolf Hitler und der Gefahr einer nationalsozialistischen Machtübernahme warnt.
  • 1933
    Nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten ist Niekisch bemüht, nicht nur den Widerstand sozialistischer Gruppen zusammenzuhalten, sondern sucht auch Kontakte zu national-konservativen Widerstandsgruppen herzustellen.
  • 1937
    22. März: Als Gegner des Nationalsozialismus wird er wegen konspirativer Tätigkeit von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet.
  • 1939
    10. Januar: Niekisch wird vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats und Fortführung einer politischen Partei zu lebenslanger Zuchthaushaft verurteilt.
  • 1945

    April: Durch schwere körperliche Misshandlung teilweise gelähmt und später fast völlig erblindet, wird Niekisch von der Roten Armee aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit.
    Übersiedlung nach Berlin und Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD).

  • 1948
    Professor der Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
  • 1949
    Als Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wird Niekisch in die Volkskammer delegiert.
  • 1954
    Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes vom 17. Juni 1953 geht er auf Distanz zur SED und legt alle politischen Ämter nieder.
  • 1963
    Nach Kritik an dem Regierungssystem der DDR, Austritt aus der SED und Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland.
  • 1967
    23. Mai: Ernst Niekisch stirbt in West-Berlin.
Daniel Wosnitzka
14. September 2014

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