Franz Ritter von Epp 1868-1946

Militär, Politiker

  • 1868
    16. Oktober: Franz Ritter von Epp wird als Sohn des Malers und Akademieprofessors Rudolf Epp und dessen Frau Katharina (geb. Steibel) in München geboren.
  • ab1887
    Nach dem Abitur wird Epp Berufssoldat in einem bayerischen Infanterieregiment.
    Er wird in die Kriegsakademie in München kommandiert.
  • 1896
    Beförderung zum Oberleutnant.
  • 1900/01
    Mitglied des - anlässlich des Boxeraufstands nach China entsandten -ostasiatischen Expeditionskorps.
  • 1904-1906
    Als Kompaniechef nimmt Epp an den Kämpfen gegen die Herero in Deutsch-Südwestafrika teil.
  • 1914-1918
    Im Ersten Weltkrieg ist er Kommandeur des bayerischen Infanterie-Leibregiments in Frankreich, Südtirol, Serbien und Rumänien.
    Für seine militärischen Verdienste wird Epp mit dem Bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet und in den Ritterstand erhoben.
  • 1919
    8. Februar: Mit Unterstützung des Reichswehrministeriums stellt er in Thüringen ein nach ihm benanntes Freikorps zur Niederschlagung der Münchener Räteregierung auf.
    Das Freikorps Epp ist für die Ermordung des Anarchisten Gustav Landauer (1870-1919) ebenso verantwortlich wie für das Massaker an den Mitgliedern eines Münchener katholischen Arbeitervereins.
  • 1920
    Vor dem Lüttwitz-Kapp-Putsch nehmen die Putschisten Verbindung zu Epp auf, der sich aber an dem Umsturzversuch nicht aktiv beteiligt.
    April: Das Freikorps Epp bekämpft im Ruhrgebiet und in Hamburg kommunistische Aufstände.
    Epp nimmt durch Kontakte mit dem Reichswehrhauptmann Ernst Röhm enge Fühlung mit rechtsradikalen Wehrverbänden in Bayern auf.
    Durch Vermittlung Röhms gelingt es ihm auch, mit Geldern der Reichswehr und von bayerischen Industriellen den "Völkischen Beobachter" als ein Sprachrohr der neu gegründeten Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zu erwerben. Als konservativer Monarchist tritt er jedoch der NSDAP nicht bei.
  • 1923
    31. Oktober: Wegen seiner Verbindung zu rechtsradikalen Kreisen mit der Versetzung bedroht, scheidet Generalleutnant Epp freiwillig aus der Reichswehr aus.
    9. November: Beim Hitler-Putsch verhält er sich abwartend und distanziert sich sofort nach dem Fehlschlag von diesem.
  • 1928
    Epp, der nach seinem Ausscheiden aus dem Militär Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP) geworden ist, tritt zur NSDAP über, die ihm ein Reichstagsmandat angeboten hat. Er hat dieses Mandat bis 1945 inne.
  • 1932
    Die NSDAP entsendet ihn zur Abrüstungskonferenz nach Genf (Februar) und zur Reparationskonferenz nach Lausanne (November).
    September: Er wird zum Reichsleiter des Wehrpolitischen Amtes der NSDAP beim Stabe der Obersten SA-Führung ernannt.
  • 1933
    9. März: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erhält Epp das Amt des bayerischen Reichskommissars, der die Befugnisse der Obersten Landesbehörde wahrnimmt.
    7. April: Nach dem Rücktritt der rechtmäßig gewählten bayerischen Landesregierung im Zuge der "Gleichschaltung" der Länder mit dem Reich wird Epp Reichsstatthalter in Bayern.
  • 1934
    Mai: Er tritt als Reichsleiter an die Spitze des neu gegründeten, kolonialpolitischen Amtes der NSDAP.
  • 1935
    Epp wird zum General der Infanterie befördert. Sein politischer Einfluss ist jedoch gebrochen, nachdem er sich gegen zu starke Eingriffe in die bayerische Landessouveränität verwahrt hatte.
  • 1939-1945
    Während des Zweiten Weltkriegs tritt er politisch gänzlich in den Hintergrund und geht auf Distanz zu Hitler.
  • 1945
    April: Epp ist in die misslungene Revolte der oppositionellen, kapitulationsbereiten "Freiheitsaktion Bayern" verwickelt.
    Nach Kriegsende wird er von der amerikanischen Besatzungsmacht interniert
  • 1947

    31. Januar: Franz Ritter von Epp stirbt als Internierter in München.

Gabriel Eikenberg
11. Januar 2024

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