Gerhart Hauptmann 1862-1946

Dramatiker, Schriftsteller

  • 1862
    15. November: Gerhart Hauptmann wird in Ober-Salzbrunn (Schlesien) als Sohn des Hotelbesitzers Robert Hauptmann und dessen Frau Maria (geb. Strähler) geboren.
  • 1878/79
    Nach dem Besuch der Realschule in Breslau beginnt er eine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem Rittergut eines Onkels in Schlesien.
  • 1880
    Oktober: Eintritt in die Bildhauerklasse an der Breslauer Königlichen Kunst- und Gewerbeschule.
  • 1881
    Herbst: Verlobung mit der Großkaufmannstochter Marie Thienemann, die Hauptmanns Lebensunterhalt sichert.
  • 1883
    Nach einer Mittelmeerreise lässt er sich in Rom als Bildhauer nieder.
  • 1884
    Eintritt in die Zeichenklasse der Königlichen Akademie in Dresden.
  • 1885
    Heirat mit Thienemann, mit der er drei Söhne hat. Das Paar zieht nach Erkner (bei Berlin), wo er Kontakt mit dem naturalistischen Berliner Dichterverein "Durch" pflegt.
  • 1887
    Die Novelle "Bahnwärter Thiel" entsteht.
  • 1889
    April: Gründung des Vereins "Freie Bühne", der zahlreiche Werke Hauptmanns in nichtöffentlichen und daher zensurfreien Vorstellungen uraufführt.
    Oktober: Skandalumwitterte Uraufführung des sozialkritischen Dramas "Vor Sonnenaufgang" durch die "Freie Bühne". Das Drama macht Hauptmann zu einem der führenden Dramatiker der Moderne.
  • 1892

    Nach einer Reise ins schlesische Webergebiet stellt er sein bedeutendstes Werk, das gesellschaftskritische Drama "Die Weber", zunächst im schlesischen Dialekt als "De Waber" fertig. Kaiser Wilhelm II. kündigt nach der Uraufführung im Deutschen Theater seine dortige Loge, außerdem wird die Aufführung durch den Berliner Polizeipräsidenten verboten.

  • 1893
    Uraufführung der Komödie "Der Biberpelz" und der dramatischen Traumdichtung "Hanneles Himmelfahrt".
    Durch die Bekanntschaft mit der Musikstudentin Margarete Marschalk kommt es zu einer Ehekrise.
  • 1894
    Nach einer Reise mit seiner Ehefrau in die USA trennt sich das Ehepaar Hauptmann.
  • 1896
    Januar: Verleihung des Grillparzer-Preises in Wien, den er noch zwei weitere Male erhält.
    Oktober: Wilhelm II. weigert sich, Hauptmann den Königlichen Schillerpreis zu verleihen.
  • 1901
    Übersiedlung nach Agnetendorf (Riesengebirge), das im Wechsel mit Berlin, Hiddensee und später Italien zum ständigen Wohnsitz wird.
  • 1903
    April: Nachdem er in einem Prozess gegen eine Landarbeiterin, die wegen Kindesmords angeklagt ist, als Geschworener teilgenommen hat, schreibt Hauptmann das Schauspiel "Rose Bernd", das noch im selben Jahr uraufgeführt wird.
  • 1904
    Scheidung von seiner Frau. Heirat mit Margarete Marschalk. Das Paar hat einen Sohn.
  • 1906
    Erscheinen der sechsbändigen Gesamtausgabe seiner Werke im Fischer-Verlag.
  • 1910
    Sein erstes großes episches Werk "Der Narr in Christo Emanuel Quint" erscheint in der "Neuen Rundschau".
  • 1911

    13. Januar: Im Lessing Theater in Berlin wird sein Schauspiel "Die Ratten" uraufgeführt.

  • 1912
    Verleihung des Nobelpreises für Literatur.
  • 1913
    Aufführung des ersten Hauptmann-Films "Atlantis", dem viele weitere Verfilmungen seiner Werke folgen.
  • 1918
    November: Im "Berliner Tageblatt" wird eine von zahlreichen Intellektuellen und Künstlern unterschriebene Erklärung Hauptmanns veröffentlicht, in der die Bereitschaft der Kunstschaffenden bekundet wird, am Neuaufbau mitzuwirken. Hauptmann beginnt, sich aktiv für die junge Republik einzusetzen.
  • 1922
    11.-20. August: In Breslau finden die Gerhart-Hauptmann-Festspiele statt.
  • 1924
    Ehrenmitgliedschaft in der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie Verleihung des Ordens Pour le Mérite (Friedensklasse).
  • 1926

    Uraufführung des Schauspiels "Dorothea Angermann".

  • 1928
    Eintritt in die Preußische Akademie der Künste (Sektion Dichtkunst).
  • 1932
    Letzte Uraufführung eines seiner Dramen in Deutschland zu seinen Lebzeiten mit dem symbolischen Titel "Vor Sonnenuntergang".
    Bei einer Reise in die USA erhält er die Ehrendoktorwürde der Columbia University und wird vom amerikanischen Präsidenten im Weißen Haus empfangen.
  • 1933
    Zur Enttäuschung vieler äußert sich Hauptmann nicht zum Nationalsozialismus und zieht sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Seine Werke werden weiter veröffentlicht, aufgeführt und verfilmt.
  • 1937
    Die Autobiografie "Das Abenteuer meiner Jugend" erscheint.
  • 1940

    Beginn der sogenannten Atriden-Tetralogie, die als Porträt der nationalsozialistischen Zeit gilt.

  • 1942
    Zum 80. Geburtstag Ehrungen in Breslau und Wien mit zahlreichen Festaufführungen.
  • 1946
    6. Juni: Gerhart Hauptmann stirbt in Agnetendorf und wird später in Kloster auf Hiddensee beigesetzt.
Levke Harders
14. September 2014

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