Harald Hauser 1912-1994

Schriftsteller

  • 1912
    17. Februar: Harald Hauser wird in Lörrach (Baden) als Sohn des Hochschullehrers Wilhelm Hauser und dessen Frau Elsa (geb. Krauth) geboren.
  • 1930-1933
    Gegen den Wunsch seiner Eltern studiert er in Freiburg (Breisgau) und Berlin Rechtswissenschaften.
  • 1931
    Hauser unternimmt eine erste umfangreiche Studienreise nach Moskau. Diese prägt nachhaltig seine politischen Ansichten.
  • 1932
    Bereits kurz nach seinem Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) avanciert er zum Propagandaleiter der Berliner "Roten Studentengruppe".
  • 1933
    Januar: Noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht Hauser mit seiner Frau Edith ins Exil nach Frankreich, wo er seine politische Arbeit fortsetzt.
  • 1933-1939
    Hauser lebt unter angespannten finanziellen Verhältnissen in Paris. Er bestreitet seine Existenz durch Gelegenheitsarbeiten als Chauffeur, Journalist und Sportlehrer.
  • 1937
    Er tritt der Exilvereinigung "Freie Deutsche Jugend" bei, für die er fortan auch publizistisch tätig ist.
  • 1939
    19. April: Das Ehepaar Hauser wird auf Beschluss der Reichsregierung ausgebürgert und ist fortan staatenlos.
    Juli: Der Schriftsteller Hauser unternimmt zwei Reisen in die Schweiz und versucht auf diesem Weg, Propagandamaterial seiner Partei nach Deutschland zu transportieren.
    15. Dezember: Wenige Monate nach Beginn des Zweiten Weltkriegs tritt Hauser freiwillig in ein Ausländerregiment der französischen Armee ein.
  • 1940
    Nach der Niederlage und Demobilisierung Frankreichs wird er aktiver Widerstandskämpfer in der Résistance und flieht in den unbesetzten Süden des Landes.
  • 1942
    Hauser nimmt den Decknamen "Jean-Louis Maurel" an und organisiert sich in verschiedenen Widerstandsgruppen in Avignon und Lyon.
  • 1943/44
    Als Chefredakteur der illegalen Exilzeitung "Volk und Vaterland" beteiligt sich Hauser an der Gründung des "Komitees Freies Deutschland für den Westen" (KFDW), in dem er die Stelle des Generalsekretärs innehat.
  • 1944

    28. September: Hauser erhält einen Auftrag der französischen Militärbehörden, der ihn zu verschiedenen Propagandamaßnahmen in den Pariser Rundfunkanstalten sowie in Internierungslagern berechtigt.

  • 1945
    Juni: Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernimmt er eine Stelle als Redakteur bei der "Deutschen Volkszeitung", die als amtliches Organ der KPD in Berlin herausgegeben wird. Er arbeitet zusätzlich als Berichterstatter für das "Neue Deutschland".
  • 1947
    Der autobiografische Züge tragende Erstlingsroman "Wo Deutschland lag", in dem Hauser seine Erlebnisse im französischen Exil schildert, erscheint in Berlin.
  • 1949-1955
    In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) leitet Hauser als Chefredakteur die Monatszeitschrift "Die neue Gesellschaft" und die von ihm ins Leben gerufene Illustrierte "Freie Welt".
  • ab 1955
    Er lebt als freier Schriftsteller in Ost-Berlin, wo er verschiedene Romane, Dramen und Kinderbücher schreibt sowie einen Bildband über Tibet herausgibt.
    Er nimmt verstärkt seine vielfältigen Aufgaben als Vorstandsmitglied des "Deutschen Schriftstellerverbands" wahr.
  • 1959
    Hauser erhält für sein literarisches Werk den "Lessing-Preis".
  • 1960
    Hauser wird als wichtigste Auszeichnung seines Landes der "Nationalpreis der DDR" verliehen.
  • 1962
    Die "Deutsch-Französische Gesellschaft" bietet dem Schriftsteller eine Präsidiumsmitgliedschaft an, die von Hauser trotz ideologischer Bedenken akzeptiert wird.
  • 1994
    6. August: Harald Hauser stirbt in Berlin.
Rolf Felbinger
14. September 2014

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