Felix Nussbaum 1904-1944

Maler, Grafiker

  • 1904
    11. Dezember: Felix Nussbaum wird als zweiter Sohn des jüdischen Eisenwarenhändlers Philipp Nussbaum und dessen jüdischer Ehefrau Rahel (geb. van Dyk) in Osnabrück geboren.
  • 1910-1922
    Besuch der jüdischen Elementarschule und des Realymnasiums in Osnabrück.
  • 1922
    Nussbaum verlässt ohne Abitur die Schule.
  • 1922/23
    Studium der Malerei und Grafik an der Hamburger Kunstgewerbeschule.
  • 1923-1930
    Er setzt sein Studium an der Berliner Lewin-Funke-Schule und an der Vereinigten Staatsschule der Kunstakademie in Berlin fort.
  • 1928/1929
    Nussbaum stellt in Berlin eigene Arbeiten in der Galerie Goldschmidt, in der Galerie Wertheim und im Haus der Juryfreien aus.
  • 1928-1930
    Meisterschüler in Berlin.
  • 1929-1933
    Er zeigt seine Arbeiten in den Ausstellungen der Berliner Secession.
  • 1930-1932
    Tätigkeit als freier Künstler in Berlin. Seine Arbeiten sind inspiriert von den Werken Henri Rousseaus (1844-1910) und Karl Hofers (1878-1955).
  • 1932
    März: Nussbaum bewirbt sich bei der Preußischen Akademie der Künste um einen Studienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom.
    Oktober: Nussbaum und Platek gehen nach Rom.
    Mit ihm studiert in der Villa Massimo Arno Breker, der später zu einem der führenden Künstler des NS-Regimes aufsteigt.
    Durch ein Feuer in Nussbaums Studio in Berlin werden etwa 150 seiner Arbeiten sowie Werke von Platek vernichtet.
  • 1933
    17. Mai: Nussbaum verliert nach einer Auseinandersetzung mit einem Künstlerkollegen sein Stipendium und verlässt die Villa Massimo.
  • 1933/34
    Aufenthalt in Alassio (Italien).
  • 1934/35
    In Rapallo trifft Nussbaum seine Eltern. Die Familie verbringt ein Jahr in Italien.
  • 1935
    Januar: Nussbaum emigriert mit Freunden über Paris nach Ostende (Belgien).
    Sein Vater und seine Mutter kehren nach Deutschland zurück.
  • 1935-1940
    Nussbaum lebt in Belgien. Er arbeitet als freier Künstler, als Handwerker, Glasmaler und Illustrator.
  • 1936/37
    Gemeinsam mit weiteren Künstlern zeigt Nussbaum seine Werke im Museum Fort Napoléon in Ostende.
  • 1937
    Heirat mit Felka Platek.
  • 1937/38
    Ausstellung der Werke Nussbaums in Amsterdam.
  • 1938
    Mit den Mitgliedern des "Freien Künstlerbunds" stellt Nussbaum seine Arbeiten im Pariser Maison de la Culture aus.
  • 1939
    Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs emigrieren Nussbaums Eltern in die Niederlande. Seine Eltern werden 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
  • 1940
    10. Mai: Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien wird Nussbaum in Brüssel verhaftet und als "unerwünschter Ausländer" festgesetzt.
    Internierung im Lager Saint-Cyprien (Pyrenäen).
    August/September: Nussbaum gelingt die Flucht während des Transports nach Bordeaux.
    24. Dezember: Nussbaum lässt sich in das Judenregister der Stadt Brüssel eintragen.
  • 1942-1944
    Er lebt mit seiner Frau versteckt im Hause eines befreundeten Kunsthändlers in Brüssel.
    Da der Terpentingeruch den Maler verraten könnte, arbeitet Nussbaum in einer Ausweichwohnung.
  • 1942
    Nussbaum vollendet das Bild "Gefangene in Saint-Cyprien".
  • 1943
    Er malt sein "Selbstbildnis mit Judenpaß".
    Ein Teil seiner Bilder wird in Amsterdam zerstört.
  • 1944
    18. April: Fertigstellung seines Werks "Triumph des Todes".
    20. Juni: Nussbaum und seine Frau werden denunziert und verhaftet.
    31. Juli: Felix Nussbaum und seiner Felka Platek werden mit dem letzten Deportationszug vom Sammellager Mechelen in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

  • 1955-1980
    Fünf Werke Nussbaums werden erstmals im Rahmen der Ausstellung "Fünf Osnabrücker Maler" in der Heimatstadt des Künstlers gezeigt. Weitere Ausstellungen präsentieren seine Werke in Berlin und Karlsruhe.
  • 1998
    16. Juli: Eröffnung des von Daniel Libeskind entworfenen Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück. Das Haus zeigt heute eine mehr als 170 Arbeiten umfassende Sammlung von Nussbaums Bildern.
Susanne Eckelmann
14. September 2014

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