Neben dem Biedermeier prägte vor allem die Romantik als kulturgeschichtliche Strömung die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hauptsächlich äußerte sie sich in den verschiedenen Bereichen der Literatur, Musik und der Malerei und Ausprägungen waren dort teilweise bis weit in das Jahrhundert hinein anzutreffen. Im Gegensatz zum Rationalismus der Aufklärung und zur idealisierten Ästhetik der Klassik ist diese europäische Strömung durch die Betonung des Gefühls, die Hinwendung zum Irrationalen und durch eine Rückwendung zur Vergangenheit geprägt. Dabei diente jedoch nicht mehr die Antike als Vorbild, vielmehr rückten die Sagen- und Mythenwelt des Mittelalters und das Volkstümliche in den Vordergrund. Auch das Naturerlebnis und die pantheistische Vorstellung, Gott sei eins mit Kosmos und Natur, war prägend für die Romantik.

Der Begriff „Romantik“ leitet sich vom altfranzösischen Wort „romanz“, übertragen ins Deutsche „romanhaft“, ab und wurde in diesem Sinne auch von dem frühromantischen Schriftsteller Friedrich Schlegel (1772-1829) zunächst benutzt. Neben den zwei Heidelberger Romantikern Clemens Brentano (1778-1842) und Achim von Arnim (1781-1831) sind Ernst Theodor Amadeus (E.T.A.) Hoffmann (1776-1822) und Joseph von Eichendorff (1788-1857) als wichtige romantische Schriftsteller zu nennen. Auch Frauen wie Dorothea Schlegel (1764-1839) und Bettina von Arnim (1785-1859) gehörten zum Kreis der Romantiker. Der Künstler Caspar David Friedrich (1774-1840) gilt als der bekannteste Vertreter der romantischen Malerei. In der Musik haben sich unter anderen die Komponisten Franz Schubert (1797-1828), Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), Richard Wagner und Robert Schumann (1810-1856) als Romantiker hervorgetan.

Olivia Fuhrich
22. März 2017

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