38. Satirische Medaille auf die Entente, 1915

37. 39.

Medailleur: Karl Goetz (1875-1950)
8,1 cm; Bronze
Inv.-Nr.: N 77/174
Literatur: Kienast 160

Mehr als 700 Medaillen und Plaketten umfaßt das Gesamtwerk des Bildhauers und Medailleurs Karl Goetz. Großen Bekanntheitsgrad erlangte er mit seinen satirischen Gußmedaillen. Eine ganze Serie entstand auf die Ereignisse im Ersten Weltkrieg, beginnend mit dem Attentat in Sarajevo 1914 und endend mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. 1918. Goetz entwickelt als Meister der Karikatur einen sehr prägnanten, einprägsamen, unverwechselbaren Medaillenstil. Sicher und volkstümlich derb gestaltete er die Szenen, die er vielfach mit Sarkasmus, Häme und bösartigem Spott überhöhte. Als ein frühes Beispiel mag die vorliegende Medaille dienen, die sich auf die Erschaffung eines Ungeheuers beschränkt, dessen Köpfe die Mitglieder der Entente Frankreich, England, Rußland und darüber hinaus Belgien, Italien und weitere Gegner symbolisieren. Die Rückseite fordert mit Kleists Worten zur Vernichtung der Bestie auf. Spätere Medaillen werden bilderreicher, erzählfreudiger. Den Medaillenvertrieb übernahm Goetz vorwiegend selbst. Angesichts der weiten Verbreitung seiner Spottmedaillen hatte er seinerzeit wohl einen großen Kundenkreis und lieferte über Jahrzehnte hinweg sicher auch nach.

37. 39.
Untitled Document Untitled Document