60. Medaille zur Dürer-Ehrung

59. 61.

Albrecht Dürer

 

DDR, 1971
Medailleur: Gerhard Rommel (geb. 1934)
12,1 cm; Bronze (Guß)
Inv.-Nr.: N 79/832.a
Literatur: Mende 248


Seit dem Ende der 60er Jahre gab es in der DDR einen neuen kulturpolitischen Begriff: "Erbepflege". Damit wurde ein Umstand bezeichnet, der es erlaubte, progressive Traditionen aus der deutschen Geschichte zu einem verehrungswürdigen Kasus der Gegenwart werden zu lassen. Alle Bereiche in Kunst, Kultur und Wissenschaft waren gleichermaßen angesprochen. Nach und nach hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß gekappte Wurzeln jeden noch so starken Baum zu Fall bringen würden, wohingegen Wurzelwerk starke regionale Bindung und Gebundenheit erzeugte. Fortan gab es in der DDR zahlreiche Feiern geschichtlicher Ereignisse und Ehrungen von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, selbst aus Militär und Monarchie. Mit der Albrecht-Dürer-Ehrung von 1971 feierten beide deutsche Staaten den 500. Geburtstag einer der größten deutschen Integrationsfiguren der Vergangenheit. Wie schon zu den Dürer-Jubiläen 1828 und 1928 erschienen auch diesmal viele Münzen, Medaillen und Plaketten. Bildhauer Rommel schuf eine traditionelle Bronzegußmedaille in klassischer Gestaltung, die an den Ausgangspunkt zurückführt, den Beginn deutscher Medaillenkunst im Nürnberg der "Dürerzeit".
59. 61.
Untitled Document Untitled Document