Parteiauftrag: Ein Neues Deutschland

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13.12.1996 bis 27.5.1997 im Zeughaus

Junkerland in Bauernhand!, Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!, Den Plan erfüllen und übererfüllen, Überholen, ohne einzuholen, - solche und andere Losungen wurden auf den Parteitagen der SED ausgegeben. Auch auf Zeitungen, Plakaten und Transparenten überzogen diese Aufmunterungen in den fünfziger Jahren das Territorium der DDR und betrieben deren ideologische Mobilisierung.

Die Ausstellung Parteiauftrag: Ein neues Deutschland richtet ihren Blick auf den Gestaltungswillen der SED, wie er sich nach 1945 unter dem Einfluß der sowjetischen Besatzungsmacht ausbildete. Über 700 Objekte (zu 95 % aus den Sammlungen des DHM), darunter zahlreiche Plakate, Photos, Broschüren, Büsten und Fahnen, demonstrieren das Phänomen SBZ/DDR in seiner visuellen Erscheinung.

Dieser materialreiche Rückblick auf die Anfänge der DDR belegt die propagandistischen Anstrengungen der Partei im Kampf um die politische Macht. Die Methoden und Vorbilder der Agitationspropaganda, wie sie das Amt für Information beim ZK der SED entwickelte, offenbaren dabei zum Teil Anlehnungen an die Formensprache des NS- und des Sowjet-Staates: Fahnenträger, Marschkolonnen, Fackelzüge und Sprechchöre, Gelöbnisse und Verpflichtungen sowie eine flächendeckende Ausgestaltung des öffentlichen Raumes mit den Emblemen von Staat und Partei sind untrennbar mit der SED-Herrschaft der fünfziger Jahre verbunden. Jetzt wurden martialische Aufmärsche zum 1. Mai, zum 7. Oktober (dem Gründungstag der DDR) oder zum 7. November (dem "Tag der Oktoberrevolution" in Rußland) als Kundgebungen des Friedens gefeiert. Anläßlich der Fest- und Feiertage fand sich immer Gelegenheit, den endgültigen Sieg des Sozialismus zu verkünden.

Unter Einsatz gewaltiger Mittel verwandelte sich das neue Deutschland in eine ideologische Landschaft, ein staatlich verordnetes Gesamtkunstwerk mit sozialistischem Anspruch: Jeder Handgriff war eine Tat für den Frieden, jede Materialeinsparung ein Sieg für den Sozialismus und jede Senkung der Brotpreise bewies die Überlegenheit der Planwirtschaft über den Kapitalismus. Doch die Ziele der zahlreichen Wirtschaftspläne der DDR wetteiferten mit dem westdeutschen Wirtschaftswunder weitgehend erfolglos. Bis zum Mauerbau 1961 verließen über drei Millionen Bürger die DDR.

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Aufsatzband im Verlag Koehler & Amelang erschienen, der zum Teil über den Zeitraum der Ausstellung hinausgeht. Das Buch hat 496 Seiten und 690 Abb., davon 300 in Farbe. (DM 58,-, elektronische Bestellmöglichkeit). Ebenfalls erschienen sind zwei Audio-CDs "Parteiauftrag: Ein Neues Deutschland I":, die frühe DDR in Tondokumenten 1949 - 1959 (DM 9,95, elektronische Bestellmöglichkeit)

Pressestimmen zur Ausstellung.

[Eingangsbereich mit Tisch des Politbüros]
[Die SED, der Vortrupp des Deutschen Volkes im Kampf um Frieden, Einheit und Aufbau]

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