Im Zentrum des Traditionsverständnisses
der DDR stand der Antifaschismus. Der Kampfbegriff richtete sich
gegen alles, was der aus dem Kapitalismus hervorgegangene Faschismus
einst und jetzt dem sozialistischen Fortschritt entgegensetzte.
Folglich galt die Wachsamkeit der Antifaschisten nicht nur alten
Nazis, sondern bald jeglicher Opposition. Die registrierten Opfer
des Faschismus (OdF) schufen sich 1947 in der >Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes< (VVN) ihre eigene Organisation,
die der SED-Führung jedoch als zu selbständig galt und
1953 wieder aufgelöst wurde. Fast alle OdF verschwanden aus
politisch wichtigen Funktionen.
Aber man ehrte weiterhin das »Vermächtnis
der Opfer« in den Nationalen Mahn- und Gedenkstätten,
deren erste 1958 im ehemaligen KZ Buchenwald eingeweiht wurde.
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