Staatsbürger

Nach Gründung der DDR mußte die Zustimmung der in ihr lebenden Menschen zum Staat wie zu der staatstragenden Einheitspartei gewonnen werden. Die gewünschte Identifikation erhielt formalen Ausdruck in neuen Personaldokumenten sowie in Mitgliedsausweisen der Partei und Massenorganisationen.

Der Herausbildung des neuen sozialistischen Menschen sollten die 1958 verkündeten »Zehn Gebote der sozialistischen Moral« als Richtschnur dienen. Eine Beteiligung der Bürger an der Regierung und der Entwicklung aller gesellschaftlichen Belange blieb ebenfalls nur formal, wurde aber mit großem Propagandaaufwand inszeniert. In der "Nationalen Front des demokratischen Deutschland" sollte die Arbeiterklasse im Bündnis mit Genossenschaftsbauern und Intelligenz für ein neues Deutschland einstehen.

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